WO BLEIBT DER FRÜHLING?
Anfang April endete die Abstimmung zu unserem Lyrik-Wettbewerb „Wo bleibt der
Frühling?“. Den ganzen Monat März konnten die Mitglieder der Handelsgilde
mit ihren Beiträgen den Frühling „heranschreiben“. Die neun eingereichten
Beiträge zeugten erneut von dem Potential, welches in der Handelsgilde steckt.
Auch wenn sich leider nur 20 Mitglieder an der fünftägigen Auswertung beteiligt
haben, blieb kein Beitrag ohne Bewertung und es gab erfreulicherweise nur erste,
zweite und dritte Plätze. Die Mitglieder haben also entschieden, dass kein
Beitrag schlechter als ein Medaillenplatz war.
Einen herzlichen Glückwunsch an unseren schreibenden Dichterhund Spike für seine
Goldene Schreibfeder.
Der Frühling kommt bald © Luckenau
kortini sitzt zu hause und kommt nicht heraus, denn ringsherum ist immer noch alles
weiß, so ein Graus.
Er schaut ´gen Himmel und streckt die Hände, wann hört das nur auf, mach dem ein Ende.
Den ganzen Tag nur Tee zu trinken, ich will hinaus und ein kühles Bier nun finden, will
mich setzen in den Garten der Natur, will mich erlaben an den Düften pur.
Der Verden ist sauer und schaut ganz grimmig, fragt sich innerlich, wo bin ich, wohn´ich
soweit weg vom wahren Leben, würde alles für ´ne Kutsche voll Schnee jetzt
geben. Das wär wirklich super schön, hab doch noch nie gesehen, verschneite
Höh´n.
Raul war der erste bei diesem Bewerbe, er hat verfasst ein paar süße Verse! Doch nach ihm
blieb´s ruhig in diesem Bereiche, und alle dachten sich bestimmt das Gleiche,
was soll ich nur schreiben, woher soll ichs nehm´, mein Kopf ist ganz leer und
das ist ein großes Problem.
Der Frühling kommt bald
Der Frühling ist eine schöne Zeit, liegt sie doch zwischen Winter und Sommer, welch
Heiterkeit.
Die Blumen fangen an sich durch die Erde zu bohren, war sie doch vor kurzer Zeit noch tief
gefroren. Doch durch die Sonnenstrahlen Wärme, drängen sie nach oben, und das
ganz ohne Lärme.
Auch die Bäume und Sträucher fangen an zu sprießen, man kann die frische reine Luft
genießen.
Überall erwachet neues Leben, wir sind aber voll verlegen, weil es nicht so purzelt aus
unserem Munde, wie bei kortini hoffentlich bald die Pfunde.
Ich sitze jetzt schon einige Stunden und kann´s kaum glauben, ich habe doch tatsächlich
ein paar Zeilen gefunden. Ich kann euch sagen, einen Spruch müßt ihr noch
ertragen:
Wir erfreuen uns an ihm bis zu jenem Tag, bis der Sommer kommt und ihn ablösen mag.
Wo bleibt der Frühling? © Pinienwald
(Eine Frühlingsgeschichte mit 61 Handelsgilde-Namen)
Es war zu Beginn der Blütezeit der Schneeglöckchen und Vejlechen, als sich der
Bürgermeister von St. Kortiniburg den morgendlichen Goldstaub aus
den müden Augen rieb und dieselben vor Verwunderung weHemens aufriss. „Nasowas71,
du kriegst die Tuernich05 zu! wo bleibt denn der Frühling?“, rief er
verwirrt. So etwas hatte er noch nicht gesehen. Es war schon Anfang März und in
St. Kortiniburg lag noch immer eine geschlossene Schneedecke und es waren so
andy minus fünf Grad Celsius.
Just in diesem Moment kam der_Ronyy vorbei, dem vor Schreck die Kiinlade
herunterfiel, als ihm der Bürgermeister den Auftrag gab: „Hurtig, Ronyy, eile;
nimm die Beine in die Hand und laufe rasch in dieBurg und sage dem
King Ruebe, dass wohl ein Bandidt den Frühling gestohlen haben muss.“
Diese Moritat dem Königshause zu berichten, war für den jungen Schweinshauptaufpasser
gar eine Ehrenpflicht. Und er huschte, gleich einem Funtom, zur Burg.
Dort wollten ihn zuerst die rüden Wachen nicht einlassen, doch als der Bursche
ihnen die obscurum Geschichte erzählte, führten sie ihn schnurstracky
zu Baron Georim Leandor. Dieser saß mit der Landrichterin Sandy
schmausend bei Tische.
Das edle Paar führte sich folgende außergewöhnlichen
Genüsse zum Munde:
- Knaekebrot (frisch vom Becker gebacken)
- kleine Pommeslie (ein in heißem Fett erhitztes Kartofanien-Gemüse, das ein
gewisser Herr Kolumbus auf einer seiner Reisen mitgebracht hatte)
- Oliverix (eine Ölbaumfrucht aus einem italienischen Pinienwald
- Heymbourger (Weizenbrötchen mit Hackfleisch und Cheezzy und
- Killamarvi (kleine Tintenfische)
Den ungebetenen Gast erblickend, führte sich Georim Leandor rasch ein kühles
Freibier aus der HofBrauerei Holstein zu Gemüte und wischte sich
dann den Mund mit dem Ärmel ab.
Seinem treuen Labrador Spike eine Killamarvi zuwerfend, die dieser
knurrend verschmähte, erklärte er: „Der König ist nicht auf dieBurg. Was
willst du, Stallybursche, sprich?“
Den Grund der Aufregung erfahrend, schoss der Baron bleich aus seinem Stuhle und rief –
aufgrund des Schreckens - in seiner alten heimatlichen Bajuvarien
Mundart: „Nasowas71, des cane wirklich ned vesteh! Des isch eine
Sache, worum wir uns jamal gleich kümmern verden!“.
Anti1990 Knechte und Mägde wurden gerufen und beauftragt, den Bandidt razzack
zu suchen:
„Ein halfer Golddukat gehört demjenigen, der mir den
Frühlings-Dieb bringt. Mein Angebot gullit!“ Nun begann das große Suchen.
In alle Himmelsrichtungen eilten die Diener, um den geheimnisvollen Mister X
zu finden, der den Frühling gestohlen hatte. Von der Villa Loges in
Kaffhausen, über Trimbach, Zockingen, Bremun, Berlin-Coelln, Dragon
Valley, der italienischen Stadt Milatzio, sogar bis hin zum
sagenumwobenen Eldorado eilten die fleißigen Hausknechte und Mägde.
Selbst die Scheune von Hanfbauer Hannes in der Hansestadt Couch Town
sowie das Kloster der berüchtigten Blacktemplar wurden von oben bis unten
untersucht. Nichts! Kein Frühlingsdieb war zu finden. Auch ein Aufruf im
Tagblatt2 blieb ohne Erfolg.
Am Ende dieses traurigen Tages standen der Schweineknecht, Baron Georim
Leandor und Landrichterin Sandy vor dem prunkvollen Rathaus
des Bürgermeisters Kortini und senkten betroffen die Köpfe. „Schade,
schade, schade!“, trauerte Kortini. „Da kann man wohl nichts machen, aber
der Planetopia Erde wird sich trotzdem weiterdrehen. Zum Dank für eure
maxemale Mühe lade ich euch zu einem Freibier und einer Partie
MacBlackJack ein.“
Diese Einladung gern annehmend, folgten die beiden Edelleute und der Knecht dem
fülligen Bürgermeister. Als dieser jedoch seine Truhe öffnete, um das
Kartenspiel herauszuholen, rief er mit großem Erstaunen: „Ach, was bin ich doch
für ein vergesslicher Chaos_Master?“ Und mit schamroten Wangen
holte er den Frühling aus seiner eigenen Kiste.
© Text: St.Kortiniburg / Die Handelsgilde – der Erfolg spricht für sich
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