Heute, am 27 Juni, kommen wir, der Tagblatt-Redakteur und sein Schreibergeselle, in eine Stadt an einem Fluß. Auf den Mauern sehen wir bewaffnete Schildwachen. Am Tore werden wir auf das penibelste nach unserem woher und wohin befragt, auch müssen wir einen Pfand von etlichen Talern beim Büttel hinterlegen. Unsere Fragen nach dem wieso und warum bleiben unbeantwortet, nur die ernsten und verschlossenen Mienen der Soldaten lassen schlimme Vorfälle vermuten.
Kurz darauf betreten wir die Stadt. Die Straßen sind wie ausgestorben, alle Läden geschlossen und die Fenster verhängt. Hinter manchen hören wir Schluchzen und Weinen. Menschen, die uns begegnen, eilen hastig und grußlos vorüber, viele mit roten, verweinten Augen. In der ganzen Stadt laufen die Katzen wie suchend umher und maunzen so erbärmlich, dass man meinen könnte, sie würden schon seit Tagen nichts mehr zu Fressen finden und nagenden Hunger leiden.
In einer schmalen Gasse kommt uns ein Mann entgegen. Er zieht einen kleinen Karren hinter sich her, auf dem viele Bücher und ein wenig Hausrat gestapelt sind. Es scheint so, als wolle er die Stadt verlassen. Das ist doch die Gelegenheit für ein Interview:
Tagblatt: „Mein Herr, dürfen wir fragen wer Ihr seid?“
Reisender: „Ich bin der städtische Schulmeister.“ Grollend fügt er hinzu: „Richtiger, ich war es“.
Tagblatt: „Wieso wart Ihr es?“
Reisender: „Nun, keine Stadt entlohnt einen Schulmeister, wenn keine Kinder mehr da sind, die zur Schule gehen!“
Der Tagblatt-Redakteur blickt ahnungslos seinen ebenfalls ahnungslos dreinblickenden Schreibergesellen an.
Reisender aufbrausend: „Ja wo kommt Ihr denn weg, dass Ihr es noch nicht wisst?“
Tagblatt: „Äääh ….“
Reisender: „Seit gestern sind sie alle plötzlich verschwunden und ich bin ohne Lohn und Brot. Und nun lasst mich ziehen. Solls Euch ein anderer erzählen.“
Der Reisende hebt seinen Karren an und stapft vorüber.
Tagblatt, ihm nachrufend: „Wohin geht Ihr?“
Reisender zurückrufend: „Nach Osten. Viele Kolonisten ziehen dorthin und benötigen bestimmt bald meine Dienste!“
Tagblatt: „Viel Glück!“
Dann sehen wir ihm gedankenvoll nach, bis er durchs Ostertor zieht und in der Ferne verschwindet.
Frage: Wie heißt die Stadt, in der wir das Interview führten ?
Schickt den Namen der Stadt im Betreff einer Taube an das Tagblatt, nichts anderes, nicht mehr, aber auch nicht weniger!
© Hinrik aus Nyenwoerden
Viel Spaß beim Überlegen und vor dem Einschicken auf die Teilnahmebedingungen achten!
Teilnahmebedingungen
- Einsendeschluss ist Sonntag, der 04.05.2008 um 23:59 Uhr
- Nur EINE Einsendung pro Stadt und je Welt
- Lösung in die Betreff-Zeile, und NUR die Lösung
- Lösung per Brieftaube an das Tagblatt
Zu Gewinnen gibt es diese Woche auch wieder 3-mal je einen Stein der Weisen.
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