Ausgabe 97 | Seite 5 12. April 2009 AD
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Ostern

Das Fest der Christen

Auferstehung – frommes Märchen oder historische Tatsache?

Ist Jesus wirklich von den Toten auferstanden? Die Frage um das leere Grab beschäftigt Menschen seit Jahrhunderten. Was weiss man wirklich über das Verschwinden des Leichnams?

Der Evangelist Matthäus berichtet über die Reaktion der Hohepriester, als die Wächter ihnen die ärgerliche und rätselhafte Nachricht überbrachten, dass die Leiche von Jesus verschwunden war. Sie gaben den Soldaten Geld und befahlen ihnen, das Gerücht zu verbreiten, die Jünger hätten des Nachts die Leiche gestohlen, während sie schliefen. Diese Geschichte war so offensichtlich falsch, dass sich Matthäus erst gar nicht die Mühe gibt, sie zu widerlegen. Denn auf das Einschlafen einer römischen Wache stand der Tod.

Den Leichnam von Jesus zu stehlen, wäre psychologisch und ethisch für die Jünger unmöglich gewesen und ausserdem ihrem Charakter völlig fremd. Es würde bedeuten, sie hätten absichtlich eine Lüge ausgesprochen, die für das Irreführen und die Ermordung von Tausenden von Menschen verantwortlich war. Selbst jeder Jünger musste sich in der Folgezeit der Prüfung, der Folter und sogar des Märtyrertodes für seine Behauptungen und seinen Glauben unterziehen. Menschen sind bereit, für das zu sterben, was wahr ist und woran sie glauben. Sie würden aber nicht für eine Sache sterben, wenn sie wüssten, es ist eine Lüge...

Entfernten die Machthaber die Leiche ?

Was für einen Grund hätten die römischen oder jüdischen Führer haben können, die Leiche wegzunehmen, nachdem sie das Grab doch bewachen liessen ? Es gibt auf diese These eine überzeugende Antwort: das Schweigen der Behörden angesichts des mutigen Predigens der Apostel in Jerusalem über die Auferstehung. Die geistlichen Führer kochten vor Wut und taten alles Mögliche, um die Ausbreitung dieser Botschaft zu verhindern und sie zu verheimlichen. Sie nahmen die Jünger Petrus und Johannes sogar in Haft und bedrohten sie, um ihren Mund zu stopfen. Andererseits hätte es auch eine einfachere Lösung ihres Problems geben können: Wäre die Leiche Jesu in ihrem Besitz gewesen, hätten die Juden dem neuen Auferstehungsglauben und die Römer dem neu entfachten Aufruhr durch die ersten Christen in der Stadt schnell ein Ende machen können. Es hätte kein Christentum gegeben. Dass sie dies nicht taten, zeugt davon, dass die Leiche weder im jüdischen noch im römischen Besitz war.

Ist Jesus tatsächlich auferstanden ?

Nur ein einziger Schluss erklärt das leere Grab ausreichend: die Auferstehung. Denn jeder, ob gläubig oder nicht, muss sich mit den in der Bibel überlieferten Augenzeugenberichten auseinandersetzen, um eine Antwort zu finden. Vom Morgen seiner Auferstehung bis hin zu seiner Himmelfahrt, 40 Tage später, erschien Jesus mit Wort und Tat verschiedensten Menschen an unterschiedlichen Orten ...

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Bitte schickt Eure Fragen an das Tagblatt mit dem Betreff „Interview Team“ bis zum 17.04.09.

Euer Tagblatt - Team


Ostern ist eine Interpretationssache

Dieser Artikel ist einzig und allein meine Auffassung und nicht die der Redaktion, der Kirche oder Ähnlichem! Auch wenn ich damit die Meinung anderer verfehle, bitte ich euch nicht in Beleidigungen o.Ä. auszubrechen oder dieses Thema und den Artikel aufs letzte auszunehmen.
Petri



Endlich ist es soweit: Ostern!

Ein Fest, bei dem die ganze Familie an einem Tisch sitzt, scherzt und lacht und die vergangenen Momente wieder aufleben lässt. Sei es durch Fotos, durch Geschichten oder durch Videos. Ostern wurde zum Familienfest. Damit verbunden ist meist noch der Gang zur Kirche und danach geht es schon an das Ostereiersuchen.

Was dabei aber dramatisch in den Hintergrund gerät ist das WARUM! Manch einer kann es sich kaum vorstellen, aber es gibt immer mehr Menschen und Familie, die schlichtweg nicht wissen, wieso man Ostern feiert.

Zur kurzen Wiederholung: - An Gründonnerstag feiert man das letzte Abendmahl der Jünger.
- Am Karfreitag „feiert“ man schließlich die Kreuzigung Jesus
- Am Ostersonntag und -montag wird dann die Auferstehung Jesus gefeiert.
Wie an Weihnachten (1. + 2. Weihnachtsfeiertag) feiert man dies an 2 Tagen.

Nun wissen wir, dass Jesus „gekreuzigt, gestorben und wieder auferstanden“ ist. Was aber wissen wir wirklich? Ich möchte jetzt sicher nicht darüber mir den Kopf zerbrechen, ob Jesus auferstanden ist, ob er sein Grab verlassen hat und wie er das angestellt hat. Das ist die Aufgabe der Historiker, außerdem wird dieses Thema in dieser Tagblattausgabe an anderer Stelle aufgegriffen. Mir geht es um eine ganz andere Thematik. Mir geht es um die Interpretation der Geschichte!

Den meisten ist es vermutlich nicht bewusst, dass man die Bibel auf keinen Fall wörtlich nehmen soll – jedenfalls den größten Teil nicht. Auch wenn diese Geschichten so, wie sie beschrieben sind, vermutlich nicht geschehen sind, sind sie wahr. Manch einer wird sich jetzt an den Kopf tippen und meinen, ich wäre nicht ganz „dicht im Kopf“. Klar, das ist die Auffassung dieser Person, und so interpretiert sie schon. Oft interpretieren wir im Alltag viel zu häufig. Wegen irgendwelchen Verhaltensweisen, die wir beobachten, bekommen wir Meinungen und Vorstellungen von Dingen, Personen und Abläufen. Das Ganze ist ja an dem Beispiel mit mir und dem „Vogelzeiger“ klar gemacht. Was hat das aber mit den Geschichten und Erzählungen der Bibel zu tun? Was soll man da interpretieren?

Das Interpretieren ist leichter gesagt, als getan. An dieser Stelle muss ich leider schon wieder ein so kompliziertes Wort in den Raum werfen: Metapher. Eine Metapher ist eine Geschichte, welche bildlich, d.h. im übertragenen Sinne, zu verstehen ist. Oft reden wir somit in Metaphern, indem wir zum Beispiel Menschen mit Tieren vergleichen, um zu erklären, welche Eigenschaften sie haben.

So will mir mein Gegenüber, der meint, ich wäre durchgeknallt, diese Meinung klar machen, indem er mir sagt, ich hätte einen Vogel.

Auch Symbole stellen beim Interpretieren eine wichtige Rolle dar. Um Symbole zu erkennen, muss man aber erst wissen, was Symbole eigentlich sind. Zwar scheint dies auf der Hand zu liegen, allerdings werden Symbole viel zu häufig mit Zeichen verwechselt.
Beispiel:
Ein Zeichen: Einbahnstraßenschild
Ein Symbol: ein geteiltes Herz
Zeichen erklären Dinge, haben eindeutige Funktionen, während Symbole Interpretationssache sind. Ein geteiltes Herz steht für zerbrochene Liebe, für fehlendes Vertrauen oder aber auch für Zusammengehörigkeit, wobei jeder ein Teil des Herzes mit sich trägt.

Aber ich schweife ab. Ihr seht, das Interpretieren ist eine ziemlich komplexe und schwierige Angelegenheit. Dennoch hoffe ich, dass ich euch klar machen konnte, dass die Bibel kein historischer Bericht ist, sondern vielmehr ein Buch, in dem Geschichten stehen, die mit Metaphern und Symbole auf Dinge aufmerksam machen sollen. Es sind Geschichten, die man verstehen muss, aus denen man lernen soll. Und da dies so schwer ist, wenden sich immer mehr Leute von der Bibel ab, weil sie nicht begreifen, was sie bedeutet. Wer glaubt auch schon, dass Moses das Meer geteilt hat? Die Kunst liegt aber darin, zu verstehen, was damit ausgedrückt werden soll. Sie liegt darin, dass man versteht, was es bedeuten soll, dass Moses das Meer geteilt hat.

© Petri


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