Ausgabe 96 | Seite 3 5. April 2009 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Die Briefe Roderichs

13. Brief

Seyd gegrüßt, geehrter Herr Vater, sehr verehrte Frau Mutter,

abermals beehrte mich Belorad, der Meister des Flachses und der Rüben, am Tage zuvor mit seinem Besuche und brachte einige von ihm mit neuen Erkenntnissen verprobten Rüben sowie ein wenig des Flachses mit. Die Rüben erschienen mir bedeutend gesünder auszusehen, als sie es vormals taten. Wohl waren sie etwas größer denn üblich, doch die Farbe wirkte intensiver und besser. Auch der Flachs schien mir reichhaltig und dicht, so dass ich doch zu hoffen wage, dass seine ersten Experimente mit Wilurieds Essenzen keine Fortsetzung gefunden hatten. Hierauf bat ich ihn mit mir in meine Ländereien hinauszufahren, um meinen tüchtigen Bauersleuten diese bedeutenden Forschungsstufen bekannt zu geben und sie einzuweisen.

Kaum dort angekommen, wurden wir aufs Herzlichste empfangen und zu einer deftigen Mahlzeit mit Speis und Trank eingeladen. Ach, verehrter Herr Vater, geliebte Mutter, hätt ich doch nur gewusst, dass Belorad, in seinen Fertigkeiten auf dem Gebiete der Forschung unübertroffen, jedoch kein rechter Meister im Genusse der hochprozentigen Tränke ist. Zu sechsent haben sie ihn unter dem Tische hervorgezogen und nach oben auf eine Lagerstatt gebracht! Mag der Himmel wissen, was er ihnen des nächsten Tages über seine Forschungen berichtet und beigebracht hat. Ich wage es mir kaum auszumalen!

So blieb mir nichts anderes übrig, als mich des nächtens alleine nach Hause kutschieren zu lassen und der Dinge zu harren, die da kommen mögen.

Nun aber werde ich die Kerze ausblasen und mich zur Ruhe begeben. Ich bitte Euch, verehrter Herr Vater und Euch, sehr geehrte Frau Mutter, diesmal inniglich IHM, Belorad, gedanklich beizustehen, auf dass die nächste Ernte kein Grausen bringe.

Euer zutiefst ergebener Sohn


Roderich

© Heliana
Die Handelsgilde – der Erfolg spricht für sich



Das Mondscheinkind

Teil 2

Zusammenfassung Teil 1:
Das Bäckerehepaar hatte eine Tochter die „absonderlich“ war und es vor zog Ihr Leben zu leben statt das, was sich die Eltern und Dorfbewohner dachten/normal war und die Eltern lehrten einem fremden Jungen das Bäckerhandwerk.

Die Frau des Jungbäckers (wie er nur noch genannt wurde) wurde schwanger und nach aller Freunde über dies Ereignis sollte sie einen weiteren Nachfahren gebären. Kurz vor der Geburt jedoch wurde sie sehr krank. Kein Heiler oder sonst etwas, was Rang und Namen hatte konnte ihr helfen und sie drohte noch vor der Niederkunft des Stammhalters zu sterben.

In all seiner Verzweiflung und auch mit dem Gedanken, dass er Jahrelang, die wahre Tochter der Bäckerleute deren Erbe vor enthalten hatte, ja es darauf sogar an gelegt hatte, begab sich der Jungbäcker zu der, inzwischen leicht baufälligen Hütte am Waldrand.

Er musste 3 mal Anlauf nehmen um an die Tür zu klopfen aber vor seinem 3ten Versuch wurde diese geöffnet und die Tochter des Bäckers trat hinaus mit den Worten: Was wünscht Ihr von mir wenn ihr nachts zu dieser Stunde heimlich an meine Tür klopfen wollt.

Weder Rache, Genugtuung, Missgunst oder Schadenfreude lagen in Ihre Stimme und Ihrem Blick obwohl sie wusste wen sie vor sich hatte. Der Jungbäcker flehte sie an, seiner Frau und seinem ungeborenem Kind zu helfen. Er würde sie reichlich belohnen, die Hütte erneuern, einen Kräutergarten an legen, ihr kostenlos Brot gebe und vieles mehr. Die Bächertochter schaute in seine Augen und sagte nur… geht voraus, ich komme zu Eurer Gemahlin.

So kam es dass Sie nach Jahren ihr Elternhaus betrat. Sie sah Ihre Eltern, aber all dies interessierte sie nicht. Sie ging zu der jungen, werdenden Mutter und fragte: kannst du mir vertrauen und diese sagte: ja wenn jemanden, dann dir ,nach all der Schmach die dir angetan wurde. Die Frau des Jungbäckers brachte einen gesunden Sohn zur Welt und überlebte die Geburt dank der Kräuter, die die Bäckerstochter ihr gab.

Als sie das Haus verließ sagte sie zu dem Jungbäcker: du hast für meine Eltern gesorgt, wie ich es nicht konnte. Ich hätte deiner Frau auch geholfen, wenn du mir nicht mal einen Leib Brot angeboten hättest, jeder muss sein Leben eben Leben wie er es für richtig hält und ich wünsche deinem Sohn, dass er nie die Erfahrung machen muss, sich zu entscheiden.

Ein richtig altes Bäckerehepaar gibt es heute bei uns nicht mehr nur noch einen Bäcker. Sein Sohn wird wohl in die Fußstapfen seines Vaters treten und parallel einen Kräuterhandel aufziehen. Aber genau diese Überlieferung fiel mir ein, als ich auf dem Markt eine alte, runzelige Frau sah, die in Körben getrocknete Blätter und sonstiges aus der Natur zu verkaufen versuchte.

Ihr musste aufgefallen sein, dass ich sie die ganze Zeit angesehen hatte und so kam sie auf mich zu und fragte: Kann ich etwas für euch tun? Ihr seht so fragend aus. Ich schaute der alten Frau in die Augen und sagte: Beantwortet mir wenn es euch gefällt, nur eine Frage: steht Eure Holzhütte noch am Waldrand und ist sie noch gut erhalten für eine alte Frau wie euch? Die Antwort überraschte mich nicht wirklich. Sie sagte: ich kann dort trocken und warm leben, ich bekomme täglich frisches Brot und habe mein Seelenheil gefunden, dadurch dass ich mein Leben leben durfte wie ich es wollte.

Seit dem lasse ich täglich meinen Tee nur von den Kräutern dieses Standes machen. Aber ich lasse reichlich Brennholz liefern und Tuch für Kleidung. Nur eines mache ich nie……das Angebot die Hütte zu erneuern. Das ist Ihr Reich, Ihr leben und es wird alt wie sie, aber es bleibt Ihr Leben, auch wenn sie als „absonderlich“ gilt. Ihr Leben hat vielleicht mehr Leben gerettet als eine ganze Stadtwache es könnte. Mut, Respekt und den Willen das zu tun, was man wirklich möchte um anderen zu helfen lässt sich nun mal mit keinem Gut der Welt bezahlen.

© Gitoris vom Gut Hatzfeld


Orangeneis

Zutaten:

6 Orangen
250 – 500 g Joghurt, natur
250 g geschlagene Sahne
3 – 4 Eßl. Honig
Mandelstifte
Zucker


Zubereitung:

Aus den Mandelstiften und dem Zucker Krokant herstellen. Zucker in der Pfanne schmelzen lassen, Mandelstifte dazu und auf ein gefettetes Backblech zum Erkalten tun.

Bei den Orangen zuerst unten einen kleinen „Deckel“ abschneiden, damit sie gerade steht und nicht umkippt. Danach oben einen „Deckel“ abschneiden. Die Orangen mit Hilfe eines Löffels aushöhlen. Saft dabei auffangen. Die ausgehöhlten Orangen auf einen Teller stellen und einfrieren.

Danach Joghurt, Honig und etwas aufgefangenen Orangensaft verrühren. Abschmecken. Danach die geschlagene Sahne vorsichtig unterheben. Den Krokant mit unterheben. Ein paar Krokantecken zum Verzieren beiseite legen. Die angefrorenen Orangen mit der Creme füllen, Deckel drauf und mind. 4 Std. gefrieren lassen. Vor dem Servieren ca. 10 – 20 Min. bei Zimmertemperatur stehen lassen und mit Krokant verziert servieren.

Speiseeis im Mittelalter gab es ab 1598 (erwähnt in einem Kochbuch).

Orangen gab es damals in Form von Pommeranzen, die kleiner sind als Orangen und bitterer.

© Hexchensland


Liebe Tagblatt-Leser

Wir brauchen Eure Hilfe.

Wir brauchen neue Rezepte.

Aber wir wollen keine aus dem Internet kopierten haben und keine aus Kochbüchern abgetippte, nein, wir suchen was besonderes.

Wer kennt sie nicht, die tollen Rezepte, die Oma immer gekocht hat, die heute noch Tradition in der Familie haben. Rezepte, die man so in keinem Kochbuch findet ?

Ihr kennt solche Rezepte ?

Her damit, laßt uns an Euren tollen Rezepten teilhaben. Verratet uns Euer Küchengeheimnisse Ob Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise, Kuchen, Torten. Etc. oder was einfaches. Immer her damit. Vielleicht kennt auch jemand noch die alten Einmachrezepte von Euch?

Euer Tagblatt Team


Rauchzeichen

Teil 2

So ging kortini als mit dem Fremden auf seine Felder, wo die Blätter noch immer standen. Der Fremde meinte, es wäre eine hervorragende Ernte und fing an, die Blätter knapp über dem Boden abzuschneiden. kortini, der ein guter Gastgeber sein wollte, half dem Händler bei seiner Arbeit. Als dieser dann aber anfing, die geernteten Blätter einzeln auf einen Strick zu fädeln und an einer luftigen trockenen Stelle aufzuhängen, war kortini sich sicher. Dieser komische Kerl hat einen Sprung in der Schüssel.

Nach einigen Wochen, der Fremde weilte noch immer in St.Kortiniburg, waren die Blätter pulvertrocken. Der Händler nahm eines der Blätter in die Hand, zerbröselte es mit den Fingern und roch an den Krümeln. Er machte ein zufriedenes Gesicht und bestärkte kortini immer mehr in der Meinung über ihn.

Der Fremde nahm ein paar Blätter und schnitt diese mit einem scharfen Messer in kleine Stücke. Dann rollte er die zerteilten Blätter in ein Blatt, welches er nicht zerschnitten hatte. Die entstandene Wurst aus trockenem Laub steckte der Händler sich nun in den Mund und grinste kortini an. Als er jedoch die Wurst in Brand steckte, bekam kortini einen grossen Schreck. Die ganze Scheune sah der arme Kerl schon in Flammen stehen.

Doch Wundersamerweise brannte die Wurst nicht. Nur an der Spitze hielt sich die Glut und es gab keine richtige Flamme. Der Fremde Händler tat einen tiefen Atemzug. Dann blies er dem verdutzen kortini blauen Rauch entgegen. kortini war nicht wirklich in der Lage, sich zu widersetzen, als der Irre ihm die glimmende Wurst entgegenhielt und ihm bedeutete, es ihm gleich zu tun.

Also steckte kortini die Wurst in den Mund und zog tief die Luft ein. Alles was danach kam, war alles andere, als das genussvolle Ausblasens von blauem Rauch. kortini hustete sich die Lunge aus dem Leib, lief blau an und ganz schnell zur Klogrube hinter dem Haus.

Der Fremde lachte, als kortini auf wackeligen Beinen wieder vor das Haus trat. Er lobte die gute Ernte und beglückwünschte kortini. Nun verstand kortini die Welt nicht mehr. Dieser Teufel, der mit Wonne Rauch atmen konnte, hatte ihn fast vergiftet und freute sich auch noch darüber. Nun wurde kortini ungemütlich. Er beschimpfte den Händler und wies ihn an, den ganzen Mist aus seiner Scheune zu räumen. Schliesslich war Herbst und kortini musste sein neues Saatgut einlagern.

Der Händler lud das gesamte getrocknete Laub auf seinen Handelskarren und verliess St.Kortiniburg. kortini sah ihn nie wieder. Halt! kortini sah ihn nie persönlich wieder. Überall im Kapi-Regnum-Reich hingen kleine Kästen mit dem Bild des fremden Händlers drauf. Und die Bürger des Reiches warfen Taler in die Kästen und zogen diese eigenartigen Feuerwürste heraus.

© St.Kortiniburg
Die Handelsgilde – der Erfolg spricht für sich



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