Ausgabe 103 | Seite 1 24. Mai 2009 AD
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Seyd gegrüßt
werte Bürgerinnen und Bürger!

Donnerstag war Vatertag! Daran gedacht? Wir auch!
Daher nachträglich allen in Kapi-Regnum spielenden Vätern von Seiten der Tagblatt-Redaktion einen

herzlichen Glückwunsch!

Während es am Muttertag ja vergleichsweise ruhig zugeht und man den Tag im kleinen Kreise der Familie begeht, entwickeln Männer im allgemeinen und Väter im besonderen an "ihrem" Ehrentage eine eigendynamische Affinität zu geselligen Großveranstaltungen. 40 Tage nach Ostern steht die Natur überall in voller Blüte und bei hoffentlich schönem Wetter bricht sich auch die humane "Herrlichkeit" ihren Weg ins Freie.

So zieht es Jung und Alt hinaus ins Grüne, und da körperliche Bewegung ja Kräfte zehrt und durstig macht, wird sehr viel Wert auch auf das leibliche Wohl gelegt. Dabei ist es die ehrenvolle Aufgabe der Väter, ihre Sprößlinge behutsam an ihre Grenzen heranzuführen und sie gleichzeitig zu lehren, einen sicheren Stand innerhalb der Vatertags- Gesellschaft zu bewahren. So profan diese Prozedur aussehen oder klingen mag, ist sie doch ein wichtiger sozialer Prozeß hinsichtlich der Reifung der Knaben und jungen Männer heutzutage.

Der Vatertag als "Feiertag" ist ja bekanntlich ebenfalls eine neuzeitliche Einrichtung, aber es gilt als sicher anzunehmen, dass Vätern auch schon in der Antike und im Mittelalter zumindest an einem Tag im Jahr besondere Ehre zu Teil wurde. Nachweislich geschieht das durch nachfolgend im Ausschnitt abgedrucktes Gemälde von Albrecht Altdorfer, dass einen für damalige Zeit typischen Vatertagsausflug zeigt: Hoch zu Roß oder per pedes strömen Männer aller sozialer Schichten zusammen, um in der Nähe einer Ausflugsschänke (hinten links) den Tag zu genießen. Dazu haben sie bunte Tücher dabei zum Unterlegen oder als Sonnenschutz und ebenfalls Spieße, um über offenem Feuer Spanferkel zu grillen.



Aufgrund des Deutungsfehlers eines Museumskurators glaubte man lange Zeit bei dem Gemälde an die Darstellung der Alexanderschlacht, eine Ansicht, von der sich seriöse Sozialwissenschaftler und Historiker inzwischen zum Glück wieder abwenden.

Eure
Tagblatt-Redaktion



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