Ausgabe 201 | Seite 1 22. Mai 2011 AD
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Seyd gegrüßt, werte Bürgerinnen und Bürger!

Was habt ihr doch für ein Glück, dass ihr heute die Freude erleben dürft, das Tagblatt zu studieren. Sollte doch nach einer Vorhersage eines 89jährigen Radiopredigers namens Camping am gestrigen Samstag gegen 18 Uhr die Welt teilweise untergehen - einige Auserwählte (genauer gesagt 3% der Menschheit) haben das Glück, durch weltweite, schwere Erdbeben gen Himmel zu fahren. Aber aufgepasst, werte Leser! Uns alle, den bedauernswerten Rest, wird es nach seiner Prophezeiung in 5 Monaten treffen! Genauer gesagt am 21.10.2011, denn dann geht die Welt endgültig unter.

Ulkigerweise versteckten sich nun einige christliche Fundamentalisten in ihren Häusern, während andere sich tränenreich von ihren Lieben verabschiedeten. Das Kuriose ist ja, dass sie, falls nichts passiert, vermutlich sagen werden "Dann sind wir halt erst im Oktober dran". Nicht mal so unklug von Herrn Camping, nur 3% der Menschheit zur Himmelfahrt zu schicken... Andere nutzen ihre Chance und wollen das Zeugs, das auf der Erde verweilt, während die Besitzer gen Himmel rauschen, kaufen. Billig.

Dieser Camping, ehemals ein Bauingeneur, macht übrigens ganz schön Kohle mit seinen Prophezeiungen und Predigten: Über 100 Mio Dollar soll er in den letzten sieben Jahren verdient haben.

Leute, jetzt mal ernsthaft: Das klingt doch nicht ganz normal, oder? Ausgerechnet von Seiten der Kirche hat Camping seine größten Kritiker, hab ich gelesen; haben sie doch mühsam versucht, der Kirche etwas Moderne einzuhauchen. Nun machen Leute wie Camping ihre Sicht von Modernität wieder kaputt, mit ihren fundamentalistischen Gedanken.

Also ich meine, dieser Camping sollte seinem Nachnamen alle Ehre machen und lieber campen, als solch einen Unsinn zu verbreiten. Aber vielleicht wäre das auch wieder nichts.... Hallo, der Mann ist 89! Vielleicht fühlt er sich danach, als wäre ihm der Weltuntergang nahe, wegen des harten Bodens und so weiter. Alternativ wäre ein Arzt zu empfehlen, um seine Hirnwindungen gründlich kontrollieren zu lassen. Die seiner Anhänger gleich dazu, meine ich.

Wir jedenfalls erfreuen uns des Lebens, und der Boden war ruhig wie man es gewohnt ist. Zuletzt wünschen wir Euch eine wunderschöne Woche und viel Spaß beim Schmökern!

© Euer Tagblatt-Team


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