Ausgabe 88 | Seite 3 8. Februar 2009 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

Die Feder halt´ ich schon in Händen

Fünf mal schon wollte ich hier schreiben,
fünf mal, ja so oft lies ich’s bleiben.
Fünf mal kam mir die Idee,
fünf mal dacht ich, dass´ nur ich versteh.

Endlich hab ich mich überwunden,
und zu meinem Pergament gefunden,
die Feder halt ich schon in Händen,
ich will ja keine Zeit verschwenden.

Sonst mir das Gedicht geschickt entrinnt,
ja ein Gedicht ist nicht wohl gesinnt.
Jetzt bring ich´s aber zu Papier,
sonst schlag ich Wurzeln und zwar hier.

Oh nein! Schon ist das erste Wort vergessen,
wieder zu lang nur dagesessen
war ich doch so mit dem Wort vertraut,
ach komm, verrat mir nur den ersten Laut.

Im Trubel um das erste Wort,
ist nun der ganze Satze fort.
Oh ich seh´ Dich komm nur raus,
Du kommst mir nicht noch einmal aus.

Was soll man machen er ist weg,
ich bin erholt vom ersten Schreck.
Doch jetzt fällt mir nicht partout,
ein der passende Reim dazu.

Ach Dichten, ja wer braucht das schon,
werd lieber Bauer oder Königs Spion.
Im genaueren Anbetracht der Sache,
sehe ich, dass ich auch da kaum was richtig mache.

Zurück zum Tisch und aufgeschrieben,
was vom Gedicht mir ist verblieben.
Stolz noch ein Wort hinzugefügt,
schon sitz ich wieder ganz betrübt.

Zwei Verse ich am Zettel find,
zwei weitere füg ich hinzu geschwind.
Doch diese zwei woll´n auch nichts heißen,
geschweige denn den Vers rausreißen.

Da schütt ich doch oh nein, oh Graus,
mein volles Tintenfässchen aus.
Ich ärgere mich ganz wutentbrannt,
der Ärger in den Augen stand.

Die Poesie, dass ich nicht lache,
die ist eine ganz eig´ne Sache.
Sie bereitet nur Schmerz und Qualen,
der wird´ ich´s schon noch zurückzahlen.


Bin ich nicht der Typ fürs Malen???

© W1 Farthen Aberon, W2 flo village
Die Handelsgilde – der Erfolg spricht für sich



Fortsetzung folgt.


Die Briefe Roderichs

5. Brief

Seyd gegrüßt, geehrter Herr Vater, sehr verehrte Frau Mutter,

mit stolzgeschwellter Brust vermag ich euch hier zu berichten, dass den Edlen des Rates dieser wunderschönen Stadt mein Tun zu Gehör gebracht wurde, insbesondere ward ich mit Lob für die Beschäftigung der Armen des Landes bedacht. Man geruhte auch zu erwähnen, dass dieser, mein bescheidner Beitrag zur Verringerung der Strauchdiebe rund um die Stadt geführt habe. Der Bürgermeister deroselbst verlieh mir hierauf eine goldene Medaille und übergab mir einige Säckel Goldes mit der Bitte mich weiter so trefflich zu bewähren. Meine Freude darob war unbeschreiblich.

Mehr noch, verehrter Herr Vater, gütige Frau Mutter, bekam ich alsbald darauf Besuch von dem bereits bekannten wohlwollenden Herrn, der mich aufs Neue zum Abendmahl lud. Er fragte mich nach meinen Fortschritten und berichtete mir von der allseits gerühmten Handelsgilde. Als ich zauderte, ermutigte er mich bei deren Ratsmitgliedern eine Bewerbung vorzulegen. Noch ehe der Tag graute, begab ich mich in mein Arbeitszimmer und verfasste säuberlichst dieses bedeutungsvolle Pergament. Kaum war dies vollbracht, kleidete ich mich aufs Trefflichste und eilte in die Stadt. Der Ratssitz dieser vornehmen Gilde befindet sich mitten auf dem Hauptplatz und ist gar vorzüglich geschmückt. Jedermann kann sehen, dass hier auserlesene Baumeister zugange waren. Freundlich wurde ich empfangen und mein Anliegen wohlwollend entgegengenommen. Inständig hoffend eilte ich nach Hause und tatsächlich: alsbald erreichte mich eine Taube und verkündete frohe Botschaft. Meinem Antrag war stattgegeben worden und ich darf mich nun als Mitglied dieser hervorragenden Gilde bezeichnen.

Nun aber werde ich die Kerze ausblasen und mich zur Ruhe begeben. Ich hoffe so sehr, dass Ihr, Herr Vater und Ihr, Frau Mutter an meinem Frohlocken Anteil nehmt und verbleibe

Euer ergebener Sohn
Roderich

© Heliana
Die Handelsgilde – der Erfolg spricht für sich




Liebe Tagblatt-Leser.

Wir brauchen Eure Hilfe. Wir brauchen neue Rezepte. Aber wir wollen keine aus dem Internet kopierten haben und keine aus Kochbüchern abgetippte, nein, wir suchen was besonderes. Wer kennt sie nicht, die tollen Rezepte, die Oma immer gekocht hat, die heute noch Tradition in der Familie haben. Rezepte, die man so in keinem Kochbuch findet? Ihr kennt solche Rezepte? Her damit, laßt uns an Euren tollen Rezepten teilhaben. Verratet uns Euer Küchengeheimnisse Ob Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise, Kuchen, Torten. Etc. oder was einfaches. Immer her damit. Vielleicht kennt auch jemand noch die alten Einmachrezepte von Euch?

Anbei ein erstes Rezept zum aufwärmen von mir:
Sauerkraut selber eingelegt:
Man benötigt folgende Sachen:
Einen alten Steintopf
Salz (ohne Jod)
Lorbeerblätter
Wachholderbeeren
Kohl (Weißkohl oder Spitzkohl)

Als erstes wird der Steinguttopf heiß mit Essigwasser ausgespült, genauso wie ein Stein zum beschweren dazu oder der Deckel mit Rille. Danach wird der Kohl fein gehobelt. Dann kommt er Schichtweise mit Salz und ein paar Lorbeerblättern und Wachholderbeeren in den Steintopf und wird gestampft. So lange, bis er Saft abgibt. Der Kohl sollte soviel Saft abgeben, bis der ganze gestampfte Kohl damit bedeckt ist.

Danach wird der gestampfte Kohl mit einem sauberen Brett oder Stein beschwert. Am besten ist, man läßt den Kohl bei 10 – 15 Grad im Keller o. ä. gären. Nach 8 – 10 Tagen muß der Stein und das Brett heiß gereinigt werden. Am besten wieder mit Essigwasser.

Wichtig ist, das der Kohl immer mit Flüssigkeit bedeckt ist. Das Sauerkraut ist nach ca. 4 Wochen genußfertig. Eine Mengenangabe habe ich nicht gemacht, weil es davon abhängig ist, wieviel Kohl man nimmt, welchen Kohl man nimmt und wie würzig man das ganze mag. Aber das kann man ja beim Stampfen abschmecken.

Früher wurde lieber Spitzkohl verwendet, weil der häufiger auf den Feldern vorkam, als der heute bekannte Weißkohl. Versucht es einmal, ich kaufe kein fertiges Sauerkraut mehr. Ich mache mir einmal im Jahr die Mühe und mache mir meinen Jahresvorrat selber. Und ich brauche für das ganze ca. 2 Std. Dann habe ich aber auch soviel Sauerkraut, das er bis zum Sommer reicht. Falls der Kohl mal nicht genug Flüssigkeit abgeben sollte, füllt man einfach mit leichtem Salzwasser auf, bis der Kohl bedeckt ist.

Ich habe für meinen Topf auch keinen passenden Deckel mehr, also habe ich einen Teller genommen, der reingepaßt hat und das ganze habe ich mit einem Stein beschwert, den ich vorher in eine Tüte gepackt hatte. Sowie mit „Wassertüten“. Einfache Gefrierbeutel mit Wasser gefüllt und fest verschlossen. Läßt sich einfacher reinigen.

Nimmt man Spitzkohl schmeckt das Sauerkraut milder, feiner. Nimmt man Weißkohl, schmeckt es kräftiger.

© hexchensland


Fundstücke aus dem Forum

Angeregt durch den Hinweis von Hexchen stöberte ich ab und an auch mal selber durch das Forum. Hier eine Diskussion über Preisbrecher, dort der Vorschlag den Verkauf von Statussymbolen zu verbieten. Alles interessant, aber meine Aufmerksamkeit blieb doch an einem anderen Thema hängen.

Hier also mein Fundstück aus dem Forum auch für euch:

Open-end Auktionen, ein bisschen übersetzt

Aber nicht nur die Autionen sind interessant. Auch habe ich eine Diskussion um eine mysteriöse Differenz innerhalb der Bilanz gelesen. Im ersten Moment dachte ich ja die Waren im Lager wären Schuld. Aber vielleicht kennt ihr ja des Rätsels Lösung. Frage zur Bilanz?

Viellecht ergeht es euch ähnlich wie mir und ihr lest nur selten im Forum. Aber wieso solltet ihr alles verpassen? Schaut doch ab und an mal ins Forum. So manches gibt es dort zu entdecken.

© Landrichterin


Lob für Hexenpfuhl

Auch in diesem Jahr finden die Texte aus dem Schreib-WBW rund um die WBW-Produkte Verwendung. Letzten Sonntag dann, das Tagblatt war erst wenige Minuten alt, fand sich im Forum ein tolles Lob an die Schreiberin des laufenden Rüben WBW.

Mahlzeit

Auch wenn ich nicht unbedingt am WBW teilnehme, lese ich mir die Geschichten dazu regelmässig durch und ich finde, Hexenpfuhl hat sich heute eine sehr schöne einfallen lassen. Für mich als begeisterten Konsumenten alles lesbaren war alles dran, was zu einer netten kleinen Geschichte gehört.

LG Gottlieb
Kirchgasse


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