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Marktnotizen
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(Alle Ähnlichkeiten mit tatsächlich existierenden
Personen sind nicht ganz zufällig und - mit einem
Augenzwinkern - gewollt)
Schnuppernd hielt die Kräuterliesel ihre Nase in den Wind. Was näherte sich denn da? Immer stärker wurde der Geruch, bis Liesel ihn erkannte: Fisch – natürlich, frischer Fisch. Und schon bog auch der Urheber des Geruchs um die Ecke. Harald, der Fischer, schob seinen Karren vor sich her. Er hatte anscheinend einen guten Fang gemacht heute früh. Hoch aufgetürmt lagen die Fische auf seinem Wagen, die Schuppen glänzend in der Morgensonne. Und eine Horde Katzen folgte dem Wagen, alle den Fischgeruch in der Nase.
Die Fische waren so hoch aufgeschichtet, dass Harald kaum darüber hinweg sehen konnte. Und das wurde ihm auch zum Verhängnis. Er konnte den Grenzstein am Strassenrand hinter dem Fischberg nicht erkennen, stiess mit dem rechten Wagenrad daran und – das Unglück wollte es – das Rad brach entzwei. Der Wagen senkte sich langsam nach rechts, der Fischberg geriet ins Rutschen, unaufhaltsam, und landete samt und sonders auf dem Boden. Und wie so ein Boden auf einem Markt aussieht, das muss ich der werten Leserschaft wohl kaum beschreiben…
Im Nu waren die Katzen zur Stelle und ebenso schnell wieder auf und davon, jede mit einem prächtigen Fisch in der Schnauze. Da nützte alles Schimpfen und Fluchen von Harald nichts. Als zweites kamen die Kinder herbeigelaufen, viele Kinder – auf dem Markt wimmelte es immer von Kindern. Zunächst johlten, pfiffen und lachten sie ob der Bescherung, mit der Zeit aber erkannten sie die missliche Lage, in der sich Harald befand: der ganze Fang auf dem dreckigen Boden, der Wagen kaputt, der Fischstand noch ein rechtes Stück Weg entfernt. Als sie dies begriffen, stoben die Kinder plötzlich auseinander um nicht viel später, mit leeren Kisten und Körben beladen, wieder aufzutauchen. Die hatten sie bei den umliegenden Ständen zusammengebettelt. Nun sammelten sie die vielen Fische in die bunt gemischten Behälter ein, trugen sie zu zweit und zu dritt einen anhebend, hinüber zum noch völlig leer dastehenden Fischstand.
Und wen wundert’s, wenn es an diesem Tag gegen Mittag aus allen Küchenfenstern nach Fischsuppe zu riechen begann? War doch heute der Fisch auf dem Markt zwar nicht so glänzend wie üblich, dafür zu einem besonders günstigen Preis zu haben gewesen. Als einziger Enttäuschter ging Harald aus dieser Geschichte hervor. Hatte er doch gehofft, einen besonders hohen Verdienst erzielen zu können, indem er seinen Karren ganz besonders hoch belud…
@ Soldanelle aus Solentiname
Es geschah am...
... 09.11.1414
Am 09.11.1414 wurde Albrecht Achilles von Brandenburg geboren. Er war der dritte Sohn Friedrichs I. 1440, nach dem Tod seines Vaters, erbte er das Fürstentum Ansbach und nach dem Tod seines Bruders, Johann der Alchimist, im Jahr 1464 das Fürstentum Kulmbach. 1470 fiel ihm, nach der Abdankung seines ältesten Bruders als Kurfürst von Brandenburg, der gesamte Besitz der Hohenzollern zu. Er war 2 mal verheiratet. 1445 - 1457 mit Margarete von Baden und 1458 mit Anna von Sachsen. Aus diesen Ehen gingen 19 Kinder hervor.
© Dissowe
Karpfen in Bierteig
Zutaten:
4 halbe Karpfen (je ca. 1 Pfund)
Salz und Pfeffer
300 g Weizenmehl
2 Eier
1/2 l Hefeweißbier
Butterschmalz
Zubereitung:
Die Karpfenhälften - soweit nicht bereits küchenfertig gekauft - entgräten, unter fließendem Wasser waschen und trockentupfen. Anschließend mit Salz und Pfeffer würzen und in Mehl wenden.
Für den Bierteig Mehl, Eier, Bier und eine Prise Salz mit dem Schneebesen zu einem dickflüssigen Teig verrühren.
Die Karpfenhälften im Bierteig gleichmäßig wenden, den Restteig abtropfen lassen. Im erhitzten Butterschmalz bei ca. 150°C fritieren (Pfanne oder Friteuse).
Beilagen
Passende Beilagen zu diesem Gericht sind Salzkartoffeln oder lauwarmer Kartoffelsalat.
Sonstiges
Des Fischers Gebet
Herr, laß mich einen Fisch heut kriegen,
so groß und lang, so dick und schwer,
so daß ich später - hinterher -
nicht nötig hab zu lügen.
Wertvolle Fische
Fische waren im Mittelalter ein wertvolles Gut. Ein Vergleich, was man um ca. 1450 als Gegenwert für ein Pfund Karpfen bekam: 1 1/5 Metzen Getreide oder 5 Pfund Ochsenfleisch oder 6 Pfund Schweinefleisch oder 9 Pfund Schaffleisch.
© Reninate von Ambergensis