Ausgabe 74 | Seite 2 12. Oktober 2008 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

Über Tauben

Wie gewöhnlich am Montagmorgen sondiere ich die Einsendungen zum Sonntagsrätsel, trenne die richtigen von den falschen Einsendungen und schaue gleich mal nach, wer es wieder nicht lassen konnte, um der Erhöhung seiner Gewinn-Chancen wegen gleich mehrfach die Lösung einzuschicken. Es sind – wie immer – einige Kandidaten dabei. Die betreffenden Tauben werden natürlich sofort der Küche übereignet.

Unter den Mehrfacheinsendungen ist diesmal aber auch eine bemerkenswerte Nachricht: Der Absender teilt mit, dass während des Abflugs der ersten Taube die Apokalypse über das Reich Kapi hereinbrach – er meint damit den regelmäßigen Logout aus Sicherheitsgründen. Aus eben diesen Sicherheitsgründen hat er beschlossen, nochmals ein Täubchen mit derselben Nachricht loszuschicken. Was er aber nicht wusste: Täubchen sind sehr resistent gegenüber diversen Katastrophen und erreichen ihr Ziel auch noch nach dem Weltuntergang.

Dass eine Taube ihr Ziel unbeschadet erreicht hat, erkennt ihr daran, dass ein entsprechender Vermerkt im Postausgang eingetragen ist. Tut euch bitte selbst den Gefallen und schaut im Falle der Fälle zuerst im Postausgang nach, bevor ihr ein weiteres Täubchen seinem sicheren Verzehr entgegenschickt. Solange im Postausgang die Ankunft der Taube am Bestimmungsort vermerkt ist, ist dem auch so. Das kann ich euch versichern.

Wenn dennoch 100%ig berechtigte Zweifel ob der Ankunft der Taube bestehen, fragt mich bitte direkt.



© Hinrik aus Nyenwoerden


Pfifferling-Gratin (Vorspeise)

Zutaten:

300 g Pfifferlinge
30 g Butter
Salz, Pfeffer, Muskat
2 Eier
2 EL Creme fraiche
50 g Reibekäser

Estragon

Zubereitung:

Pilze in dünne Scheiben schneiden. Butter erhitzen und die Pilze anbraten, ca. 15 Minuten garen, dann würzen. Ofen auf 220 Grad vorheizen. Eier, Creme fraiche, Käse, Muskat und Estragon verrühren. Eine feuerfeste Form mit Butter ausstreichen, die Pilze verteilen, die Eiermasse darübergießen, etwa 10 Minuten überbacken bis die Eiermasse gestockt und leicht gebräunt ist.

Sonstiges/Tipps

Pfifferlinge (in manchen Gegenden auch Eierschwammerl genannt) sollten vor der Verarbeitung natürlich geputzt werden. Entweder mittels Messerchen und Tüchlein oder Pinsel. Man kann die Pilze auch kurz unter kaltem Wasser abspülen, aber niemals im Wasser liegen lassen, dabei verlieren sie deutlich an Geschmack und das Aussehen leidet darunter.

© Reninate von Ambergensis


Geschichten von der Insel

Es war wohl viertel vor zu spät oder noch ein wenig früher, als der Fremde den Schankraum “Zum schwarzen Walfisch“ in Askalon betrat.
Martina, die Wirtin, die von irgendeinem Dorf an der Wupper stammt, sah schon auf den ersten Blick ......... und an dem Gildenhut, den der Fremde trug .......... das es sich wohl um einen holländischen Kaufmann handeln musste.
Auch sein Ochsenkarren, mit dem dieses lustige Völkchen immer wieder im Sommer die Deutschen Handelsrouten verstopft, war ihr wohl bekannt.

“ Gott zum Gruß, edler Kaufherr, wo mit darf ich euch erfreuen?“ begrüßte sie den Fremden. “ Eine schöne fette Ganz, gefüllt mit Kastanien und ein kühles Frisches vom Selbstgebrauten, das würde mir jetzt munden“ kam die Antwort.
“Sagt, habt ihr ein Nachtlager für mich? Ich will euch auch gerne von meiner Reise zu dieser Insel draußen im Nordmeer berichten, ich glaube ihr heißt sie Little Britain“

“Ein Nachtlager ist schnell bereitet und einer, der am Abend für Kurzweile sorgt, ist gern gesehen“ antwortet Martina. So geschah es. Der Braten wurde gemacht, das Nachtlager bereitet und nach Speis und Trank fing der Herr van de Waterkant, so der Name des Kaufmannes, an zu erzählen.

“Als ich vor einiger Zeit nach neuen Handelsbeziehungen Ausschau hielt und zwecks dessen nach Little Britain reiste, wusste ich eigentlich nur, dass dieses Volk durch die Jahrhunderte von so ziemlich allen überfallen und regiert wurde, was sich so bietet. Angefangen mit den Römern über die Sachsen und Wikinger, die Dänen und Normannen hat wohl so jeder seine degenerierten Schergen auf die Insel geschickt, um sich dort sinnlos zu vermehren. Leider blieb dieses wohl nicht ohne Folgen für die heutige Bevölkerung. Wie ihr euch sicherlich denken könnt, sind es wohl nicht immer die Schlausten ihrer Art, die mit dem Kriegstross in ein Land einreisen. Auch das mitreisende Weibsvolk war wohl eher von grober Natur.“

Schallendes Gelächter drang durch die Gaststube....... “Wollt ihr behaupten, es seien alles nur Dummköpfe mit hässlichem Weibsvolk?“ Grölte einer durch die Stube.

“Urteilt selbst“ sagte der Holländer, stopfte sich eine Pfeife und machte sich auf weiter zu erzählen.

„Stellt euch nur vor... der Brite ist nicht mal in der Lage sein Geld zu zählen, er muss es wiegen.... deshalb kann er nichts mit Talern oder Gulden anfangen........ er wiegt es einfach pfundweise ab.

Oder das Essen; ein furchtbarer Graus sag ich euch, Plumpudding, ein widerliches Misch Masch aus allerlei Irgendwas.... das Rind nennen Sie Roastbeef und garen es nur halb, so dass euer Teller vom Blut überläuft.

Und erst das Bier, es sieht aus wie Gülle, nur das ich Gülle im Geschmack vorziehen würde.“

Wieder schallendes Gelächter. Die Gaststube bebte. “Erzählt uns von den Weibern“

„Die Weibliche Grazie zu beschreiben, verlangt wohl einiges Fingerspitzengefühl. “ fuhr er fort. “Sagen wir es mal so: Ihr alleine ist es wohl zu verdanken, das sich die Männer wohl lieber mit der Schafzucht beschäftigen, als sich den weiblichen Liebreizen hinzugeben. Andere wiederum schlagen jeden Baum, um sich dann Schiffe zu bauen, mit denen sie Jahrzehnte lang die Meere erforschen, alles nur, um ihren Weibsbildern zu entkommen.“

“Am besten ist ihre Schönheit wohl mit Vicky Pollard beschrieben. Wie ihr kennt sie nicht? So fragt doch einfach Sir Google oder Mrs. Youtube.“

Die Nacht zog sich noch lange hin und es wurde noch viel getrunken und gelacht, doch ich musste mich hier verabschieden so das ich euch nicht mehr berichten kann.....

Ali Bar Bär, Kanzler der Gilde Grafschaft Berg

©Ali Bar Bär


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