2 x 4 Tassen Waldhimbeeren
1 Liter Weinessig 10 %ig
(evtl. selbst herstellen aus Essenz)
1 kg Zucker
Zubereitung:
4 Tassen Waldhimbeeren mit der Eßgabel zerdrücken, den Weinessig darüber geben und zwei Tage bei gleichmäßiger Raumtemperatur halb zugedeckt ziehen lassen.
Dann durch ein feines Sieb passieren. Den so erhaltenen Essig nun ein zweites Mal über 4 Tassen zerdrückte Waldhimbeeren gießen, erneut zwei Tage halb abgedeckt ruhen lassen.
Noch einmal durch ein feines Sieb passieren, den Zucker dazugeben. Dann zehn Minuten lang kochen und in Flaschen abfüllen.
Sonstiges/Tipps Dieses Grundrezept läßt sich je nach Geschmack durch die Reduzierung bzw. Erhöhung der Zuckermenge verändern.
Anwendbar für alle Beerenarten.
Erheitert las ich das Tagblatt. Es ist doch immer wieder schön wenn man liest, dass auch die Hochwohlgebornen scheinbar doch ganz normale Menschen sind. Da hatte der Herr Graf von St.Kortiniburg doch tatsächlich Angst davor, dass das Tagblatt sich zu einem Frauenblatt entwickelt. Wieso eigentlich? Was wäre denn daran so schlimm? Grübelnd nippte ich an meiner Tasse hervorragenden Kaffees und beobachtete meine Magd dabei wie sie die Fensterläden öffnete um die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer zu lassen.
Wie würde dieses FrauenTagblatt aussehen? Wahrscheinlich würde es wohl umbenannt werden. Vielleicht in Elisabetha oder Greta mit einem wohlklingenden Untertitel wie "Alles was das Fröilein interessiert" oder "Mode bei Hofe".
Gut – er hat ja Recht, die Artikel wären wahrscheinlich schon etwas anders aufgebaut.
Nette Beiträge zur Kräutergartengestaltung wären neben der Ratgeberrubrik "Wie lockt man die besten Werber an?" zu finden und Dr. Modekniff würde Ratschläge für den nächsten Ball frei Haus liefern. Nicht zu vergessen die Rubrik von Zofe Adelgunde, die sich von nun an "Kummertante Adelgunde" nennt und über Liebeskummer keuscher Jungfräuleins hinwegtröstet die von unehrenhaften Minnesängern schmählich enttäuscht wurden. Wie ich so vor mich daher sann bildete sich nach und nach vor meinem geistigen Auge ein fast vollständigen Bilde wie diese Frauenzeitung aussehen würde, sie gefiel mir sogar ein bisschen.
Sie gefiel mir bis mir der Gedanke an die Veränderungen die diese Zeitung im Kapi Regnum Lande kam. So ein Blättchen müsste ja auch mit Material versorgt werden, vor Allem auch aus der Nasenprinzburg. Artikel wie "Frecker trägt zum Sommerball einen neuen blauen Hut" müssten ja auch irgendwie bewiesen werden. Ehemalige Eilboten würden wahrscheinlich Wochenendkurse bei Bannermeistern nehmen und sich danach auf Lauer legen. Post käme dann eher Tage nach dem Abschicken an, mit Beweismalerei würde man ja dann sicherlich mehr verdienen können. Wilde Verfolgungsreitereien würden Einzug halten, denn für die beste Momentmalerei gäbe es doch die Garantie auf dem Titelblatt zu erscheinen. Blutschauerliche Berichte über die neusten Strafgerichte würden köstlich „ausgeschlachtet“ werden und die Artikelüberschriften – ja, … die würden selbstverständlich auch riesengroß werden. Viel Unterhaltung wäre es sicherlich.
Doch irgendwie verging mir dann doch die Muße an einem Tagblatt "Elisabetha – Alles was das Fröilein interessiert oder Mode bei Hofe", denn irgendwie überkam mich die Angst dass den Herrschaften bei einer solchen wilden Verfolgung etwas Schlimmes geschehen könnte.
Zufrieden seufzte ich auf als mein Blick abermals auf unser gutes, altes Tagblatt fiel: "Gelobt sei der Höchste dass das Tagblatt doch das Tagblatt ist und nichts Anderes, ....", grübelnd blickte ich aus dem offenen Fenster und murmelte: "... aber eine kleine "Elisabetha"-Ausgabe wäre schon nett."
kortini war ein wenig verärgert. Hatten doch die jungen Herren verbotenerweise wieder ein Wagenrennen im Wald veranstaltet. Und der kleine Johann hatte das Pech, dass ihm eine Wildsau in den Weg lief. Er hatte sie nicht gesehen und einfach überfahren. Und da es eine Anweisung von kortini gab, keine überfahrenen Tiere im Wald liegen zu lassen, hatten die Burschen die tote Wildsau und ihre 12 Frischlinge mit nach St.Kortiniburg gebracht.
Was sollte kortini nun machen? Wohin mit der Wildsau? Wie bestraft man die wilden jungen Herren?
kortini beschloss, ein Grillfest zu veranstalten. Da traf es sich gut, dass der Schlachter gerade fertig mit der Tagesproduktion Trockenfleisch war. Schnell hatte er die Frischlinge geschlachtet, die ja ohne ihre Mutter keine Überlebenschance mehr hatten. kortini kam so zu einer wunderschönen gestreiften neuen Jacke.
Ein Stadtfest wurde ausgerufen und alle Bürger waren eingeladen, knusprigen Wildschweinbraten zu geniessen. Aber zum Essen gehörte ja auch etwas zum Trinken!
Sofort fiel kortini eine Strafe für die jungen Herren ein. Sie mussten in ihren Rennkarren zu den Biergurus fahren und ein paar Fässer des besten Bieres kaufen. Wildschweinfleisch kann ja bekanntlich etwas trocken schmecken.
Die Wildsau und ihre zwölf Frischlinge drehten am Spiess und wurden bereits schön knusprig, als die Karren mit dem Bier kamen. Extra für kortini hatten die Burschen auch ein Fässchen Rotwein mitgebracht.
Die Bürger von St.Kortiniburg hatten viel Spass an dem ausserplanmässigen Stadtfest und assen und tranken soviel sie konnten. Nur Kortini sehnte sich nach ein paar leckeren Tauben... Es wurde gesungen, getanzt und richtig viel gefeiert. So ein schönes Fest gab es schon lange nicht mehr. Sehr sehr spät gingen die letzten Gäste nach Hause.
Nur die jungen Herren bekamen kein Bier. Für sie wurden ein paar Schenkeleimer Brunnenwasser bereitgestellt. Schliesslich mussten sie die leeren Fässer wieder zurück zu den Biergurus schaffen. Am Montag brauchte kortini seinen Stadtschreiber ja wieder, den er als Pfand für die Fässer gegeben hatte.
Bauer Heinrich wollte seiner Familie eine Freude machen. Er überlegte längere Zeit womit ihm dies gelingen könnte. Ihm fiel einfach nichts ein. Eines Tages dann, sie waren auf dem Markt um dort ihre Waren zu verkaufen, sah er wie die Kinder begierig immer wieder vor dem Stand des Obstmarktes auf und ab hüpften. Kirschen und Äpfel hatte dieser gerade im Angebot.
Er ging hin und kaufte einiges von dem Obst und kehrte mir allem zurück an seinen eigenen Stand. Dort fingen sie an sich gemeinsam über die Leckereien her zu machen. Selbst seine Frau griff zu. Als dann alles bereits aufgegessen war leckten sie sich noch lange die Lippen. So lecker war das gewesen.
Mit einem Mal sagte er nur noch "Bin gleich wieder da." und verschwand. Erstaunt schaute ihm seine Frau nach. Was wollte er denn von dem Obstbauern? Nach einer Weile kam Bauer Heinrich wieder. "Wie würde es euch gefallen, wenn wir unser eigenes Obst hätten?" Die Kinder strahlten sofort. Aber seine Frau sah ihn skeptisch an. "Wo willst du das machen? Sind nicht alle Äcker mit Rüben und Getreide belegt?" Aber Heinrich winkte nur ab. "Das mach ich schon."
So ging er gleich am nächsten Tag über die Felder. Er schaute sich immer wieder um, nahm eine Hand voll Erde und das eine oder andere Mal roch oder kaute gar darauf herum. Nach einiger Zeit hatte er sich entschieden und begann das Feld an einigen Stellen frei zu räumen. Dann setzte er Kirsch- und Apfelbäume an.
Solche Bäume wachsen ja bekanntlich nicht über Nacht. Daher dauerte es ein paar Jahre bis sich die ersten Früchte zeigten. Voller Spannung kreisten in dem Jahr selbst seine Frau und die Kinder um die Bäume. Als es dann endlich soweit war und die Ernte beginnen konnte, halfen alle mit.
Der Kleinste in der Familie konnte die Spannung aber nicht mehr aushalten und steckte sich heimlich eine der Kirschen in den Mund. Mit einem Mal verzog er das Gesicht und spuckte die Kirsche wieder aus. "IGITT" Sein Vater sah auf. "Was ist igitt?" "Die Kirschen schmecken nicht. Sie sind viel zu sauer."
Bauer Heinrich probierte gleich selbst eine. Und es stimmte. So sauer hatte er die Kirschen nicht erwartet. Er hatte sie extra lange am Baum hängen lassen, genau so wie es ihm der Obstbauer erklärt hatte. Enttäuscht gingen sie mit der Ernte ins Haus. Auch die folgenden Jahre wurde es nicht besser. Egal wie lange wie warteten. Die Kirschen wollten einfach nicht süß werden. Jedes Mal spukten sie die sauren Dinger wieder aus.
In einem Jahr dann kam wieder sein Jüngster zu ihm gerannt. Diesmal mit einem Freudestrahlen auf dem Gesicht. "Papa, Papa. Die Kirschen sind ganz süß" Verständnislos sah er ihn an. Hatte er doch gerade heute Morgen erst die Kirschen selbst probiert. Und wie jedes Jahr waren sie einfach nur sauer gewesen. "Junge, wo hast du denn die Kirschen her? Von unserem Baum können die nicht sein."
"Komm mit, ich zeig es dir!" So zog der Junge seinen Vater mit sich bis sie an einer Stelle waren, die nicht mehr zu den Feldern gehörte. Eigentlich war es der Weg zum Nachbarn, aber er wurde nur sehr selten genutzt. Und so kam es, dass der Bauer über die letzten Jahre nicht gemerkt hatte wie dort ein Kirschbaum gewachsen war. "Wir haben hier immer mit den Kernen Wettspucken gespielt." Heinrich griff in den Baum und probierte selbst. Welche Freude. Die Kirschen waren herrlich süß. Genau so wie sie sein sollten.
Nun hatte seine Familie doch noch ihren Kirschbaum bekommen. Nur nicht an der Stelle, an der Bauer Heinrich ihn gepflanzt hatte.