Ausgabe 93 | Seite 3 15. März 2009 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Die Briefe Roderichs

10. Brief

Seyd gegrüßt, geehrter Herr Vater, sehr verehrte Frau Mutter,

ach, was soll ich Euch berichten. Der Tumult, den ich mit meinem Ausbau verursacht hatte, war verheerend. Mehrere Tage standen die Betriebe still, überall wurde geklopft und gehämmert, geschmiedet und gewerket. Kaum ein Stein blieb auf dem anderen stehen. Meine Handwerker hatten alle Hände voll zu tun, um die kostbaren Waren vor diesem Tun in Sicherheit zu bringen. Nun aber kann ich Euch mit Stolz vermelden: Es ist vollbracht!

Anfangs noch zögerlich kehrten meine Handwerksburschen an ihre Plätze zurück, doch alsbald ergab sich ein fröhliches Geplänkel mit den neu Hinzugekommenen und die Arbeit schritt wesentlich flotter voran. Gott sei gepriesen, dass diese Unruhe verbreitende Zeit vorbei ist und die Säckel sich wieder mit Golde zu füllen beginnen.

Alsbald darauf unterwiesen Wiluried und Hadugar meine Leute in der Zubereitung mit den von ihnen so trefflich vollbrachten Essenzen. Die Burschen lernten schnell und überbrachten mir sogleich Proben ihrer neuen Fertigkeiten. Ich prüfte sie aufs genaueste, verbesserte noch so manches, doch bald konnte ich die neuen Qualitäten in Auftrag geben. Des heutigen Abends begab ich mich mit einem Säcklein Kräuter und einigen Kostproben des verbesserten Schnapses in das Gildenhaus und überließ sie meinen Gildenbrüdern und –schwestern zur Begutachtung. Ihrer anerkennenden Miene konnte ich entnehmen, dass ihnen das Dargebotene außerordentlich zusagte. Hierauf bekam ich Angebote, hiervon im Bälde einiges zu liefern. Die Aufträge erfreuten mich zutiefst.

Kaum heimgekehrt jedoch überfiel mich die Erkenntnis, dass die bisher erstellte Menge an Kräutern wohl nicht ausreichen würde, um alle Aufträge zu erfüllen. Ich grübelte noch eine Weile und beschloss dann, das Pläneschmieden auf den morgigen Tag zu verlegen.

Nun aber werde ich die Kerze ausblasen und mich zur Ruhe begeben. Ich bitte Euch, sehr verehrter Herr Vater, geehrte Frau Mutter, mich gedanklich zu begleiten, auf dass ich eine wohlgefällige Lösung finden möge.

Euer zutiefst ergebener Sohn
Roderich

© Heliana
Die Handelsgilde – der Erfolg spricht für sich



... 15.03.1311

An diesem Tag fand die Schlacht am Kephissos zwischen der Katalanischen Kompanie und dem Herzogtum Athen statt. Der Grund für diese Schlacht war, dass der Herzog von Athen sich weigerte, den Soldaten der Katalanischen Kompanie, als er sie aus seinen Diensten entlassen hatte, den vereinbarten Sold zu zahlen. Hierauf beschlossen sie, sich ihr Recht zu erkämpfen. Obwohl das Heer des Herzogs von Athen zahlreich weitaus überlegen war, endete die Schlacht für ihn mit einer vernichtenden Niederlage.

© Dissowe


[Aktion]
Neue Quest´s werden gesucht...

... und zwar von Euch.

Ich suche kreative Schreiberlinge denen ein paar schöne Texte einfallen. Habt ihr denn nicht Lust, vielleicht mal euren eigenen Text als Auftrag von der dunkle Gestalt zu bekommen? Dann überlegt Euch was schönes aus. Dies sollte vom Text her nicht allzu lang sein.

Gerne könnt ihr auch Produkte dazu nennen (ob es wirklich diese Produkt werden, legen wir zum Schluss fest).

Schickt eure Vorschläge direkt per PM zu mir (Lady-Asisa ) mit dem Betreff "Quest Vorschlag" Postet sie bitte nicht im Forum, sollte der Text genommen werden, ist es eine schöne Überraschung für die anderen Spieler. Gerne können es auch mehrere sein, aber bitte packt pro PM nur ein Vorschlag rein, damit ich sie besser trennen kann. Ich bin mir sicher, da kommen wundervolle Texte dabei raus
Vielen Dank.
Lady-Asisa

Anmerkung: Welche dran kommen und wann sie eingebaut werden, kann ich euch nicht sagen, da müsst ihr euch überraschen lassen Bitte nehmt von solchen Fragen Abstand, ich kann sie euch wirklich nicht beantworten.

© Lady-Asisa


Appell an alle Stadthalter

Wer von Euch ging nicht schon gebeugt von der schweren Last des Daseins über den Marktplatz und hielt plötzlich inne, weil ein neuer Duft, ein frischer Wind, ein lieblicher Ton oder ein unerwartetes Stück Farbe die Sinne erfreute?

Das Rattern der hölzernen Räder eines Ochsenkarrens auf holperigem Weg, ein buntgekleideter Fremder im Dorf kündigen an, wonach sich tief im Innersten alle schon gesehnt hatten: Ein Zug fahrenden Volkes nähert sich und bringt einen Hauch Fremdartigkeit, Leichtigkeit und Lebenslust herbei.

Wahrsager, Erzähler, Wunderheiler, Scherenschleifer, Akrobaten, Korbflechter, Quacksalber, Schausteller und manch anderes Volk nehmen vom Marktplatz Besitz und entführen in eine andere Welt, die kurzweilig und voll gelebter Träume ist.

Laut schallt es durch die Straßen: „Kommt herbei, liebe Leute, laßt Euch unterhalten von Jongleuren, kauft feinste Waren aus fernen Landen, bestaunt die seltsamsten Mißgeburten! Ein Zahnreißer befreit Euch von Eurer Qual, das Amulett einer heilkundigen Kräuterfrau hilft, den bösen Geist aus der blutenden Wunde zu vertreiben!“

Es ist wie ein kurzzeitiger Rausch, in dem die Stadt und mit ihr manch braver Bauers- oder Handwerksmann taumelt.

Schnell schon ist diese Zeit vorbei, die Fahrenden weitergezogen, auf der Suche nach neuer Kundschaft und zurück bleibt nur die süße Erinnerung an die Umarmung einer Wanderdirne, so manche von Wahrsagern geweckte Hoffnung oder gar ein Loch im Kiefer. Der letzte Rest bunter Abfall wird vom nächsten Regen weggewaschen und die Erinnerung verblasst.

Ein leises Sehnen bleibt zurück in den Herzen der Stadtbewohner, doch auch die tiefe Zufriedenheit, eine Heimat und einen festen Beruf zu haben.

So bitte ich Euch alle, von Stadthalter zu Stadthalter: Laßt meine fahrenden Brüder und Schwestern in Eure Städte, nehmt sie auf für kurze Zeit, Euer Volk wird die Abwechslung durch harte Arbeit danken!

gezeichnet
© Salto Mortale zu Saltona
„Prinzessin“ des fahrenden Volkes
Die Handelsgilde – der Erfolg spricht für sich



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