Nun war ich also auf dem Markt, um meine Vorräte aufzufrischen. Dort herrschte zwar noch reges Treiben, einige der Händler begannen aber bereits, ihre Waren einzupacken und die Marktstände zu schließen. Am Obststand traf ich unerwartet meine Base. Hocherfreut begrüßten wir uns, für ein längeres Gespräch waren aber weder sie noch ich bereit. Sie wollte wieder nach Hause zu ihrem Kind, ich zu meinem Katzenkind. Ganz schnell berichtete ich noch von meinem heutigen Erlebnis. Wie erstaunt war ich, als mir meine Base berichtete, daß sie bereits am vergangenen Tag versucht hatte, ein einsames schwarz-weißes Kätzchen just in der Gegend um des Küfers Handelshof einzufangen. Gelungen war ihr dies Unterfangen allerdings nicht, da sich das Kätzchen in ein Dornengebüsch verkrochen hatte und von dort auch nicht mehr wegzulocken war. Meine Base schien recht glücklich, daß das kleine Kätzchen nun doch noch gefunden wurde, ausgerechnet von mir, sie hätts mir ohnehin gebracht, da sie ja bereits zwei Katzen im Hause hält.
Mit meinen Einkäufen eilte ich also wieder nach Hause. Dort fand ich den Junker Moritz neugierig schnuppernd vor dem Korb, in welchem selig zusammengerollt das kleine Ding tief und fest schlief. Nach kurzer Zeit aber ertönte aus dem Korb ein klägliches Miauen, das ausgehungerte Katzenkind schien erneut Hunger zu verspüren. Der Größe nach schien es mir, als würde es normalerweise noch Milch von seiner Mutter bekommen. Da in diesem Fall aber keine Katzenamme zur Hand war, mußte lauwarme Milch mit Haferflocken als Ersatz dienen. Diese Speise wurde eifrigst aufgeschleckt und zum Dank erhielt ich ein Herumschleichen um meine Füße und ein lautes Schnurren. Der Junker Moritz hätte das kleine Ding ja zu gerne näher betrachtet, doch so bald er sich näherte, hub die das kleine Ding mächtig an zu fauchen. Naja, mächtig ist wohl etwas übertrieben, aber es reichte aus, den großen roten Kater von seinem Lieblingsplatz zu vertreiben und er zog etwas beleidigt von dannen.
Das hatte ich ja bereits vorausgesehen. Wollte ich die kleine Katze in meinem Hause behalten, so würde ich also zusehen müssen, daß die beiden sich kennenlernen und fürderhin friedlich miteinander umgehen.
...
Minka von der Bordsteinkante
Der Feuerteufel - Teil 6
D ies ist die Geschichte der Überlebenden des Feuerteufels zu Hamburg, die nun ihre Gedanken und Augenzeugenberichte hier nieder legen.
und so geht´s weiter:
Alle grübelten nach und Hamburg erhob sich und sagte: „ Meine Freunde, wenn ihm das aus Langeweile einfällt, was fällt ihn denn ein, wenn er erst mal nachdenkt? So machen wir das und nicht anders!“ Alle bejubelten ihn, den Mann der die Tauben zum Fressen gerne hat. Er wurde rot und wirkte ein bisschen verlegen. Sie feierten ihn noch die ganze Nacht durch.
Am nächsten Tag wurde die Idee in die Tat umgesetzt. Die Menschen wurden evakuiert und die Waren auf die andere Seite geschafft. Das Feuer brannte noch mehr als vierzehn Tage und es dauerte noch fast einen ganzen Monat ,um die restlichen Brandherde zu löschen.
Wieder an einem Sonntag stand der Bürgermeister auf seinen Balkon zum Marktplatz, aber nicht allein, sondern mit seinen Freunden, die ihm geholfen haben. Auf der rechten Seite sah man die Ruinen des niedergebrannten Viertels und die einzelnen Häuser die wieder aufgebaut wurden, auf der linken Seite erstrahlte eine nie da gewesene Stadt, die viel mehr Land besaß, als vorher.
Bei dem Brand des Feuerteufels kamen 21 Menschen ums Leben, darunter 20 mutige Feuerwehrmänner, die ihr Leben in den Flammen ließen und ein Mann von dem ausgegangen wird, dass er der Brandstifter war. Nach diesen Ereignissen wurde ein neues Gesezt erlassen. In jeder zweiten Wohnhäuserreihe muss min. 1 Brunnen vorhanden sein, der Wasser führt.
Außerdem dürfen die Dächer nicht mehr aus Stroh bestehen und das Lagern von Holz, sowie von anderen brennbaren Materialien, wird strengstens kontrolliert.
Dies war die Geschichte über den Feuerteufel von Hamburg, der Freunde zusammenschweißte und Ideen aus Langeweile entstehen ließ.
Den ganzen Tag hatte kortini im Garten gearbeitet. Nein, natürlich musste er eigentlich nicht mehr selbst arbeiten. Aber den kleinen Garten hinter seinem Haus bestellte er gern selbst.
Bei ihrem letzten Besuch hatte die Landrichterin ihm erzählt, dass sie gern Kohlsuppe isst. Und von seiner beschwerlichen Reise in die neue Welt hatte er sich im letzten Jahr ein paar Knollen mitgebracht, die man „Kartoffel“ nennt. Dieses neue Gemüse und natürlich ein großes Beet Weißkohl hatte kortini nun neben seinen Zwiebeln und Möhren angebaut.
kortini setzte sich in seinen Schaukelstuhl vor seinem Haus und genoss die Strahlen der doch schon kräftigen Mittagssonne.
Voller Freude betrachtete er das Stückchen Rasen, das er letzte Woche angelegt hatte. Das Gras begann bereits zu sprießen.
Bis in die hinterste Ecke war die gesamte Fläche mit einem dünnen grünen Schimmer belegt. Doch was war das?
Hatte sich doch tatsächlich ein Maulwurf entschlossen, ausgerechnet auf dem neuen Rasen zu buddeln.
Das konnte nicht so bleiben!
kortini stand auf und holte eine Harke. Mit dem Fuß stampfte er zunächst den Hügel zurück in den Boden und ebnete dann alles mit der Harke.
Schnell streute er noch ein paar Grassamen auf den kahlen Fleck und setzte sich dann wieder in seinen Schaukelstuhl.
Zufrieden betrachtete er das wieder ebene Stück Rasen.
Doch kortini hatte die Rechnung ohne den Maulwurf gemacht. Da dessen Gang ja nun zerstört war, buddelte er über Nacht ein paar neue.
kortini traf fast der Schlag, als er am nächsten Morgen vor sein Haus trat.
17 neue Maulwurfshügel störten das Bild von der ebenen Rasenfläche. Ruck-Zuck hatte kortini alle Hügel eingeebnet.
Aber nun musste er etwas gegen den Störenfried unternehmen.
kortini hob mit einer kleinen Schaufel ein Loch aus und legte so den Gang des Maulwurfs frei. Dann schüttete er ein paar Holzspäne in das Loch, zündete diese an und bedeckte alles wieder mit Erde.
An manchen Stellen, wo vorher die Hügel waren, trat Rauch aus dem Boden. kortini verschloss diese undichten Stellen und war sicher, den Maulwurf nun vertrieben zu haben.
Am nächsten Morgen traute kortini seinen Augen nicht. 28 neue Maulwurfshügel ließen den Traum von einem ebenen schönen Rasen endgültig platzen. Und kortini platzte der Kragen.
„Du blödes Vieh willst also Krieg!“ schimpfte er.
kortini stapfte ins Haus und kam mit einem Spaten zurück.
kortini fing an, alle Gänge des Maulwurfs freizulegen. Er wollte das Tier fangen und an seinen Hund verfüttern.
Den ganzen Tag suchte kortini nach dem Maulwurf, den er allerdings nicht fand.
Am Abend fuhr eine Kutsche vor. Die Landrichterin war angereist. Sie stieg aus der Kutsche und fiel fast in die große Grube vor kortinis Haus.
In der Grube sah sie den verschwitzten und verschmutzten kortini stehen.
„Was ist den hier passiert?“ rief sie herunter. „Sollte hier nicht Euer neuer Rasen hin? Gibt es nun doch einen neuen Vorratskeller?“
kortini schaute nach oben. Verwirrt schaute er sich um. Er hatte nicht bemerkt, wie er, völlig in Rage, das komplette Rasenstück umgebuddelt hatte.
Als er der Landrichterin alles erzählt hatte, schüttelte diese nur den Kopf. „Glaubt ihr nicht, dass ein Rasen mit einem einzelnen Maulwurfshügel wesentlich besser ausgesehen hätte, als dieses tiefe Loch vor Eurem Haus? Und ein bisschen weniger anstrengend wäre es auch gewesen.“