Ausgabe 57 | Seite 2 15. Juni 2008 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Diebische Elster – Teil 2

Der Freund schickte den Bürgermeister in sein Zimmer, wo er einen Boten eine Nachricht und ihm 100 Fische mitgeben sollte. Unterdessen redete der erfahrene Freund mit Händler. „Ihr entschuldigt den Bürgermeister, er muss geschwind etwas erledigen, solange werden wir beide reden.“ Der erfahrene Freund fragte den Händler ein bisschen aus, dabei wurde der Händler immer nervöser und aggressiver.

Nach einigen Minuten kam der Bürgermeister wieder und bat den Händler auf ein herrliches Bier hinein, um die Einzelheiten des Geschäftes zu klären. Der Händler war sichtlich entnervt über diese ständige Warterei, aber er stimmte zu. Der Händler wollte gerade sich auf einen Stuhl setzen, da kam ein Bote hinein und war völlig Außer Atem.

Er rannte zum Bürgermeister und flüsterte zu ihm: „May Lord, draußen vor dem Rathaus steht eine große Karawane mit königlichem Banner.“ Der Freund des Bürgermeisters ging zum Händler, klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „Mein Freund, Ihr wart nicht schlau genug. “ Der Bürgermeister war völlig verwirrt, aber er betrat mit seinem Freund und dem Händler den Balkon des Rathauses.

Der Vorplatz war voller königlicher Garden, plötzlich trat ein kleiner fein gekleideter Mann vor den Bürgermeister. „Werte Lords, werte Ladies, hiermit verleiht das Königliche Qualitätsinstitut dem kleinen Fischerdorf das Privileg seinen Fisch den Besten im Lande zu nennen, für 500.000 Goldstücke bekommt ihr dieses Privileg per Urkunde bestätigt.“ Der Bürgermeister war so betroffen über diese Nachricht, dass er anfangen musste, zu weinen. Der Händler ging nun zu dem Bürgermeister und sagte: „Nun brauch ich Euren Fisch nicht mehr.“

Der Freund des Bürgermeisters sagte zu den Bürgern unterdessen: „Hört, hört dieser Händler hat versucht, euch diesen Ruhm vorzuenthalten und wollte selber das Privileg ernten.“ Plötzlich wurde das kleine Dorf zu einem wütenden Mob, der nur ein Ziel hatte, den Händler zu verjagen. Der Händler nahm seine Beine in die Hand und verschwand über alle Berge.

Unterdessen wurde der Bürgermeister gefeiert und sein Freund setze einen Brief für die Gilde auf, um die Gildenbrüder und Gildenschwestern zu warnen. Die Warnung wurde ein voller Erfolg und der Bürgermeister dankte seinem Freund aus tiefsten Herzen.

© Freie Hansestadt Hamburg / Die Handelsgilde – der Erfolg spricht für sich


Die treue Seele – Teil 4

Er musste meine Worte verstanden haben, denn als ich wieder zu mir kam, standen ein paar Leute, zwar einfache Bauern, um mich herum. „Bewegt euch nicht. Der Medicus kommt gleich.“ Sprach mich einer an. Unter meinen lädierten Kopf schob er ganz vorsichtig seine Jacke. Und Spike war neben mir. Er leckte mir die Hand und sah ganz besorgt aus.

Als dann einige Zeit später der Medicus kam und mich versorgte, meinte dieser, dass ich großes Glück gehabt hätte. Ohne schnelle Hilfe wären die Verletzungen doch tödlich gewesen. „Ich hörte, dass Euer Hund hier die Leute nicht in Ruhe ließ, bis sie mitkamen.“ Die Bauern nickten zur Bestätigung des Gesagten.

Nun, was soll ich sagen. Spike hatte mir das Leben gerettet. Er ist wirklich eine treue Seele. Seit diesem Tage an ist er nicht nur mein ständiger, liebgewordener Begleiter. Nein, er ist mein Freund geworden. Eine Freundschaft, die ich gerne annehme und erwidere.

© Landrichterin




Caesar non supra grammaticos."
"Der Kaiser steht nicht über den Regeln der Grammatiker."

(Kaiser Sigismund, 1368-1437)

Eingesandt durch Mausburg

feyern

auff jegliche arth

Es war eyn heysses wochenendt!
das ritter- und fantasyfest von Cocolorus Budenzauber lockte trotz sengender sonn das ffolck zum schloss diedersdorf suedlich von berlin. undt sie stroemeten herbey: ritter, wikinger, kelten, schotten, deutsche, tschechen, slawen, gauckler, kraemer, handtwercker, druiden, moenche, zarthe damen undt muthige maiden, undt undt undt ...
Giefana, Raban undt ich fanden eyn gar nettes plaetzchen nahe eynem tuempel, gleych neben den feuergaucklern von "Feuerspuk" undt "Bouchenhain".
recht spassig ward es, als sich am samsthage auff dem soeller des schlosshotels nacheynander dreyen hochzeythsgesellschaften versammelten undt ueberwiegend mith eyner mischung aus furcht, abscheu undt verwirrung auff die selthsamen gestalthen herabschauthen, die sich dorthen tummelthen. besonders als eyne wikingergruppe eyn paar nachzuegler begruesste, begann manch secktkelchleyn doch merklich zu schwancken.
doch gar fuerchterlich raecheten sie sich in der nacht fuer diese furchtbare belaestigung: kaum hatten wir uns zu eyner muntheren feuergauckeley an der taverne von fuselfix versammelth, trommeln undt sackpfeyff schallten froehlich durch das dunkel, da stand eyn maennleyn vor uns undt heyschte ruh fuer seyne gaesthe. schnell muthmassthen wir, dass wir wohl eynen der braeutigame auss dem tackt gebracht hatten. ja, ja, die braven buergerleyn moegen es halth nit, wenn jemand ohne ihre erlaubniss spass hat.
nach etlichen runden ueber den platz, eynem schwaetzchen hier, eynem leckeren trunck dorth, entschied ich mich am sonnthage, Giefana in das froehliche spil "eynlass-kontrolle" eynzufuehren. hatte ich es doch schon mith grossem spass letzten oktober ausprobiret, all jene schelme undt haluncken, welche sich an der kass vorbeyschleychen wollen, abzufangen undt mith eynem kecken spruche - nothfalls auch mith eynem boesen blick - dorthin zurueckzusenden, wo ihr geldbeuthel leyden wuerde.
wie im fluge verging die zeyth am eynlass. gar vile, welche brav ihr stempeleyn empfangen hatten, gingen schon mith eynem schmuntzeln auff den marckt. wie jener recke, den wir beglueckwuenschten, dass zwischen seynen vilen tattoos noch eyne luecke fuer den stempel gefunden werden konnt. so sollt es auch seyn.
zum dancke bracht uns gar der meysther Dietmar hoechtselbst eyn paar getraencke, die vom sprechen und dem staube trockenen kehlen zu erfrischen, als ihm seyne fantasy-show "Das magische Horn" eyn wenig zeyth liess.
nun, eynes stehet fest: vom 20. bis 22. juni werden wir uns im MAFZ in paaren wiederum eyn froehliches mittelalther-wochenendt goennen. besuchet uns ruhig eynmal.


Mike McThunderwolf


Erlebnisse eines Ex-Freifräuleins

Wohlstand hat wie so vieles in unserem Leben mehrere Seiten. Es ist nur die Kunst dabei, die Schlechten einfach zu ignorieren und die Guten zu genießen. Dem habe ich mich ja verschrieben, wie Ihr alle wisst.

In der ersten Welt laufen die Geschäfte gut, die zweite Welt lässt etwas zu wünschen übrig. Dennoch bin ich mit allem zufrieden und habe einfach mir einen Luxuskauf gegönnt: Einen Goldberyll. War auf dem freien Markt zu haben. Ich habe ihn mir einfach gekauft, ohne lange über die Konsequenzen und den Sinn nachzudenken. Ob es gut ist, ob ich das Geld viel lieber hätte in die Ausbauten stecken sollen oder in Coins anlegen. Ihr wisst, mit den Coins stehe ich auf Kriegsfuß, wenngleich ich in den letzten Monaten immer mal wieder einige gesammelt habe. Sechs Stück hatte ich. Nun liegt auch noch ein Baumherzl in meinen Händen. Ach, ist schon niedlich, so ein süßes, kleines Ding.

Ich habe schon die ersten neidischen Blicke gesehen. Und natürlich die unausweichliche Frage, ob das denn wirklich nötig gewesen wäre. Allein schon dafür war das gut für mich. Ich habe etwas erreicht mit meinen Liegenschaften, das kann und will ich auch zeigen. Pfeifen wir auf den Adel, das Bürgertum ist die Zukunft. Den Titel kaufe ich mir auch noch.

Eure Ellisa von Mayenfells

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