Es war schon spät am Abend. kortini wollte die Rückreise von Wilmundsheim vor der Hart nach St.Kortiniburg antreten. Nach vielen guten Berichten von fahrenden Händlern und ähnlichem Volk hatte er dieses moderne Sammelkutschen-Reisen nun doch ausprobiert.
Die Landrichterin hatte kortini mit ihrer Kutsche nach Doggy Town zum Haltepunkt der Sammelkutsche gefahren. Dort angekommen, sahen die beiden eine Aufgebrachte Menschenmenge. Schnell stellte sich heraus, dass die Leute so erzürnt waren, weil die angekündigte Kutsche heute nicht kommen sollte.
"Die Pferde haben Blähungen und können nicht mehr laufen." Erklärte ein kleiner untersetzter Mann mit blauer Kleidung und blauem Hut. "Wenn die Pferde sich erholen, fährt die Kutsche vielleicht noch heute. Wenn nicht, dann nicht." fuhr er fort.
Die Landrichterin wusste, dass direkt vor den Toren von Micrax noch ein Kutschen-Haltepunkt war und dort eine Kutsche abgehen müsste. Sie bot kortini an, ihn zu diesem Haltepunkt zu bringen. Beide stiegen in die Privatkutsche und die Landrichterin trieb die Pferde an.
Die Kutsche fuhr so schnell, dass es an allen Ecken klapperte und quietschte. Das aber störte die Lady nicht und sie trieb die Pferde an, noch schneller zu laufen. Am Haltepunkt kamen die beiden gerade noch rechtzeitig an.
kortini verabschiedete sich von der Landrichterin, die nun den ganzen langen Weg wieder zurück fahren musste. Wohl war kortini bei dem Gedanken nicht, dass die Lady zu so später Stunde allein unterwegs war.
Nun musste er sich aber beeilen, dass er pünktlich bei seiner Kutsche war. kortini war pünktlich bei dem Haltepunkt. Was fehlte, war die Kutsche. kortini fragte einen etwas dümmlich dreinblickenden Mann mit blauer Kleidung und blauem Hut, wie er es schon in Doggy Town gesehen hatte, was los sei. Der Mann sagte ihm, dass die kutsche heute später komme.
Die Frage von kortini, ob denn dann am Palast des Kaisers noch die Anschlusskutsche zu erreichen sei, beantwortete der Mann so intelligent, wie es sein Blick vermuten liess: "Fahren Sie bitte erst mal dort hin und schauen Sie dann weiter."
"Und was soll ich tun, wenn es nicht klappt?" fragte kortini nach.
"Dann haben Sie leider Pech gehabt." war die Antwort, die kortini nun endgültig resignieren liess.
Natürlich konnte kortini die Kutsche am Kaiserpalast nicht mehr erreichen. Aber bereits zwei Tage später fuhr der nächste Transportkarren der Kutschengesellschaft in Richtung St.Kortiniburg. Und weil kortini so nett "gebettelt" hatte, durfte er sogar zwischen den vielen Handelswaren Platz nehmen und mitfahren.
So war kortini schon nach zwei Wochen zu Hause in St.Kortiniburg und konnte bereits drei Tage später wieder schmerzfrei sitzen.
Eine erneute Reise mit der Sammelkutschengesellschaft schloss kortini nun aber endgültig aus. Und wenn ihm künftig jemand die Vorzüge dieser modernen Art zu Reisen schildern wollte, hörte er nicht zu und gab seine eigenen Erlebnisse zum Besten.
Nach einem großen Feste, bat Nasenprinz einen seiner Barden doch eine Geschichte zu erzählen. Die Antwort des Barden ward: "Jawohl, mein Prinz. Dann hört alle zu.
Es begab sich vor nicht allzu langer Zeit, dass ein Weib nach einem Feuer Hof und Haus verloren hatte, nur ein Esel und ein alter Gaul blieben ihr.
Auch um den Reichtum dieser Frau stand es nicht gut, so musste sie die Stadt verlassen und sich eine neue Bleibe suchen. Nach einigen Märschen sah sie am Straßenrand einen alten, heruntergekommenen Schafsstall.
Da überlegte sie nicht lang und richtete dort kurzerhand ihr Quartier ein. Nach ein paar Tagen ward sie schon mit der Umgebung vertraut und wusste auch wo die kleinen blauen Beeren wuchsen, die wir heute Blaubeeren nennen.
Sie fing an den Stall wieder aufzubauen und errichtete einen Zaun drum herum. Bald fing sie an, an der Straße den vorbeifahrenden Händlern ihre Beeren und Wasser aus einer nahe gelegenen Quelle zu verkaufen.
So bekam sie dann ein paar Taler mit denen sie dann ein paar Getreidesamen und einige andere lebenswichtige Sachen kaufen konnte. Aber bald sollten wundersame Sachen passieren..."
Zu jeder Zeit hatte es im Lande des Nasenprinzen Menschen mit vielerlei Talenten gegeben. Poeten, Schriftsteller und Maler gab es der Viele und viele von ihnen versuchten sich auf dem großen Sammelplatz der Künste hervor zu tun. Tagtäglich war es ein gar wildes Treiben um die Gunst derjenigen die sich ihre Arbeit leisten wollten und auch konnten. Ein wildes Schupsen und Drängeln war es Tag für Tag auf dem Platze der so treffend "Von User für User" hieß. Nur die Mutigsten trauten sich an die Stände um einen Blick auf die beschriebenen Pergamente, bedruckten Fahnen und hergestellten Wappen zu werfen.
Eines Tages begab es sich aber dass eine besondere Person im Kapi Regnum – Reiche geboren ward. Still und bescheiden wuchs sie in der Stadt Old Burley, umgeben von Bauerhöfen und Viehzuchtbetrieben, auf. Nach getaner Arbeit nahm sie täglich einen Pinsel in die Hand und begann zu malen. Genauso wie sie immer besser wurde wuchs sie heran und es wurde aus dem Kinde, welches den wohllautenden Namen Abigale trug, eine wunderschöne, junge Maid.
Die Jahre waren vergangen, ohne das sie merkte wie sie immer besser wurde und sich ihr Können in meisterlichen Gefilden erhob. Als sie sich eines Tages doch entschloss auch für die anderen Bewohner des Reiches zu malen setze sie sich nicht etwa in den Pulk der anderen Maler. Nein, am Rande des Sammelplatzes breitete sie nur eine Decke aus, stellte ein Schild auf auf dem zu lesen war:
"Banner/Ava auf Wunsch
Bitte mit angeben:
Stadtname
Text
Schriftart
Farbvorstellungen
Bildvorstellung
Sonstiges."
und antwortete zu den Interessierten nur bescheiden: "Für alle die einen Banner für ihre Stadt möchten und selber keine Zeit oder Möglichkeit haben, können gern hier einen sozusagen Bestellen - natürlich umsonst." Auch als sie merkte dass ihre Werke ihr förmlich aus der Hand gerissen wurden sprach sie nur: "Bitte, bitte." und blieb von ihrem Wesen wie ehedem.
Auch wenn sie heute eine Berühmtheit auf dem Sammelplatze ist, bis heute ist sie noch an derselben Stelle zu finden. Etwas abseits des Sammelplatzes der Künste, auf einer Decke sitzend und um sich herum eine Vielzahl an Bannern und Avataren aufgestellt. Wer einmal einen freien Nachmittag genießt sollte sie ruhig Blutes einmal besuchen und ihre Werke bestaunen. Ich sage euch, ihr werdet in einem Museum keine schöneren Werke finden können.
Diese ist die Geschichte der Überlebenden des Feuerteufels zu Hamburg, die nun ihre Gedanken und Augenzeugenberichte hier nieder legen.
Es war ein wunderschöner Sonntag, an dem der Bürgermeister schon ziemlich früh erwachte. Er schaute sich um und sah neben sich seine wunderschöne Frau schlafen. Er stieg langsam aus dem Bett, warf sich einen Mantel über und verließ seine Gemächer. Er ging in das Zimmer wo seine beiden Kinder schliefen und strich ihnen durchs Haar. Er setzte sich neben seinen Sohn und betrachtete ihn nur. Der Sohn drehte sich um und sah in des Vaters Augen und sagte: "Vater, muss ich schon aufstehen?". "Nein, mein Sohn, schlafe ruhig noch ein bisschen."
Er ging zu Tür und warf einen letzten Blick auf seine Kinder und schloss die Türen leise, und ging auf den großen Balkon zu.
Zwei Leibwachen begrüßte ihn: "Guten Morgen, Werter Bürgermeister." "Pisst, heute mal nicht so förmlich und laut, bitte." "Jawohl, Herr Bürgermeister." "Pisst, hab ich doch gesagt." Nach der überschwänglichen Begrüßung, betrat er nun endlich den Balkon zum großen Platz. Eine warme Sommerbrise durchwehte sein Haar, als er auf seine Stadt die in seiner ganzen Pracht erstrahlte blickte. Unten auf dem Marktplatz riefen die Leute "Huhu, Herr Bürgermeister." Der Bürgermeister freute sich das die Bevölkerung so hinter ihm stand. Er verließ wieder dem Balkon und ging die große Treppe in der Halle hinunter, wo ihn schon sein Schreiber erwartete.
" Guten Morgen, Werter Bürgermeister, heute stehen eine ganze Menge Sachen an." "Heute nicht, Siegfried es ist Sonntag, mach dir einen freien Tag." "Aber Herr…" "Ich befehle dir heute einen freien Tag zu machen." So entließ er den Schreiber einfach, der noch nie einen freien Tag hatte. Der Schreiber sah so ziemlich fertig aus, wie er einfach nur da stand. Der Bürgermeister ging durch die große Glastür, zur großen Obstplantage. Der Schreiber rannte trotz des Befehls hinter dem Bürgermeister her. Dieser ging auf den großen Apfelbaum auf dem Hügel zu und stieg auf die Leiter. "Mein Herr, wir müssen die Aufträge aber erledigen, sonst machen wir keinen Gewinn. - Hier Siegfried fange, ein Apfel für dich. - Danke, Werter Herr, aber ihr müsst mir zuhören.. . - Schweigt still, seht ihr was ich sehe? - Was seht ihr denn, Werter Herr? Es brennt, es brennt, die Wohnhäuser am Hafen! - Was ? - Schickt sofort die Stadtwachen und die Feuerwacht, schnell hinfort. - Jawohl.
Es brennt am Hafen! Wird das Feuer zu löschen sein? Wird grosser Schaden entstehen?