(Alle Ähnlichkeiten mit tatsächlich existierenden Personen sind nicht ganz zufällig und - mit einem Augenzwinkern - gewollt)
Die Kräuterliesel sass wieder einmal hinter ihrem Marktstand und hatte alle Zeit zu beobachten, was um sie herum so vor sich ging. Frische Kräuter wollte heute niemand kaufen. Ach ja, die waren auch rasch gepflückt – kaum eine Frau kannte nicht wenigstens eine oder zwei schmackhafte Sorten, die jetzt im Sommer an allen Wiesenrändern so üppig wuchsen, und holte sich schnell selber eine Handvoll für ihren Kochtopf. Sie würde ihre Kräuter halt wieder trocknen müssen und dann in der kälteren Jahreszeit verkaufen, wenn niemand mehr sie einfach vor der Haustür finden würde.
Plötzlich merkte sie auf. Dort strich er wieder herum, der zerlumpte Sepp. Auf die Kartoffeln hatte er es diesmal abgesehen, der Strick, das war offensichtlich. Aber er fiel nicht nur ihr auf. Auch dem Kartoffelhändler Heinz war der herumstreunende Knabe mit der zerrissenen Hose ein Dorn im Auge. Und tatsächlich, jetzt ertappte er ihn genau in dem Moment, als er zwei dicke Kartoffeln in seine Hosentaschen gleiten liess. „Du Lump!“ – „haltet den Dieb!“ –„ hier läuft er“ , der beleibte Kartoffelhändler war aufgeschossen und hastete dem Knaben nach, bald keuchend und schwitzend, er war die Bewegung nicht mehr gewöhnt.
Der schmächtige Knabe war schneller. Er schlug ein paar Haken und schüttelte den Kartoffelhändler ab. Doch dessen Gehilfe, der diesem zu Hilfe geeilt war, hatte mehr Ausdauer (und ein kleineres Bäuchlein mitzuschleppen als sein Meister). Er blieb dem Knaben auf der Spur.
„Hierher“ zischte die Liesel, als der Sepp an ihrem Stand vorbeirennen wollte. „Komm schnell“. Und sie bot dem Knaben Schutz hinter ihren weiten Röcken. Sie wusste wohl, dass bei ihm zuhause eine hustende, kranke Mutter und fünf hungrige, kleinere Geschwister warteten.
Der Kartoffelheinz und sein Gehilfe suchten noch eine Weile auf dem Markt herum und wunderten sich, wohin der Sepp so plötzlich verschwunden war. Die Kräuterliesel aber lachte sich ins Fäustchen. Dem Kartoffelheinz wischte sie nur allzu gerne eins aus – der war auch nicht immer ehrlich beim Abwägen seiner Ware.
Als der Aufruhr sich gelegt hatte, schlich Sepp mit seinen beiden dick ausgebeulten Hosentaschen heimlich hinter Liesels Kräuterbude von dannen. In der Hand trug er einen Bund frischer Kräuter, den ihm die Kräuterliesel mit einem Gruss an die Mutter noch mitgegeben hatte.
Es war wohl so im Herbst des Jahres 1189, das Wetter war schon seit Wochen regnerisch und drückte auf´s Gemüt. Am frühen Abend saß ich - wie so oft - am prasselnden Kamin und harrte der Dinge, die da noch kommen mögen ...
“Hallöchen“ schallte es mehr singend wie rufend durch den Burghof “keiner daheim? Oder was? Och, das ist ja schreckliches Wetter da draußen.“ Oh nein ... das ist Dirk Bach, der Herold, dachte ich noch, als er auch schon in seiner rosa Robe die Halle betrat.
“Ciao Schätzelein, na wie geht es uns denn heute, ochhhh, nicht daß ich es wirklich wissen will“ winkte er mit einer abgeknickten Handbewegung ab. “Schau mal, was ich hier Schönes habe“ kam er mit einem Pamphlet in der Rechten tänzelnd auf mich zu.
“Ihr wackelt mit eurem Gesäß wie ein lahmendes Schlachtpferd“ höhnte es ihm entgegen ... “Ach ihr nun wieder ... ihr seid mir vielleicht ein Schelm. Schaut, was ich auf dem Marktplatz in Paris bekommen habe ... dieses wunderbare Pamphlet von Philipp dem Zweiten“ sagte er und überreichte es mir.
Fluchs ausgerollt stand da zu lesen: Crusader Line
Ab in den Süden.... Alles inklusive !!!
Mehrwöchige Mittelmeer-Kreuzfahrt auf unserem Clubschiff Aida.
Wir bieten reichhaltige Verpflegung und ein actionreiches Animationsprogramm.
Individuelle Anreise, Einschiffung in Genua.
Der geplante Reiseweg führt uns über Sizilien, Rhodos, Konstantinopel, Zypern und Damaskus nach Akkon und von da aus weiter in das Königreich Jerusalem.
Unterwegs bestehen vielfältige Möglichkeiten zur Teilname an unserem Kulturprogramm. Zum Beispiel der Besuch des Heiligen Tempel der Diana in Telperien.
Unser Animationsprogramm bietet die Möglichkeit zur Teilnahme an der Schlacht von Zypern, sowie der Belagerung von Akkon. Danach findet noch der Marsch nach Jerusalem statt, gefolgt von dem Marsch nach Askalon. Hier besteht die Möglichkeit zur Übernachtung im Schwarzen Walfisch.
Diese Reise wird veranstaltet vom Heiligen Vatikan durch Papst Gregor den Achten.
Als Sponsoren treten auf:
Philipp der 2te von Frankreich, Richard Löwenherz und Kaiser Friedrich Babarossa.
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“Na Schätzelein, was sagst du jetzt“ säuselte es von rechts ... “ist das nix für dich, du großer, starker Ritter, du?“ Wahrlich, das hörte sich nicht schlecht an ... der Kälte entfliehen und noch das eine oder andere Abenteuer bestehen .. das würde mir wohl schmecken. Meine Gedanken schweiften schon in die Ferne ab ... über die Via Mala durch die Alpen in Richtung Genua. Hmm das müßte gehen ...
“Hallo ... Ritterchen ... träumst du schon?“ riß es mich aus meinen Gedanken. “vergesse nicht den Schmied.“ “Was soll ich mit dem Schmied? Mein Rüstzeug ist in Ordnung, die Pferde beschlagen und die Waffen geschärft.“ “Na denkt doch an die Jungfrauen, ihr wollt sie doch nicht ohne Schutz zurücklassen!“ “Was versteht ihr schon von Frauen ... das laßt mal meine Sorge sein ...“
Doch der Entschluß war gefaßt, raus aus diesem trüben Einerlei, hinaus in die Welt, das Abenteuer ruft. Also wurde geplant und das Ziel fest ins Auge gefaßt.
Wollt Ihr nun wissen wie es weiter geht? So habt Geduld und wartet auf die nächste Ausgabe des Tagblatts ...
Neulich auf dem Markt traf ich eine junge Bäuerin aus dem Nachbardorf, die ich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte. Den Grund für ihre längere Abwesenheit stellte sie mir umgehend freudestrahlend vor: in einem kleinen Weidenkorb - ausgekleidet mit weichen Deckchen - lag ihr neugeborenes Töchterlein. Sie begann sofort zu berichten, unter welchen Aufregungen, Unannehmlichkeiten und Schmerzen das Kindlein das Licht dieser Welt erblickt hatte. Nun wäre sie aber glücklich und zufrieden mit dem Ergebnis und hielt mir voller Stolz den Korb mit dem Kind unter die Nase. Sie heischte um Zustimmung, daß es sich wohl das schönste Kind unter dem Sonnenlicht handeln würde. Jetzt befand ich mich in einer Zwickmühle, denn direkt lügen wollte ich nicht und ihren Mutterstolz verletzen konnte ich aucht nicht. So fand ich freundliche und nette Worte, wünschte ihr und dem Wickelkind gute Gesundheit und trat meinen Heimweg an.
Auf meinem langen Fußweg nach Hause hatte ich viel Zeit, um mir Gedanken über die Begegnung zu machen. Das Kleine war sicher nicht das häßlichste Kind, auch mochte es sich noch entwickeln. Doch habe ich im Laufe meines Lebens schon vieles gesehen, darunter eben auch Kinder, von denen auch ich entzückt war. Warum nur diese junge Frau so überzeugt, daß ihres zu den Schönsten gehören soll? Ganz einfach - sie empfindet es so und ist wahrhaft überzeugt davon! Der Mensch empfindet offensichtlich als schön, was er mag oder liebt.
Eltern finden ihre Kinder schön und in den Augen eines Verliebten ist der oder die Angebetete ein wunderschöner Mensch. Läßt die Liebe nach, wird wahrscheinlich auch die Schönheit nachlassen. Der vormals angebetete Mensch an sich wird zwar nicht häßlicher, aber in den Augen des Betrachters treten die als "schön" empfundenen Merkmale zurück und dafür treten wohl die weniger schönen Merkmale in den Vordergrund. Oft taucht die Frage auf: "was habe ich bloß an diesem Menschen gefunden?"
Meine Gedanken wurden durch einen hereinbrechenden Sonnenstrahl aus dem bisher graün Herbsthimmel unterbrochen. Dieser Sonnenstrahl beleuchtete nun das bunte Laub der Obst- und Laubbäume, die am Wegesrand oder auf den weiter entfernten Hügelkuppen wachsen. Dazu die noch grünen, frisch abgemähten Wiesen und die braunen, bereits gepflügten Felder. Je näher ich meinem Hof kam, umso schöner erschien mir die Landschaft. Was habe ich doch für ein Glück, auf diesem schönsten Fleckchen der Erde mein Zuhause zu haben! Allerdings behaupten auch andere, daß es sich bei ihrer Heimat um das schönste Land der Welt handeln würde.
Mir scheints dann doch so zu sein, daß die jeweilige Schönheit recht unterschiedlich empfunden wird. Es liegt dann wohl am Auge des Betrachters.
Hochzeitssuppe (Bisquit-Suppenklößchen)
- für besondere Gelegenheiten gibts auch besondere Rezepte -
Zutaten:
eine Motiv-Backform
2 Eier
20 g Butter (etwa 1 gehäufter EL)
40 - 50 g Mehl (je nach Größe der Eier)
etwas Salz
Zubereitung:
Alle Zutaten gut verschlagen, die Form oder Förmchen mit weichem Butterschmalz einfetten und den Teig gleichmäßig verteilen. Bei 200°C goldgeld backen. In eine klare Brühe kurz vor dem Servieren geben. Die Menge ist für eine Motiv-Backform angegeben. Für größere Gelage entsprechend erhöhen.
Sonstiges/Tipps
Das obige Rezept ist in einigen Gegenden eine sehr alte Tradition. Zu besonderen Festtagen, wie Hochzeit, Taufe, Erstkommunion oder Konfirmation wurden Suppeneinlagen in speziell dafür hergestellten irdenen Pfannen gebacken. Die verwendeten Motive der Näpfchen (z. B. Meeresfrüchte, Mond und Sterne) sind Fruchtbarkeits- und Glücksbringersymbole.