Ausgabe 223 | Seite 1 23. Oktober 2011 AD
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Seyd gegrüßt, werte Bürgerinnen und Bürger!

Tach Gemeinde,
heute ist es mal wieder an der Zeit, von wunderlichen Geschehnissen zu berichten.
So trug es zu, dass ich vor einigen Tagen von einer Bekannten einige Bilder gesandt bekam.

Bilder von einem Spektakel, wie es sich, in dieser Art, jedes Jahr seit dem Jahre 2002, stets am "Labor Day weekend" im "Coca-Cola Field" der Stadt Buffalo im Staate New York ereignet. Die Rede ist vom "National Buffalo Wing Festival". Seid versichert, der Name hält, was er verspricht!

Vorab sei erklärt, beim "Labor Day" handelt es sich um das englischesprachige Pendant des hiesigen Tags der Arbeit. Dieser Gedenktag der Arbeiterbewegung wird in den Staaten stets am 1.Montag im September begangen, erstmals im Jahre 1882, gesetzlich verankert ist er seit dem 28.Juni 1894.
So weit, so gut.
Das "Coca-Cola Field" ist das Baseballstadion der Stadt und Heimat der Buffalo Bisons. Bei derartig benannter Mannschaft, was läge näher, als an solch einer Stätte einen großen Fress-Wettbewerb zu starten?

Richtig, nichts!
Nun weiß man seit jener ruhmreichen Simpsons-Folge auch, wie ungemein leicht Büffel zu töten waren. Kaum warf man zu Pionierzeiten achtlos ein Apfelgehäuse über die Schulter, ertönte in der Nähe ein langgezogenes "MöÖÖöööööööööhhhh" und schon lag ein toter Büffel in der Prärie. Wohlschmeckend und leicht zu töten, da war das Aussterben vorprogrammiert!

Daher greift man bei diesem Futterwettbewerb, eben beherzt zu Chickenwings. Die Gewinnerin, wohlgemerkt Gewinnerin und obendrein auch Titelverteidigerin, ist eine gebürtige Südkoreanerin, schwarze Witwe, genannt. Sie verspeiste in nur ZWÖLF Minuten 183 Chickenwings! Damit toppte sie ihre Bestmarke von 181 Stück aus dem Vorjahr.
Zweitplatzierter wurde mit 174 Flügeln ein Herr mit dem tollen Künstlernamen "Jaws", Beisser!

Noch einige Fakten:
Die Siegerin bringt 45 Kilo Lebendgewicht auf die Waage, verspeiste in zwölf Minuten knapp drei Kilogramm Chickenwings. Wofür bei 183 Flügeln, keine Gentechnisch veränderten Tiere vorausgesetzt, allein für ihre Portion 91 Tiere ganz und ein Hühnchen halbseitig sterben mussten. Als Siegprämie erhielt die Dame 1500 Dollar.
Ein Tagesticket kostet 5 Dollar, Kinder bis 8 Jahre haben freien Eintritt, drei Flügel kosten 2 Dollar. Insgesamt besuchten etwa 85000 Menschen das Festival, welche rund 550000 Chickenwings verspeisten. Was einem Gesamtgewicht von rund 37 Tonnen entspricht.
In zwei Tagen wohlgemerkt!

Ganz zur Zufriedenheit des Festivalgründers natürlich, einem, the "Wing King" genannten Mann. Jenem kam die Idee zu diesem Festival nach eigenen Aussagen, als er ein fiktives Festival im weitestgehend animierten Film "Osmosis Jones", u.a. mit Bill Murray, aus dem Jahre 2001 sah.

Das Festival wächst mit jedem Jahr, Schätzungen zufolge besuchten es seit der Gründung knapp 500000 Menschen, welche umgerechnet bislang rund 140 Tonnen Chickenwings verspeisten.
Ganz Amerikanisch, gab es inzwischen auch bereits eine Hochzeit auf dem Festival. Romantischer gehts kaum, oder? Allerhöchstens direkt vor Ort im Schlachthof und im offenen Kadaver einer Kuh stehend...

Ohne weitere Worte sage ich daher "Würg sowie Mahlzeit!" und wünsche einen schönen Sonntag

© Singularis Porcus


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