Unsicher trat der Hund vor und nahm die Wurst. „Wie heißt du denn?“ sprach ich weiter mit ruhiger Stimme. Etwas misstrauisch wurde ich von ihm beäugt aber als er merkte, dass ich ihm nichts Böses wollte konnte ich ein Stück näher kommen. Um seinen Hals, etwas unter dem zotteligen Fell versteckt, war ein wunderschönes Halsband zu sehen. Ich streckte langsam und vorsichtig meine Hand aus.
Der Hund sah mich zwar an, aber machte keine Anstalten zu knurren oder weg zu laufen. Ich nahm an, dass er damit ein Einverständnis gegeben hatte ihn anzufassen. Als ich mir dann das Halsband näher betrachtete, entdeckte ich eine kleine Einkerbung. So dachte ich zumindest erst. Ich sah näher hin und entdeckte, dass es ein Name war. „SPIKE“ war in großen Lettern zu lesen. „Ist das dein Name? Spike.“ Zur Bestätigung wedelte der Hund mit dem Schwanz und setzte sich vor mich hin.
Es war ja schön und gut, dass ich nun den Namen des Hundes wusste, aber besser wäre es gewesen wenn ich den seines Besitzers erfahren hätte. „Was mach ich jetzt mit der?“, fragte ich ihn obwohl ich genau wusste, dass er mir nicht antworten würde. Er sah mich nur weiter mit großen Augen an. Ich konnte ja nicht einfach das Tier eines anderen mit nach Hause nehmen.
Also sagte ich: „Lauf nach Hause zu deinem Herrchen, Spike. Lauf!“ Enttäuscht, als ob er mich tatsächlich verstehen würde schaute er mich an und ging ein paar Schritte. Aber als ich mich umwandte um meinen Weg fortzusetzen war er plötzlich an meiner Seite. „Nun lauf schon nach Hause Spike.“ Ich konnte sagen was ich wollte, Spike wollte einfach nicht weichen.
So ergab ich mich in mein Schicksal und ließ ihn gewähren. Langsam wurde es auch finster hier im Wald, sodass ich mich entschloss den Rückweg anzutreten. Zu Hause angekommen, beauftragte ich meinen Diener für den Hund Futter und Wasser zu holen. Auch eine Decke für ein Lager sollte er bekommen. „Und fragt herum wer einen Hund namens Spike vermisst.“
Findet sich der Besitzer? Und was wird noch geschehen? Das nächste Mal erfahrt ihr mehr…
Heute Morgen trafen sich Yagena, Statthalterin zu Xanthia, und Sandmann, Freiherr zu Stutensee, auf dem Weg zum großen Marktplatz. Diese Gelegenheit nutzte Yagena sofort, um aus direkter Quelle Informationen zu den aktuellen Entwarnungen zu erhalten.
Yagena: "Mein teurer Sandmann, heute morgen haben meine Späher berichtet, dass die Umgebung im Regnum endlich wieder sicher sei. Der Tiger, der seit Tagen die Gegend unsicher gemacht hatte, wurde erfolgreich von den Jägern zu Stutensee gefangen. - Was genau ist passiert?"
Sandmann: "Vor ein paar Tagen saßen unzählige Bürger versammelt an vielen Tischen und sortierten Unmengen Säcke Gewürze und Salz. Diese wurden zum Einlegen verschiedener Fleisch-und Fischspezialitäten für das nächste Straßenfest gebraucht. Plötzlich gellte ein Schrei durch die Straßen: Ein Tiger! Ein Tiger! Und tatsächlich: ein Tiger lief frei durch die Straßen von Stutensee.
Die Bürger ließen alles stehen und liegen und flüchteten in ihre Häuser. Ruck zuck wurde die Stadtwache mobilisiert, die aufgescheucht wie die Hühner hinter dem Tiger herliefen. Erst als ein beherzter Bauer einen Wagen umkippte und eine wahre Lawine an Nüssen dem Tier wie Murmeln entgegen rollten, konnte das verstörte Tier eingefangen werden. Ich ließ mich nicht lumpen und verteilte zur Beruhigung erst mal Schnaps an meine Bevölkerung."
Sandmann: "Natürlich mussten wir peinlich genau auf die Menge und auch die Qualität der eingesetzten Waffen achten. Das gefangene Tier kann nun in den Stallungen der Burg besichtigt werden."
Yagena: "Nehmt den ergebensten Dank meiner gesamten Bevölkerung entgegen, werter Sandmann!
Da heute Sonntag ist, werden wir sofort eine Ausflugsfahrt nach Stutensee organisieren. Viele Familien wollen sicher das edle Tier besichtigen. Wir hoffen nun, dass Stutensee für den Ansturm der Sonntagstouristen gerüstet ist..."
Sandmann: "Lasset die Touristen ruhig kommen. Bier und Gänsebraten sind in Mengen vorhanden."
Da sind sie nun, der schönsten Banner unseres Wettbewerbes, sechse an der Zahl, die unsere Gildenfreunde ausgesucht, auf dass wir nun das Beste wählen sollen!" trug Sardonia einen Arm voller bunter Pergamente an den Arbeitstisch des Kanzlers.
"Ach lasst mich doch in meinem Kummer hier alleine weilen..." antwortete Delgardo kurz angebunden.
"Nun zeigt doch mal Baronin, was die Zeichenkünstler uns gesendet!" kam Sven von Anklam wieder zur Sache, "und was seyed Ihr so schlecht gelaunt meyn Kanzler?" ging es in die andre Richtung.
"Nahe dem Ruin hat mich der Wettbewerb nun doch gebracht," erläuterte der Kanzler, "die Herden der Ziegen, die ich erwarb sind heute nicht einmal mehr ihr Futter wert. So wollt ich doch zum Wohle der Gilde nur meinen Reichtum mehren, indem ich die Tierchen, gegen einen kleinen Aufschlag, an emsige Probanden vergäbe. Doch jetzt mag mir auch niemand mehr die Hälfte meines Preises geben!"
"Das kann Euch, erlauchter und vermögender Kanzler aber doch nicht ruinieren?" erstaunte sich die Baronin Sardonia.
"Aber doch! Natürlich! Was meint Ihr denn was mich zu dem gebracht, was ich heut besitze? Sparsamkeit, Ehrgeiz und der eiserne Grundsatz, niemals eine Ware unter eignem Preise feil zu bieten. Da bleibt mir doch nur eines noch: Selbst in den Wettbewerb zu treten, obwohl es mich Milliarden kosten wird!"
"So geht Ihr denn als Kanzler unseren Gildeleuten als gutes Beispiel voran", sprach Sven von Anklam mit einem leichten Lächeln, "und mit noch ein paar zugekauften Herden mehr werdet Ihr wohl keinen schlechten Platz ergattern!"
"Schulter an Schulter mit dem Grafen Lewingten sollt Ihr denn unser neues Banner weit zum Ziele tragen!" kam Sardonia auf den Grund ihres Besuches zurück. "Lasst uns nun gemeinsam schauen, welcher der Entwürfe sich unserer am würdigsten erweist!"
So saßen denn die drei und beratschlagten bis die Sonne unter ging.
"So soll es denn sein!", sprach Delgardo schließlich.
"Das schwarze und weiße aus der Stadt der Dämonen soll den 5. Preis erhalten. Diese beiden aus der Stadt am Meer werden 4. und das sonnengelbe von Alona 3. So schön und einfallsreich das lila Banner aus Darkbourgh auch ist, es reicht nur für den 2. Preis, denn dieses hier:
Anm. der Redaktion: Verkleinerte Version (380*79). Für die Originalgröße (480*100) bitte hier klicken.
in seiner schlichten Einfachheit beinhaltet doch die angemessene Würde.
Der Gelehrte Dor aus der Stadt am Meer soll für seine Künste den Siegelstempel erhalten. So verkündet unter dem Volke und schreibt ein Wort des Dankes an alle Teilnehmer!
Und für den gleich mit entworfenen Avatar soll Dor noch einen Extrapreis erhalten."
"Und, liebe Sardonia", Sven von Anklam war deutlich ergriffen von den bewiesenen Anstrengungen der Künstler. "Bitte überreicht jedem Teilnehmer als Dank noch eines dieser Pfeffersäckchen aus meinen Schatzkammern. Dies schulde ich, als derzeit noch vermögendstes Gildemitglied meinen Freunden!"
"Lieber Graf von Anklam, das ist wohl eine feine Geste, aber denkt ihr auch daran, was das noch einmal für Arbeit macht? Ich habe die Anschläge an die Mauern kleben lassen, die Einsendungen sortiert, die Besichtigungen in der Gilde organisiert, die Abstimmung notiert ..."
"Liebe Sardonia, seid Euch des Dankes aller Beteiligten sicher und ruht Euch nach Versand der Preise erst einmal aus", beruhigte Sven den aufkommenden Unmut. "Hierfür will ich Euch gerne für eine von Euch bestimmte Zeit zu einem Besuch meiner Ländereien im Süden einladen! Erfreuet Euch zudem an dem Erfolg, denn unsere Wettbewerbs-Gilde hat fortan ein eigenes Banner!"