Magische Bäume ( 2 )
Espe oder auch Zitterpappel
Früher brachten die Leute die Espe immer mit Feen in Verbindung.
Denn der kleinste Luftzug reicht aus, um die Blätter zittern zu lassen. Espenzweige wurden oft auch
damit in Verbindung gebracht, das man es einfacher hat, in die Totenwelt zu kommen, deshalb legte man
als Grabbeigabe Espenzweige mit rein. Espen rauschen bei Wind auch sehr laut, und so sollte man gegen
Beredsamkeit ein Blatt auf der Zunge haben.
Haselnussstrauch
Der Haselnussstrauch soll gegen böse Feen, Hexen und ähnlichem schützen.
Auch wurde er gerne ums Haus gepflanzt, weil er Blitz und Feuer fernhalten soll. Natürlich galt dieses
auch für die Zweige, die man über die Tür genagelt hat. Haselnussruten wurden auch zu Zauberstäben und
Wünschelruten verarbeitet um leichter Schätze aufspüren zu können.
Ein kleiner Zweig am Hut getragen galt als Glücksbringer. Sogar Seeleute nahmen kleine Stücke in Beuteln
mit, damit sie gegen Schiffbruch geschützt sind.
Auch Gerichtsstätten wurden mit den Zweigen abgesteckt, um der Wahrheitsfindung zu dienen. Häufig waren
deshalb auch die Richterstäbe aus Haselnusszweigen.
Wenn es mit dem Kindersegen nicht so richtig hinhaute, hingen junge Paare die Zweige des Haselnuss über
das Bett. Als Liebeszauber hat man der widerstrebenden Dame das Pulver verbrannter Nüsse unter das Essen
gemischt.
Holunder
Um den Holunder rankt sich viel viel Aberglaube. Einige waren damals der
Überzeugung, wenn sie Kleidungstücke oder Milchzähne unter einem Holunderbusch vergruben, das sie dann
vor Krankheiten geschützt seien. Man versuchte auch durch Zaubersprüche Krankheiten in den Busch
überzuleiten oder man trug ein Stück Holunderholz um den Körper um sich vor Krankheiten zu schützen.
Er soll aber auch Häuser vor Unwetterschäden geschützt haben.
In vielen Gegenden wurden Grabkreuze aus Holunder angefertigt, oder die Toten wurden auf Holunderreisig
gebettet. Bei der Totenwache soll dann angeblich Fliedertee getrunken worden sein. Manchmal steckte man
auch frische Holunderzweige in die Gräber, und wenn diese Austrieben, hieß es, das der Verstorbene
wohlwollend im Reich der Toten aufgenommen wurde.
Aber er wurde auch mit Elfen in Verbindung gebracht. Es hieß, wenn man z. B. Walpurgisnacht unter einem
Hollerbusch verbringe, der könnte den Feenkönig samt Gefolge begegnen. Wer aber einschlief, dem drohte
die Gefahr, das er den nächsten Morgen im Feenreich aufwachte.
Man sollte auch keine Holunderzweige im Ofen verbrennen oder mit ins Haus bringen, da dies zu großem
Unglück führen könnte und man somit Hexen und Geister einlud. Und wenn man Wiegen damit schmückte,
sollten die Feen denken, das das darin liegende Kind mitgenommen werden kann.
Seit der Christianisierung brachte man den Holunder mit Zauberei und Hexen in Verbindung.
Es hieß damals, das es Holunderhexen geben sollte, die sich in Holunderbüsche verwandeln können.
Und wenn man das Holz im Ofen verbrannte, so käme der Teufel persönlich durch den Kamin gefahren.
Linde
Die Linde gilt als Liebesbaum.
In der Eifel z. B. Fanden zur Kirchweih die Maienehen/Mädchenversteigerungen statt, bei denen sich ein
junger Mann das Privileg erkaufen konnte, ein Jahr lang mit dem Mädchen zu allen Festen zu gehen.
Viele Tanzveranstaltungen wurden auch unter den Linden gehalten.
Man hielt auch gerne unter Linden Gerichts- und Thingversammlungen ab, weil es hieß, die Linde würde die
Wahrheit ans Licht bringen.
Sie galt aber auch als Schutzbaum vor Gewitter und bösen Geistern.
Man schnitzte aus ihrem Holz auch gerne Heiligenstatuen .
Schlehe
Schlehen pflanzte man als Hecke um die Gärten, nicht nur, um wilde Tiere
abzuhalten, sondern um Hexen und das Böse fernzuhalten. Dieses glaubte man von allen dornigen Pflanzen.
Es heißt auch, das Feen die Schlehe heilig wäre und wer sich am Schlehenbusch vergreift, soll ihre Rache
auf sich ziehen.
Wachholder
Der Wachholder wurde gerne um Friedhöfe und Häuser gepflanzt, als Schutz
vor Hexen und bösen Geistern.
Es hieß sogar, das der Genuss der Beeren einem ewige Jugend erhalten sollte.
Wenn man als Wanderer einen Zweig Wachholder am Hut trug, brauchte man keine Angst vor Blasen an den
Füßen zu haben. Wer Wachholder mit ins Fundament des Hauses tut, schützt es vor Dämonen und Hexerei.
Faßreifen waren auch aus Wachholder, weil sie so das Getränk vor dem Verderben und verhexen schützten.
Der Stab zum Buttern sollte auch aus Wachholder sein, denn so wäre die Butter vor dem verhexen geschützt.
Weiden
Weiden galten früher durch ihr Aussehen als Hexentreffpunkte.
Aus Weiden fertigte man auch allerelei Zeug. z. b. Hexenbesen und Wünschelruten.
Auch durfte das Weidenholz nicht verbrannt werden, weil es sonst großes Unglück über einen bringen würde.
Man war auch der Überzeugung das man Krankheiten an die Weide weiterleiten könne, wenn man was aus dem
Besitz des Kranken in die Zweige des Baums knoten konnte.
An Palmsonntag wurden in der Kirche Weidenkätzchen geweiht und die wurden dann in die Erde gesteckt,
weil sie den Acker fruchtbar machen sollten.
Einige warfen bei Gewitter auch Palmkätzchen in die Herdglut, um das Haus vor Blitzschlag zu schützen.
Weißdorn
Weißdorn wurde schon im Mittelalter als natürliche Hecke gepflanzt um
Hexen und ähnliches fernzuhalten.
Auch sollte der Weißdorn das Haus vor Blitzeinschlag, Geistern und Unwetter schützen.
Man hat Weißdornzweige an Türen und Fenster gehängt, genauso wie an Wiegen als Schutz vor Krankheit und
Verhexung.
Frauen haben Weißdorn als Fruchtbarkeitsamulette getragen. Einige Fischer nahmen kleine Stückchen in
Säckchen mit hinaus aufs Meer, weil dies eine sichere Heimkehr und einen reichen Fang bescheren sollte.
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