Über die Waffen der Antike gibt es Unmengen an Zeugnissen, z.B. durch Wandgemälde, Plastiken und Reliefs. An Defensivwaffen gab es vor allem die Helme in verschiedenen Formen. Einfache, eiförmige Sturmhauben bestanden aus Leder mit verstärkenden Eisenbändern, andere bestanden gänzlich aus Metall, hatten bewegliche Backenschienen oder einen Nackenschutz. Darunter trugen die Kämpfer oft Filzhauben, um die Wucht von Treffen abzuschwächen. Visiere und Helmbüsche zierten nur Paradehelme. Brustharnische bestanden entweder aus Leder oder Leinen und waren mit Metallplättchen dachziegelförmig bedeckt. Die Römer verwendeten Lederpanzer mit die Brust bedeckenden Metallplatten, an die später metallbeschlagene Lederstreifen zum Schutz der Oberschenkel angebracht wurden. Offiziere dagegen trugen oft Kettenpanzer. Gefütterte Beinschienen aus Leder oder Metall sind auch schon lange bekannt.
Abb.: Griechischer Hoplit mit Helm, Brustpanzer, Schild und Beinschienen
Zu dieser direkt am Körper anliegenden Schutzausrüstung kommt noch der Schild als mobile Abwehrwaffe. Anfangs überwogen schwere Turmschilde aus Leder mit metallverstärktem Rand, später kamen leichte Rundschilde aus Holz oder Leder auf. Die Römer verwendeten die längste Zeit den rechteckigen samnitischen Schild.
Die Offensivwaffen der damaligen Zeit sind ebenfalls schon aus dem vorherigen Kapitel bekannt: Schwert und Speer, aber auch Axt, Dolch, Messer, Lanze Pfeil und Bogen. Später kamen noch Schleudern, Balliste und Katapulte als große Fernwaffen hinzu.
Abb.: Alexanderschlacht, Mosaik aus Pompeji, 100-150 v.Chr.
Deutlich sind die sehr langen Lanzen der Phalanx zu erkennen
Als „Handwaffe“ führten die Griechen zumeist das Kurzschwert, aber auch längere Varianten waren in Gebrauch. Auch den Römern brachte das zweischneidige, kurze „gladius“ im Nahkampf mehr Erfolg, weil es im Getümmel der Schlacht einfacher zu handhaben war als die langschneidigen Waffen der Gegner.
Die bis zu 5 Meter langen Lanzen der griechischen Hopliten hielten, vor allem in der Phalanx eingesetzt, jeden Gegner fern. Die Römer hatten Wurfspeere, die neben der Spitze eine sehr lange Metalltülle hatten, die auf einem kurzen Holzstab steckte. Stak das „pilum“ erst mal im Schild, konnte der Holzschaft zwar abgebrochen werden, die lange Tülle aber behinderte mir ihrem Gewicht die Handhabung des Schildes sehr.
Abb.: Rekonstruiertes römisches Gladius
Die Hauptwaffen der Germanen waren der Speer – das Symbol des freien Mannes – und das meist einschneidige Langschwert als Hiebwaffe. Wie bereits erwähnt, waren diese Schwerter oft schnell verbogen, was den Germanen und anderen nord- und osteuropäischen Völkern Nachteile gegenüber den römischen Kurzschwertern einbrachte und sie manchen Kampf verlieren ließ.
Abb.: Germanische Waffen - Schwerter und Lanzenspitzen
Waffen waren seit Urzeiten nicht nur Instrumente der Gewalt, sondern ebenfalls Statussymbole. Die Germanen z.B. sprachen dem Schwert magische Kräfte zu – siehe Balmung oder Excalibur. Schon den Pharaonen wurden goldene Streitwagen mit ins Grab gelegt. Auch im Mittelalter waren Waffenschmiede oft gleichzeitig Künstler, die herrliche Schmuckstücke schufen. Angesehene Künstler entwarfen Prunkwaffen, die hochspezialisierte Schmiede dann umsetzten.
Bemerkenswert ist, dass sich bereits im Altertum Zentren der Waffenindustrie im Frankenland, in Norditalien und in Süddeutschland bildeten. Es kam sogar schon zu einer Art Massenproduktion mit weitgehender Standardisierung der Waffen und einem Export weit über die damaligen Landesgrenzen hinaus.