kortini stapfte durch den dichten Laubtepich im Wald und freute sich über die schönen Farben, die der Herbst mit sich brachte. Leider brachte der Herbst auch kaltes und feuchtes Wetter mit sich. kortini spürte seine alten Knochen deutlich. „Es wird ein kalter Winter werden“ dachte er.
kortini, der einen Korb und ein Messer mit in den Wald genommen hatte, war auf der Suche nach leckeren Pilzen. Nachdem der letzte Jagdausflug nicht so ganz auf Begeisterung bei seiner Liebsten gestossen war, wollte er nun auf Nummer sicher gehen und keine lebenden Tiere für das Abendbrot verwenden.
Ein paar wunderschöne Steinpilze und ein paar Pfifferlinge hat kortini schon in seinem Korb. Nun tritt er auf eine kleine Lichtung, wo die Pilze so dicht aneinander stehen, dass man die anderen Pflanzen kaum noch sehen kann.
Ruck Zuck hat kortini seinen Korb gefüllt mit den edelsten Pilzen, die er aus der grossen Masse herausgesucht hatte. Schwer hatte er zu schleppen und der Weg zog sich immer mehr in die Länge. kortini setzte sich an den Wegrand, um ein wenig zu verschnaufen.
Ein vorbeikommender Wanderer grüsste kortini freundlich und schaute in den Korb mit den Pilzen. „Da habt ihr aber reichlich was gefunden“ meinte er anerkennend. „Passt nur gut auf, dass kein Giftpilz dazwischen ist.“
Der Wanderer verabschiedete sich und zog weiter und kortini setzte seinen Weg nach St.Kortiniburg auch fort.
Am Stadttor angekommen, wurde kortini von dem alten Nachtwächter Jeremias freundlich begrüsst. Die beiden tauschten ein paar Worte über das Wetter und die Pilzsuche und verabschiedeten sich.
Jeremias rief kortini noch hinterher: „Und lasst von den Pilzen auf jeden Fall erst Eure Schwiegermutter probieren. Das ist bestimmt sicherer“
Auf dem Weg durch die Stadt begegnete kortini vielen Leuten, die ihn grüssten. Etliche machten Bemerkungen über Fliegen- und andere Giftpilze.
kortini wurde immer nachdenklicher.
An seinem Haus angekommen, lief kortini direkt zum Schweinekober und schüttete die Pilze in den Trog. Die Schweine kamen sofort angelaufen und schmatzten laut.
Am Abend, kortini hatte die Landrichterin zum Essen eingeladen, gab es dann eine grosse Portion Schweinefleisch mit Sauerkraut, die kortini sich von „Rudolfs Schweinegrillbude“ extra bringen liess.
Den Schweinen ging es nach dem leckeren Pilz-Mahl übrigens hervorragend. Sie lebten glücklich und zufrieden bis der Schlachter kam.
Mit der Laterne in der Hand traute sich der Bauer diesmal tiefer den Weg ins Moor hinein und kam bald an die Stelle, die ihm Marten beschrieben hatte. Und siehe da, er fand auch den kleinen Pfad, der durch die eingesteckten Äste markiert war. Vorsichtig tastete er sich an den Ästen entlang bis zu dem Baum, an dem das Beutelchen mit dem Goldstück hängen sollte. Es war aber nicht da! Der Bauer wollte gerade gar gotteslästerlich fluchen, da sah er plötzlich wenige Meter vor sich, so wie der Knecht es beschrieben hatte, ein kleines schwankendes Licht im Moor. Der Bauer leuchtete dorthin und erkannte zu seiner Überraschung das kleine Männchen in grünem Wams und roter Mütze bis zum Bauch im Moor versunken. Es mühte sich vergebens und rief zum Bauern:
„So helft mir doch! Reicht mir Euren Spaten, damit ich mich festhalte!“
Da sprach der Bauer: „Ich errette Euch, aber nur für den Lohn eines Säckchens, das jeden Tag aufs Neue einen goldenen Taler für mich bereit hält.“
Das Männchen antwortete darauf: „Ihr werdet Euren gerechten Lohn erhalten!“
Der Bauer zitterte vor Freude und hielt dem Zwerg seinen Spatenstil hin. Als jener ihn aber ergriff, bekam es der Bauer mit dem Schrecken, denn nicht er war es, der den Zwerg an Land zog, sondern jener, der ihn langsam ins Moor hineinzerrte. Er versuchte loszulassen, aber seine Hände gehorchten nicht seinem Willen und klammerten sich trotz der Gefahr wie festgewachsen an den Spaten. Der Bauer schlug mit den Beinen, schrie um Hilfe, flehte den Zwerg an, in am Leben zu lassen, bot ihm viel Gold, doch das Männchen lachte nur hämisch und sprach:
„Dies sei dein Schicksal, der du nur aus Gier und Habsucht gehandelt hast und mich selbst in meiner Not hast erpressen wollen.“
Dann ruckte er noch ein letztes Mal am Spaten und der Bauer versank nun endgültig im schmatzenden Moor. Nur seine Laterne blieb auf dem Pfad zurück.
Währenddessen war Marten wütend, enttäuscht, traurig aber auch besorgt im Haus zurückgeblieben und wartete. Die Zeit rann zäh dahin, aber der Bauer kam nicht mehr zurück. Als schon der Morgen anbrach und die ersten Vögel in den Bäumen begannen zu zwitschern, machte sich Marten ebenfalls auf den Weg ins Moor, seinen Bauern zu suchen. Als er an die Stelle kam, wo tags zuvor noch der Beutel gehangen hatte, fand Marten aber nur noch die Laterne. Säckchen und Männchen waren genauso wie der Bauer verschwunden. Marten ahnte, was sich zugetragen hatte. Aber er hatte auch versprochen, das Geheimnis zu wahren.
Also nahm er die Laterne, lief ins Dorf zum Schulzen und meldete seinen Bauern als verschollen. Mit langen Stangen ausgerüstet begab sich sogleich ein Trupp ins Moor, ihn zu suchen, doch sie fanden nichts. Nach zwei Tagen emsigen Suchens gaben sie schließlich auf. Der Schulze setzte Marten daraufhin als Verwalter des bäuerlichen Anwesens ein. Und nach einem Jahr, als sich weder der Bauer selbst noch irgendein naher Verwandter eingefunden hatte, bekam Marten Hof, Land und Moor als Erbe zugesprochen. Kurz darauf heiratete er, bekam viele Kinder und lebte wohlhabend und glücklich bis an sein Lebensende.
Im Tagblatt Nr.78 hat sich unser werter Stadtvorsteher von Deflagratio über die Machenschaften in unserer Stadt und unser Finanzgebären beklagt.
Das kann ich als treuer Bürger und ehrbarer Steuerzahler nicht auf mir, meinem Unternehmen und die von mir ernährten Familien sitzen lassen.
Er hat sehr schön beschrieben, wie wir damals vor dem Nichts standen, wie wir alles verloren haben – und auch wie wir Überlebenden alles neu aufgebaut haben. Der Herr Stadtvorsteher würde heute noch verbrannte Bretter an die Seite schieben, und unter ihnen nach Essen suchen, wenn wir nicht gewesen wären und so untrennbar zusammengehalten hätten. Nichts war mehr da, außer unsere gebranntschatzten Häuser, sowie der Geruch von Tod und Verderben. Wir haben diese schwere Zeit gemeinsam durchgestanden und so Hunger und Elend überwunden. Mein erstgeborener Sohn starb an den Folgen des Elends, welches wir dort erleben mussten und es war ein langer und harter Weg bis wir wieder ein modernes Leben führen konnten, mit fließendem Wasser und warmen Häusern. Ist das der Dank dafür?
Warum sollten wir nun nicht die Früchte dieser entbehrungsreichen Zeit genießen dürfen, die wir uns in langen Jahren und kalten Wintern ehrlich erarbeitet haben? Der werte Herr Stadtvorsteher vergisst bei seiner Aufzählung, dass auch er ein vermögender Mann geworden ist und um die Welt reisen kann. Seine Besuche bei Hofe hat er nicht zuletzt uns Bürgern zu verdanken, die aus dieser Einöde fruchtbares Ackerland gemacht haben.
Die Forschungsurkunden und vor allem auch die Silbermedaille, die akkurat in seinem neuen Rathaus aushängen, hat er unseren hart arbeitenden Fischern und Goldschmieden zu verdanken. Das alles scheint er zu vergessen, wenn er von der Gier der Bewohner von Deflagratio spricht. Ebenso von der Verantwortung und dem Risiko welches er nicht tragen muss.
Der Herr Stadtvorsteher lebt gut von unseren Feldern und Fabriken, aber trägt er auch die Verantwortung für diese? Wer füllt die Mägen nach einer schlechten Ernte? Wer ernährt viele hundert Menschen mit dem Handel unserer Güter? Wer bietet den Menschen Obdach, wenn uns das Bauland ausgeht? Das ist der von ihm kritisierte Mitbürger, der auf die goldene Idee der Zukunft kam, mehrere Häuser übereinander zu bauen, nicht unser Herr Stadtvorsteher.
Wenn jemand vergessen hat wo sein Ursprung liegt, dann ist es nicht der Bürger der neu erblühten Perleninsel Deflagratio, sonder einzig und allein der werte Herr Stadtvorsteher, der sich mehr auf sein gesellschaftliches Leben konzentriert, als auf die Bedürfnisse des Menschen!
Daher sage ich ganz offen: weg mit ihm!!
Ein anonymer Bürger der Perleninsel Deflagratio
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt....
Nein noch nicht ganz, aber die Zeit rückt immer näher heran, ebenso wie Weihnachten.
Die Adventszeit und Weihnachten ist auch die Zeit als Dankeschön kleine Geschenke zu verteilen. Der Briefbote, der Zeitungsausträger und all die anderen guten Geister, die uns das ganze Jahr über meist unauffällig, aber zuverlässig treue Dienste geleistet haben, werden bedacht. Die nette Nachbarin, die alte Frau vom Parterre und andere nette Menschen: einfach weil sie immer für uns da sind.
Warum nicht einmal die anderen Freunde und Mitspieler in der Community bedenken? Nein, nicht einfach die Geldschatulle öffnen und mit Coins Geschenke verteilen: Schreibt doch einen schönen Beitrag für das Tagblatt! Das ist preiswerter, hat aber einen sehr hohen ideellen Wert und es werden gleich ganz viele beschenkt!
Was wir weiterhin dringend suchen, sind Beiträge zur Advents- oder Weihnachtszeit. Denn auch wir wollen euch in der Adventszeit beschenken, arbeiten da an einer schönen Sache und brauchen dazu auch eure Artikel. Fällt euch eine tolle Geschichte ein, die in eurem Städtchen zur Weihnachtszeit spielt? Kennt ihr alte Bräuche aus der
Adventszeit, die schon unsere mittelalterlichen Vorfahren gepflegt hatten? Ein tolles selbsterstelltes weihnachtliches Gedicht?
Immer her damit!
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