Ausgabe 76 | Seite 3 26. Oktober 2008 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

Mord durch Rache (Teil II)

Als Ricky die Zeitung zur Seite legte, packte er Mantel und Hut und machte sich auf in den Tag, welcher jedoch eher der Nacht glich. Ein Sturm fegte durch Regnum, ein Sturm, der einen glauben ließ, es wäre Nacht.

Nur mit Mühe hatte er es geschafft, auf die Klippe zu kommen. Um dorthin zu gelangen, musste er einen schmalen Feldweg entlang der Klippe benutzen, welcher bei diesem Sturm rutschig und viel zu eng war. Zweimal wäre er beinahe in den sicheren Tod gestürzt.

Dann aber schließlich war er oben angekommen. Er blickte auf das tosende Meer, wo sich sein Blick verlor. Irgendwann, waren es 5, waren es 6 oder 7 Jahre? Ricky wusste es nicht mehr. Irgendwann hatte Johny hier oben gestanden, während sich sein Mörder von hinten anschlich und ihn herunterstieß. Einfach so. Ricky malte sich die Szene vor Augen aus, als hinter ihm eine tiefe, alte Stimme erklang.

„Ich wusste, du würdest irgendwann kommen. Wie der Bruder, was er soll tut er nicht und alles andere ist ihm egal.“ Der Mann hinter ihm lachte. Es war ein seltsames Lachen, das wie aus einer anderen Welt zu klingen schien. Ricky packte den Kolben in seiner Tasche. Er zog die Waffe hervor, drehte sich blitzschnell herum und blickte in den Sturm.

„Zeig dich! Los! Ich habe eine Waffe!“

„Mag sein, Ricky, aber du hast keine Munition!“ Mit diesen letzten Worten des Mannes sah er gerade noch einen Schatten, bevor zwei Fäuste ihn hart auf den Brustkorb trafen und er nach hinten stolperte. Ricky rutschte aus, konnte sich fangen. Dann hörte er einen Klang, welcher selbst den Sturm zu verstummen lassen schien: Ein Schuss. Ricky war vor Schreck wieder ausgerutscht, konnte sich diesmal aber nicht fangen und rutschte ab. Er fing langsam an, den Hang zum Meer abzurutschen und fiel von der Klippe.

Das war das letzte, was er wusste, bevor er aufwachte. Er lag im Schlamm, auf einem Feldweg. Irgendein Pfeiffen um ihn herum erklang und Ricky begriff, dass er noch im Sturm war. Der Sturm war stärker geworden, während er auf dem Feldweg zur Klippe gestürzt war. Der Leuchtturm war nicht mehr zu erkennen, obwohl er, wie Ricky wusste, nur wenige hundert Fuß von hier entfernt war.

Ricky richtete sich auf. All' seine Glieder schienen vor Schmerz zu schreien. Schließlich begriff er: jemand hatte auf ihn geschossen und er wanderte auf dem Pfad des Todes. Ein Spiel hatte begonnen. Ein Spiel zwischen Leben und Tod, in dem der, welcher stärker, schneller und geschickter war, gewinnen würde. Der andere würde einen schrecklichen Preis bezahlen: den Tod. Doch das war Ricky nicht einmal so wichtig. Das wichtigste für ihn war, dass er seinen Bruder rächen musste.



©Petri


Der Ursprung eines Vorurteils.

Vor einigen Wochen habe ich euch über einige Vorurteile aufgeklärt. Ich konnte nichts belegen oder gar beweisen, sondern schlicht Vermutungen anstellen. Doch wie wir wissen, basierte vieles in den früheren Zeiten auf Vermutungen. Das beste Beispiel: Die Erde ist eine Scheibe! Ja, vielleicht ist das aber nicht so passend, aber dennoch vergleichbar. Eine Vermutung die sich als falsch erwies. Damals war sie plausibel. Natürlich, Vorurteile haben wenig mit der Geometrie oder gar Scheiben zu tun, dennoch möchte ich euch damit einzig nur das klar machen: All das ist Vermutungen, weiter nichts. Dennoch hoffe ich, dass euch das nächste Vorurteil ein wenig zu denken gibt. Denn nicht alles, was lange Haare hat, kann auch nicht fahren. Viel Spaß!

Männer können nicht einparken. Eines der beliebtesten Vorurteile der heutigen Zeit, jedenfalls für Männer. Frau am Steuer gibt nichts. Mag sein, aber was könnte das mit dem Mittelalter zu tun haben? Nun, stellen wir mal Vermutungen an: Wie wir wissen waren die Männer damals für das handwerkliche, für das Geldverdienen zuständig. Die Frau hatte demnach die Aufgabe, die Kinder zu versorgen, die Wäsche zu waschen und den Haushalt zu „schmeißen“. Der Mann aber konnte auch Reiter sein, als Bote oder Ritter. Möglich war auch, dass er als Fahrer einer Kutsche tätig war. Da haben wir schon einmal den Vorgänger des Autos. Da Frauen damit aber weniger als Männer in Berührung kamen, konnten diese ja auch keine Kutschen oder Pferde leiten. Natürlich würde das heißen, dass sie nicht nur schlechter einparken, sondern generell schlechter fahren können.

Das aber, liebe Männer, ist völliger „Humbug“. Heutzutage weiß man sogar, dass das relativ ausgeglichen ist. Männer und Frauen können im Durchschnitt gleich gut einparken. Also unterlasst doch solche Sprüche. Sie führen nur zum Streit. Und wer weiß, vielleicht ist dann die nächste gemeinsame Autofahrt mit dem Typ Frau gelaufen.

©Petri


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