Ausgabe 90 | Seite 4 22. Februar 2009 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

Liebe Tagblatt-Leser.

Solche Erzählungen kennt doch sicherlich jeder von Euch.....alte Märchen, die Oma und Opa immer erzählt haben, wenn man auf ihrem Schoß saß oder vor dem heißen Ofenfeuer.

Mysteriös, geheimnisvoll.....sind sie wahr?

Solche Geschichten bzw. Sagen suchen wir. Wem so eine Geschichte wieder einfällt oder er sie noch aus seiner Kindheit kennt, von seiner Oma, Opa, Onkel, Tante etc., bitte zu Pergament und Schreibfeder gegriffen und aufgeschrieben. Das ganze schickt ihr bitte an das Tagblatt mit dem Betreff: Märchen und Sagen

Heute eingeschickt von Pinienwald

Meine Oma hat mir berichtet, dass man sich im Dorf erzählte, früher hätten sich öfter einmal einige trinkfeste Mannen in der Küche eines Bauern getroffen, um Karten zu spielen und Bier zu trinken.

Dabei wurde geraucht, wie aus Schloten. Die Frau des Bauern saß in einer Ecke und strickte, während sich die Männer dem Spiel und derben Sprüchen widmeten. Einmal sei in dem Zimmer so ein dicker Qualm gewesen, dass genau in dem Moment, in dem einer gefurzt hätte, die Kerze auf dem Tisch ausgegangen sei, weil sie nicht mehr genug Sauerstoff bekommen hätte.

Daraufhin sei die Frau des Bauern aufgestanden und habe ein Fenster geöffnet. In diesem Moment sei die Kerze von allein wieder angegangen und die ganze Gesellschaft habe herzlich darüber gelacht.

© Pinienwald


Making of Heilbrunnen und andere Sagen

Ich kam auf diese Idee, weil ich diese Geschichte immer sehr oft von meinem Mann und meiner Schwiegermutter gehört hatte. Da ich selber aber nicht aus dieser Region stamme, musste ich also das Recherchieren anfangen. Nachdem ich Landrichterin von meiner Idee berichtet hatte, und sie die Sache auch sehr Interessant fand, legte ich los.

Als erstes mein bester Freund das www. Aber auch dort fand ich nur wenig aufschlussreiches. Also habe ich zum Telefon gegriffen und erst einmal telefoniert. Als erstes rief ich einen Mann aus dem Nachbarort an, weil ich wusste, das er viel von solchen Sachen weiß. Aber leider war mir der gute Mann wohl nicht wohlgesonnen. Nachdem ich ihm 3 mal erklären musste, warum ich was über die Sage wissen wollte, war er der Meinung, ich sollte ihm nur klare Fragen stellen. Dies tat ich auch. Aber leider konnte er diese Fragen nicht beantworten. Nachdem ich ziemlich niedergeschlagen aufgelegt hatte, fing ich erst einmal das Überlegen an, ob das Ganze so eine gute Idee war.

Aber das sollte noch nicht das Ende sein. Ich überlegte, woher ich noch Informationen bekommen konnte. Das Museum....ja, ich suchte schnell die Telefonnummer vom Museum raus. Aber leider hatte ich nur den Anrufbeantworter an den Apparat bekommen.....Winterpause....na ganz toll.....Jetzt war guter Rat teuer. Bis mein Mann mir dann sagte, das es dort auch in Herchen einen Bürgerverein geben würde. Und da die auf jeden Fall schon über das Kloster berichtet hatten, war der Weg zum Heilbrunnen nicht weit.

Aber unter Bürgerverein findet man natürlich nichts im Telefonbuch. Geschweige denn den richtigen Ansprechpartner im Telefonbuch. Also habe ich kurzentschlossen unseren Bürgermeister angerufen. Und die haben dann in die Wege geleitet, das mich Herr Franz Kluwe zurückrief. Franz Kluwe ist im Bürgerverein Herchen tätig. Er leitet dort auch die „Führungen mit Schulklassen und Erwachsenen“. Er hat mir viel von der Geschichte erzählt und mir sogar angeboten, das ich für weitere Recherchen im Archiv bei ihnen lesen dürfte oder er mir die Sachen sogar kopieren würde.

So eine Hilfsbereitschaft lobe ich mir. So etwas ist doch heutzutage mehr als selten geworden. Und nun konnte ich loslegen den Text richtig zusammenzufassen. Das Ergebnis kennt ihr.

© Hexchensland




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