Ist Lazarus nackt und bar, wird's ein gelinder Februar.
Eingeschickt von Dissowe
Die Weihnachtsgans (I)
Abseits unseres Dorfes an einem See wohnte einst ein alter Fischer mit seinem Weibe in seiner kleinen Kate und lebte von dem, was im See und im Garten gedieh, denn sie waren sehr arm. Besonders im Winter ging es den beiden erbärmlich und selbst in der Heiligen Nacht hatten sie nichts anderes auf den Tisch zu stellen als an allen anderen Tagen im Jahr.
So nahte wieder einmal der Winter und die Wildgänse zogen laut schnatternd in langen Zügen über das Dorf und die Kate hinweg nach Süden oder nächtigten auf dem See, um am Morgen die Reise fortzusetzen. Nachts wurde es schon empfindlich kalt, es würde einen frühen und kalten Winter geben. Da passierte es eines Abends, dass sich einige verspätete Gänse zur Ruhe auf den See niederließen und dort vom Frost überrascht wurden. Am nächsten Morgen war der Ufersaum eingefroren und eine unvorsichtige Gans, die zu nah ans Ufer geraten war, saß im Eise fest. Als am Morgen ihre Kameradinnen nach Süden aufbrachen, schnatterte die festgefrorene Gans lauthals hinterher, aber niemand kümmerte sich um sie. Sie schlug wild mit den Flügeln, aber das Eis war zu fest, um sich zu befreien.
So fand sie der Fischer wenig später, als er zum See kam, um sein Boot in den Schuppen zu bringen, denn bei Eis konnte er nicht mehr fischen gehen. Er erkannte sofort die missliche Lage der Gans, holte sein Netz, warf es über sie und zerschlug mit der Axt das Eis. Dann brachte er die Gans nach Hause und sperrte sie in den Schuppen. Sie hatte sich über den Sommer und Herbst schön fett gefressen für die lange Reise nach Süden. So brauchte er sie nicht mehr zu mästen, sondern ein wenig Futter würde reichen, um am Weihnachtstage einen schönen Gänsebraten zu haben.
Als er seiner Frau von seinem Fang erzählte, dauerte jener die Gans aber sehr, denn sie war sehr fromm und konnte keinem Geschöpf Gottes etwas zu leide tun, geschweige denn es töten und essen. Nur bei Fisch machte sie eine Ausnahme, denn schließlich war ja auch der Herr einst Fischer gewesen. Also bat sie bei ihrem Mann für das Leben der Gans, flehte ihn an, sie fliegen zu lassen, vergoss Tränen der Trauer, bis sie das Herz des Fischers erweicht hatte. Leicht verdrossen öffnete jener darauf hin den Schuppen und entließ die Gans in die Freiheit. Diese erhob sich auch sogleich in Lüfte und jagte schnurstracks nach Süden ihren Freundinnen hinterher. Nun empfand auch der Fischer ein Gefühl des Großmutes, ja, er war sogar ein wenig stolz auf sich.
So kam das Weihnachtsfest, und während die beiden Fischersleut am kleinen Feuer Hirsebrei und getrockneten Fisch aßen, dachten sie plötzliche an die Gans, wie es ihr wohl ergehe in der Ferne und ob sie im Frühjahr wieder über ihr Kate hinweg ziehen werde. Da wurde ihnen warm ums Herz und sie kamen überein, dass diese Weihnachten die glücklichsten seit Jahren seien.
Über jeden Berufsstand gibt es Witze, Anekdoten und Geschichten. Diese haben in den unterschiedlichen Ländern unterschiedlich lange Tradition oder starke Ausprägung. Eines ist ihnen allen aber gleich: sie dienen der Volksbelustigung. Wir können davon ausgehen, dass die Inhalte vieler Geschichten so oder ähnlich tatsächlich irgendwann einmal passiert sind und in der Literatur fortleben.
Bei den im heutigen Rätsel vorgestellten Geschichten handelt es sich um Inhalte meist krimineller Natur mit anrüchigen, skandalösen und gewalttätigen Inhalten. Die Hauptperson, ein ehrwürdiger Staatsdiener, ist dabei Ankläger, Detektiv und vor allem Richter zugleich, steht mit den guten Mächten im Bunde gegen das Böse, um das notleidende Volk vor üblen Machenschaften, Korruption oder bösen Dämonen zu schützen.
Diese Richtergeschichten entstanden vor ca. 700 Jahren meist auf der Basis örtlicher Geschehnisse, die umgedichtet und einer real existierenden oder historischen Person zugeschrieben wurden. In der Tat gab es einige wenige solcher wahrhaft ehrlichen Persönlichkeiten, die nicht nur durch eigene Tatkraft, sondern auch durch Andichtung unzähliger Geschichten, zu sogenannten Idealrichtern wurden und sich auch nach Jahrhunderten immer noch allgemeiner Beliebtheit erfreuen.
So gab es zwischen 600 und 1600 n.Chr. insgesamt drei Richter, die auf diese Weise unsterblich wurden.
Aufgabe: Von dem bis heute beliebtesten und „in der Mitte“ geborenen Richter suchen wir heute das Geburtsjahr
Schickt das Geburtsjahr des Richters im Betreff einer Taube an das Tagblatt, nichts anderes, nicht mehr, aber auch nicht weniger! Viel Erfolg!
Schreibt die Lösung, wie im Rätsel angegeben, ins Betreff
Mehrfacheinsendungen sind ungültig
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir 3-mal je eine Dschunke je Welt.
Gewinne werden sogleich im Anschluß an die Auslosung versendet. Die Gewinnerbekanntgabe erfolgt aber erst am nächsten Rätseltag.
Lösung vom letzten Rätseltage
Beide, König und Dieb, hatten als Urteil den Tod durch Erhängen oder Henken niedergeschrieben.
Hätten beide „Köpfen“ geschrieben, wären beide Urteile gleich und der Dieb wäre geköpft worden.
Hätte einer „Köpfen“ und der andere „Henken“ gewählt, wären beide ungleich und der Tod wäre durch Erhängen erfolgt.
Nur im Falle, dass beide das gleiche Urteil „Henken“ wählen, hätte die Vollstreckung durch Köpfen erfolgen müssen, was aber keiner von beiden geschrieben hatte.
Blieb nur noch die Freilassung des Diebes.
In Welt 1 haben 46 von 81 sowie in Welt 2 sogar 101 von 157 das Rätsel gelöst.
Je ein Tansanit wurde sofort in Welt 1 nach
El Esplendor
Markt Michaelsbach
Ziegenburg
sowie in Welt 2 nach
Aurelius Dio
Fuggerei
Quellberg
zu den glücklichen Gewinnern geschickt.
Herzlichen Glückwunsch!
Lösung des Extrarätsels
Letzte Woche gab es doch kein Extrarätsel!
Gewonnen haben in Welt 1 deswegen keine Stadt und in Welt 2 auch keine
Keine Tagblatt-Gedenkmünze wurde sogleich mit vielen Glückwünschen überreicht!
Wir suchen für die Zeitung noch interessante Rätsel.
Wenn ihr Lust habt, da etwas zu erstellen, könnt ihr uns jeder Zeit euer Rätsel einschicken. Aber da wir hier im Mittelalter sind, sollten die Rätsel
schon etwas mit dem Mittelalter zu tun haben. Die Lösung muss in die Betreffzeile einer Botschaft passen.
Achtung: Bei der Einsendung eurer Rätselideen oder -texte bitte unbedingt Rätselvorschlag als Betreff nehmen!!
Generell gilt: Der auswertende Redakteur wertet ein Rätsel nach bestem Wissen und Gewissen aus. Es liegt in seiner alleinigen Entscheidung, ob Lösungen als richtig gewertet werden. Getroffene Entscheidungen sind endgültig. Es besteht kein wie immer gearteter Anspruch auf eine Nachbesserung, Korrektur, Ersatz.
Wir sind für Hinweise auf begangene Fehler dankbar, der Ton macht hier die Musik. Soweit möglich, wird dieser Fehler noch korrigiert, entsprechend großzügiger werden Antworten als richtig gewertet. Auch diese Entscheidungen sind endgültig.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Es besteht keinerlei Teilnahmepflicht. Durch eine Nichtteilnahme entstehen im Spielverlauf in Kapi-Regnum keinerlei Nachteile. Auch im normalen Leben sind uns keine Nachteile oder Nebenwirkungen bekannt.