Im ausgehenden Mittelalter, genauer etwa Mitte des 15. Jahrhunderts, etablierte sich in einer kleinen Stadt am Meer ein Ereignis, das seine Wurzeln in einem historischen Zahlungstermin hatte. An diesem Tage wurden alle Zahlungen des grundbesitzenden Adels der umliegenden Herzogtümer auf einen Schlag erledigt: Käufe und Verkäufe, Leihen, Pachten, Renten, Erbschaften, Schenkungen, Abgabenzahlungen und was sonst so alles anfiel. Dabei wurden ungeheure Mengen bares Geld umgeschlagen. Anfangs schwankte der Termin noch irgendwo zwischen Ende September und Pfingsten, in einer Zeit, da die Feldarbeit ruhte sowie Feldfrüchte und Vieh größtenteils zu Geld gemacht waren. Später pendelte er sich auf Anfang Januar ein.
Doch auch andere Nutzen hatte dieser Termin: die verschiedenen Stände konnten Versammlungen abhalten, die Stadt selbst zahlte den Beamten die Gehälter und zog die Standgebühren der fahrenden Händler ein. Gerichtsurteile wurden rechtskräftig und Strafen mussten beglichen oder im Zuchthaus angetreten werden. Auch die Bürger der Stadt verdienten, indem sie Zimmer vermieteten oder den Gästen in der Nacht den Heimweg leuchteten. Zudem gab es auch einen großen Warenmarkt und diverses Vergnügen, das auch die Bewohner der Provinz in die Mauern der Stadt zog.
Zunehmend begann dieser Termin auch „internationale“ Bedeutung zu gewinnen, denn der Gesichtsverlust säumiger Zahler war derart geschäftsschädigend, dass jeder Schuldner sicher sein konnte, sein Geld zu erhalten. Man konnte zu diesem Termin fest mit seinem oder anderer Leute Geld rechnen und planen, was damals sonst eher selten war.
Die Eröffnung des Ereignisses war daher auch ein feierlicher Anlass, bei dem die Marktfahne der Stadt an der Hauptkirche gehisst wurde. Sie stand für die von der Stadt verbürgten Rechte und Freiheiten der Bürger und Teilnehmer, die während es ganzen Termins galten. Darüber täuschte auch nicht der etwas respektlose Name hinweg, den die Bürger der Stadt jener Flagge gaben.
Ich möchte nun von euch diesen volkstümlichen Namen jener Marktfahne wissen.
Hinweis: Da es bestimmt mehrere, leicht unterschiedlich geschriebene Varianten des Namens gibt, reicht mir entweder die hochdeutsche Fassung oder EINE jener mundartlichen (maximal vier Worte!).
P.S.: Das beschriebene Ereignis wird heute noch bzw. wieder begangen, aber als Volksfest. Und wer mich kennt, hat auch schon den zweifachen Wink mit dem Zaunpfahl gefunden!
Schickt die Lösung im Betreff einer Taube an das Tagblatt, nichts anderes, nicht mehr, aber auch nicht weniger! Viel Erfolg!
Schreibt die Lösung, wie im Rätsel angegeben, ins Betreff
Mehrfacheinsendungen sind ungültig
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir 3-mal je einen Stein der Weisen je Welt.
Gewinne werden sogleich im Anschluß an die Auslosung versendet. Die Gewinnerbekanntgabe erfolgt aber erst nächsten Sonntag.
Lösung vom letzten Rätseltage
Gefragt war nach Isidor von Sevilla, der 2001 zum Patron des Internet benannt wurde.
Er wurde um 560 in Cartagena (Cartago nova) geboren. Sein bekanntestes Werk ist die 20bändige Etymologiae, die oft von Mönchen kopiert und 1472 erstmals gedruckt wurde. Mit ihr prägte er das Wissen seiner Zeit bis in die Neuzeit maßgeblich. Die Bücher wurden auch in andere Sprachen übersetzt und sind heute noch zu erwerben.
Isidor starb am 04.04.636 in Sevilla, wurde 1598 heilig gesprochen und 2001 zum Patron des Internet benannt. Mit dem sog. Isidor-Award werden seitdem auch Shareware-Programme ausgezeichnet.
Fürwahr ein "moderner" Heiliger ...
In Welt 1 haben 74 von 90 sowie in Welt 2 sogar 200 von 259 das Rätsel gelöst.
Je ein Stein der Weisen wurde sofort in Welt 1 nach
Asuncion
Beeck1
Freie Hansestadt Aberystwyth
sowie in Welt 2 nach
Eckersmuehlen
Reganespurc
Wallenburg
zu den glücklichen Gewinnern geschickt.
Herzlichen Glückwunsch!
Lösung des Extrarätsels
Letzte Woche gab es doch kein Extrarätsel!
Gewonnen haben in Welt 1 deswegen keine Stadt und in Welt 2 auch keine
Keine Tagblatt-Gedenkmünze wurde sogleich mit vielen Glückwünschen überreicht!
Ein Narr in der Redaktion!
Hat denn niemand dieses Rätsel bemerkt? Aus Welt 1 kamen nur 9 Einsendungen und aus Welt 2 auch nur 24.
Dabei waren die Schreibfehler doch offensichtlich:
- Das "i" statt y in "Baiern" (1.Abs. 2. Satz)
- Das "n" statt m von "einen Esel" (2.Abs. 5. Satz)
- Das "e" statt ä in "verdärblich" (3.Abs. 2. Satz)
- Das fehlende "r" in Tuniere (4.Abs. 3. Satz)
- Das "k" statt g in Handwergsgesellen (4.Abs. 5. Satz)
- Das überzählige "h" in nähmlich (5.Abs. 2. Satz)
- Das überzählige "l" in Kölln (6.Abs. 4. Satz)
- Das fehlende "a" in Alaf (im Gruß)
Richtig zusammengesetzt ergab sich aus den fehlenden, überzähligen, falschen oder auch richtigen Buchstaben das Lösungswort Harlekin.
Allerdings kamen nicht alle drauf, aber die meisten. Der lustigste Lösungsvorschlag war übrigens Hering!
Für ihren geschärften Tippfehler-Blick wurden sie Städte Jackson town (W1) und e-fehn 1 (W2) mit je einer Tagblatt-Gedenkmünze belohnt. Wegen der höheren Teilnehmerzahl habe ich in Welt 2 noch zwei weitere kleine Aufmerksamkeiten verlost.
Wir suchen für die Zeitung noch interessante Rätsel.
Wenn ihr Lust habt, da etwas zu erstellen, könnt ihr uns jeder Zeit euer Rätsel einschicken. Aber da wir hier im Mittelalter sind, sollten die Rätsel
schon etwas mit dem Mittelalter zu tun haben. Die Lösung muss in die Betreffzeile einer Botschaft passen.
Achtung: Bei der Einsendung eurer Rätselideen oder -texte bitte unbedingt Rätselvorschlag als Betreff nehmen!!
Generell gilt: Der auswertende Redakteur wertet ein Rätsel nach bestem Wissen und Gewissen aus. Es liegt in seiner alleinigen Entscheidung, ob Lösungen als richtig gewertet werden. Getroffene Entscheidungen sind endgültig. Es besteht kein wie immer gearteter Anspruch auf eine Nachbesserung, Korrektur, Ersatz.
Wir sind für Hinweise auf begangene Fehler dankbar, der Ton macht hier die Musik. Soweit möglich, wird dieser Fehler noch korrigiert, entsprechend großzügiger werden Antworten als richtig gewertet. Auch diese Entscheidungen sind endgültig.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Es besteht keinerlei Teilnahmepflicht. Durch eine Nichtteilnahme entstehen im Spielverlauf in Kapi-Regnum keinerlei Nachteile. Auch im normalen Leben sind uns keine Nachteile oder Nebenwirkungen bekannt.