Ausgabe 89 | Seite 2 15. Februar 2009 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Pavia und die Langobarden

Der historische Hintergrund

Die Geschichte Oberitaliens im beginnenden Mittelalter ist so abenteuerlich, dass sie ohne weiteres den Stoff zu einer ganzen Serie von Filmen liefern könnte. Im Verhältnis zu dem was sich innerhalb weniger Jahrzehnte im 6. Jhd. n. Chr. ereignete, nehmen sich die fiesesten Soaps wie Dynasty und Dallas zusammengenommen so harmlos wie Kinderlieder aus:

Der byzantinische Kaiser Justinian hat durch seine Feldherren Narses und Belisar alle Germanenstämme im lateinischen Herrschaftsgebiet besiegt und Westrom wieder in das römische Imperium integriert. In Rom existiert nur eine byzantinische Verwaltung die zusammen mit dem Regime des Papstes dieses Land regiert. Militärisch sind nur wenige Posten und Festungen besetzt; denn Byzanz benötigt seine Truppen selbst.

An der nördlichen und östlichen Grenze des Imperiums kamen nach den Hunnen die Awaren (ein Turkvolk aus der transkaspischen Steppe). Nun versuchte Byzanz verschiedene Germanenstämme (vor allem Gepiden, aber auch Langobarden) unmittelbar hinter der Grenze anzusiedeln, damit sie einen Schutz gegen die Awaren bewirken. Gleichzeitig fürchtete Byzanz aber auch die Germanen, weshalb man wechselseitig jeweils kurzfristig mit einer anderen Gruppe Pakte einging, die letztlich von keiner Seite eingehalten wurden.

So kam es, dass Audoin, Alboins Vater aus dem Geschlecht der Gausen (Alboin = Gründer des Langobardenreichs – der Lombardei in Italien nach 572 n. Chr.) dessen rechtmäßigen Herrscher noch im Kindesalter ermordete, um selbst die Königswürde zu übernehmen. Im wechselseitigen Pakt- und Ränkespiel verbündete sich Alboin, sein Nachfolger als Langobardenherrscher zeitweilig mit den Awaren, da sie keine direkten Nachbarn waren und die Gepiden - die zwischen ihren Gebieten siedelten - dadurch in die Zange nehmen konnten

Im Jahre 567 n. Chr. erschlug Alboin in der Schlacht den König der Gepiden Kunismund, köpfte ihn und ließ aus seiner Hirnschale einen Pokal anfertigen und zwang seine spätere Frau, Rosamunde, die Tochter des Gepidenkönigs Kunismund, aus diesem Pokal zu trinken. Alboin, der jetzt die Bedrohung durch die Awaren erkannte, wandte sich nach Westen und eroberte in der Folge ganz Norditalien samt Mailand, der Toskana und der Emilia. In Süditalien wurden die langobardischen Herzogtümer Benevent und Spoleto gebildet. Nur Pavia, das von jedem Vorbesitzer zu einer immer stärkeren Festung ausgebaut wurde, leistete drei Jahre erbitterten Widerstand, bis auch diese Festung 572 fiel.

Alboin konnte sich nicht lange seines Sieges freuen, noch im gleichen Jahr erreichte Rosamund, dass er von Helmichi, seinem Milchbruder, nach einem Saufgelage ermordet wurde, da Rosamund ihm die Krone der Langobarden versprochen hatte. Tatsächlich verübelten die langobardischen Edlen dem Attentäter den Tod ihres Königs. Helmichi hatte in der Zwischenzeit Rosamund geheiratet. Beide mussten aber vorm Zorn des Volkes mit ihrem gepidischen Anhang fliehen, und fanden Schutz beim Statthalter von Ravenna, einer der letzten Enklaven Byzanz´s auf italischem Boden. Dieser versprach Rosamund Schutz unter der Bedingung, dass sie sich ihres Gatten Helmichi entledigen würde. Daraufhin vergiftete sie ihren Gatten im Bade. Dieser bemerkte jedoch die Freveltat und hatte im Todeskampf noch die Kraft seine Gattin Rosamund zu erwürgen. Damit hatten alle gepidischen und langobardischen Protagonisten und Antagonisten, die an dem Streit zwischen Gepiden und Langobarden beteiligt waren, selbst den Tod gefunden.

Das besondere an diesem Zuge der Langobarden war, dass mit ihrer Herrschaftsübernahme in Norditalien (Herzogtum Friaul in Cividale, Venetien, Aquilea, Herzogtum Lombardei) das letzte Band, das Rom mit Byzanz verband, abgeschnitten war. Alle Zugänge über das Festland waren von Langobarden besetzt. Das weströmische Imperium hatte zu existieren aufgehört. Aus diesem Grunde sehen heute die meisten Forscher und Wissenschaftler die Machtübernahme der in Italien durch die Langobarden als den Beginn des Mittelalters an.

© Starkenburg


... 15.02.1145

Bernardo Paganelli di Montemagno wird am 15.02.1145 nach dem Sturz von Papst Lucius II, im Kloster des heiligen Cäsarius zum Papst gewählt. Er ist der erste Zisterzienser, der den heiligen Stuhl besteigt. Die meiste Zeit seines Pontifikats verbringt er, aufgrund der politischen Situation, außerhalb Roms. Seine Amtszeit als Eugen III. betrug 8 Jahre, 4 Monate und 23 Tage. Am 28. September 1872 erfolgt durch Papst Pius IX. die Seligsprechung.

© Dissowe


Liebe Tagblatt-Leser.

Wir brauchen Eure Hilfe. Wir brauchen neue Rezepte. Aber wir wollen keine aus dem Internet kopierten haben und keine aus Kochbüchern abgetippte, nein, wir suchen was besonderes. Wer kennt sie nicht, die tollen Rezepte, die Oma immer gekocht hat, die heute noch Tradition in der Familie haben. Rezepte, die man so in keinem Kochbuch findet? Ihr kennt solche Rezepte? Her damit, laßt uns an Euren tollen Rezepten teilhaben. Verratet uns Euer Küchengeheimnisse Ob Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise, Kuchen, Torten. Etc. oder was einfaches. Immer her damit. Vielleicht kennt auch jemand noch die alten Einmachrezepte von Euch?

© hexchensland


Käselauchsuppe


Liebes Tagblatt, ihr sucht Rezepte?

Ich hätte noch ein Rezept für euch. Ist nur die Frage,
ob es nicht schon mal irgendwo aufgeschappt worden ist
und ihr es schon erhalten habt?! Für 3 - 6 Personen

Zutaten:
3 Stangen Porree,
2 kg gemischtes Gehacktes,
1 Zwiebel,
6 mal Schmelzkäse -3 mit Kräuter, 3 ohne- ( gut im Aldi zu bekommen),
Brühe,
Gewürze

Zubereitung:
Man nehme einen guten mittleren Topf, gibt etwas Öl rein und
lässt es heiß werden. In der Zwischenzeit schneidet man die Zwiebel
in Würfel und den Porree in Ringe. Porree bitte danach gründlich waschen!
Zwiebeln anbraten, danach das Gehackte rein, würzen mit Salz und Pfeffer
und auch anbraten. Danach den Porree rein und unterheben.
Deckel auf den Topf und dünsten lassen für circa 10 Min.
Danach die Brühe nehmen, die man in der Zwischenzeit zubereiten kann,
in den Topf geben und warten bis das
Ganze kocht. Steht jedem frei, wieviel Brühe man nimmt. Ich nehme meistens 1,5 Liter.
Und dann den Schmelzkäse hineingeben und warten bis er zerschmolzen ist.
Zum Schluss kann man das Ganze noch abschmecken mit Muskatnuss oder Fondor!

Kleiner Tipp:
Diese Suppe sollte man nicht zubereiten, wenn es Gewitter geben sollte,
da sie am nächsten Tag schon sauer ist. Egal ob sie im Kühlschrank steht .....
Aber sonst kann man sie gekühlt mindestens 3 Tage lang essen und sie ist wirklich ein Genuss


© B-O-S-T-O-N


Kräuterkunde

Tanne
Wundheilung, Durchblutungsförderung, Rheuma, Zahnfleischfestigung, Zahnverfall, Skorbut, Husten, Verschleimung, Stärkung der Nerven, Erkältung, Blasenentzündung, Ausfluß, Heiserkeit, Bierherstellung. Durch das Vergären von Tannennadeln wurde ein sehr berauschendes Tannenbier hergestellt.

Walnuß
Rheuma, Nervenleiden, Bandwurm, Tollwut, Weinherstellung. Einsatz bei Gehirnleiden, weil die Frucht Ähnlichkeit mit der Form eines Gehirns hat. Wurde als Färbemittel eingesetzt und als Pomade fürs Haar.

Tausendgüldenkraut
Schlechte Wundheilung, Gallenleiden, Würmer, Augenleiden, Schlangenbissen, Vergiftungen, Fieber, Erkältung, Lebererkrankungen, Nierenleiden, Blutreinigung, Hauterkrankungen, Magenbeschwerden, Knochenbrüche, Gicht, Krampfleiden und Pest, Abtreibung. Es heißt, wer am Johannistag (dem 24. Juni) Tausendgüldenkraut sammelt und in seinen Geldbeutel steckt, der werde das Jahr über keinen Mangel an Bargeld leiden.

Süßholz
Husten, Schnupfen, Magenbeschwerden, Zahnpflegemittel, Brustschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Wundbehandlung, Gicht, Nieren- und Blasenbeschwerden, Schwindsucht. Im Mittelalter war Süßholz so begehrt, dass es im fränkischen Bamberg in riesigen Mengen angebaut wurde.

© hexchensland


Fundstücke aus dem Forum

Gestern war Valentinstag. Ich hoffe doch sehr, dass ihr euren Lieben eine kleine Freude bereitet habt. Auch hier im Spiel war und ist dies immernoch möglich. Wer es vergessen hat, sollte es vielleicht gleich mal nachholen. Hierzu einfach ein Baumherzl und Rosen kaufen. Wie, ihr kennt die Rosen noch nicht? Dann habt ihr sicher die Ankündigung im Forum verpasst. Mein Fundstück aus dem Forum diese Woche für euch:

Valentinstag nähert sich

Viellecht ergeht es euch ähnlich wie mir und ihr lest nur selten im Forum. Aber wieso solltet ihr alles verpassen? Schaut doch ab und an mal ins Forum. So manches gibt es dort zu entdecken.

© Landrichterin


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