Ausgabe 81 | Seite 33 18. Dezember 2008 AD
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Adventskalender 2008


Bauernregel für den 18. Dezember

Um den Tag des Wunibald, da wird es meistens richtig kalt.

Eingeschickt von Dissowe


Bauer Burgolds Früchtebrot

Zutaten:

½ kg Mehl
20 g Hefe
¼ l Milch
Salz
1 kg getrocknete Früchte (Äpfel, Birnen, Trauben, Orangen- bzw. Zitronenschalen)
Rum oder Schnaps
300 g Nüsse
Gewürze (Zimt, Nelken, Anis, Kardamom, Koriander,...)

Zubereitung:

Die getrockneten Früchte kleinwürfelig schneiden, mit den Gewürzen vermengen, mit Rum oder Schnaps begießen, gut durchmischen und über Nacht stehen lassen.

Am nächsten Tag aus Mehl, Hefe, Milch und Salz einen einfachen Hefeteig bereiten, Nüsse und Früchte dazukneten. Aus dem Teig formt Bauer Burgold Brote und backt sie bei mittlerer Hitze ca. 1 Stunde (abhängig von der Größe der Brote).

Als Verbesserung kann man den Teig wahlweise mit verquirltem Ei oder während des Backens mehrmals mit eingekochtem Zucker (200g Zucker mit 1/8 l Wasser kochen, bis es dickflüssig ist) bestreichen.

© Saltona
Mitglied der Handelsgilde


Wie in Saltona das Früchtebrot erfunden wurde

Um Obst den Winter über haltbar zu machen, haben die Bauern von Saltona eine besondere Technik entwickelt: Sie trocknen die Trauben, Beeren und in dünne Scheiben geschnittenen Äpfel und Birnen in der Nähe des Backofens, dort, wo die warme trockene Luft aufsteigt. Von den süßen getrockneten Früchten naschen vor allem an den langen Abenden des Weihnachtsfestes die Kinder gerne. Doch die Bauern haben auch andere Aufgaben in Saltona. So backen sie schmackhaftes Brot als Verpflegung für die zahlreichen Karawanen, die täglich nach Osten aufbrechen, um exotische Waren zu importieren.

Eines Abends im Advent war zu später Stunde der Bauer Burgold noch beim Kneten des Teiges. Die Gedanken schweiften jedoch schon ab und kreisten um das weiche Bett, das auf seinen müden Körper wartete. So passierte es, daß mit einer unbedachten Bewegung die beinahe fertig getrockneten Früchte vom Regal wischte - direkt in den großen Trog mit Brotteig, der darunter stand. Auch eine Schüssel mit Nüssen kippte und entleerte ihren Inhalt über den Teig. Mit einer automatischen Bewegung knetete Bauer Burgold weiter, ehe er vor Schreck erstarrte. Die Arbeit des Abends war dahin, der Brotteig verdorben und auch Nüsse und Obst konnten jetzt nicht mehr verkauft werden.

Wer sollte dieses vermutlich ungenießbare Brot essen wollen? Doch so schnell gab Bauer Burgold seinen Teig nicht auf, er kostete vorsichtig von dem seltsamen Gemisch. Vielleicht konnte er jetzt diese neuartigen Gewürze, von denen ihm einer der Karawanenführer letzte Woche eine Kostprobe überlassen hatte, testen. Zimt, Nelken, Koriander und Kardamom hatte er sie genannt. Egal, Bauer Burgold nahm von allen und knetete sie in den Teig. Einige Löffel Honig noch, seine Kreativität war geweckt. Kurze Zeit später durchzog ein wundersamer, noch nie gerochener Duft die Backstube.

Am nächsten Morten überfielen Burgold Zweifel an seiner Kreation und er brachte die Brotlaibe als vorweihnachtliche Spende zum Waisenhaus. Die Kinder waren vom Geschmack begeistert, die Kunde vom neuartigen „Früchtebrot“, wie es inzwischen genannt wurde, verbreitete sich alsbald in der ganzen Stadt. Jede Familie wollte das weihnachtliche Mahl mit dem süßen Brote veredeln. Bauer Burgold hatte alle Hände voll zu tun und verdiente schier unglaubliche Mengen an Kapitalern. Einen Teil seiner Einnahmen soll er angeblich dem Waisenhaus gespendet haben und die Gerüchte besagen, daß der Hof jetzt erst einmal ordentlich ausgebaut wird.

© Saltona
Mitglied der Handelsgilde



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