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Aktionen in Kapi-Regnum:
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Geschichten und Gedichte zum Frühling
Nachdem der Frühling sich in unseren Breiten nur sehr zaghaft meldet, dachte sich die Handelsgilde: Warum erst darauf warten? Wir machen uns unseren eigenen
Frühling!
Ein interner Wettbewerb wurde ausgerufen und schon ging es ans Werk. Die Gänsekiele wurden gespitzt, fleissig Tinte auf den Pergamenten verteilt, wieder
verworfen, erneut erstellt und die Ergebnisse in der Gildenhalle zur Begutachtung verkündet.
Aber warum sollen jetzt nur Mitglieder der Handelsgilde in den Genuss dieser Werke kommen? Etwas Frühling können wir wohl alle vertragen!
Noch ein Wort zum Schluss, bevor ich euch zu den Gedichten und Geschichten entlasse: Diese Möglichkeit, interessante Aktionen im Tagblatt vorzustellen, steht
allen Mitspielern offen. Gilde oder Einzelperson: Ereignissen und Aktionen, die von allgemeinem Interesse sind, bieten wir bei Eignung gern eine Plattform im
Tagblatt.
Und nun viel Spass beim Lesen!
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Die folgenden Texte wurden uns dankenswerterweise von der Handelsgilde zur Verfügung gestellt.
Der Frühling
Die Winterzeit ist nun verronnen,
der Frühling hat jetzt begonnen.
Im Winter war ja eher kühl,
eines jeden Menschen Gefühl.
Doch schon beim ersten Sonnenschein
möchte niemand mehr alleine sein.
Dass der Mensch dann so komisch ist,
macht der Frühling mit viel List.
Schickt er doch warme Strahlen,
dadurch selbst die Blumen prahlen
mit ihrer ganzen Blütenpracht.
Männer habt ihr dran gedacht
Eurer Liebsten einen Strauß zu pflücken?
Ihr Herz könnt ihr damit beglücken.
Ich hoffe ihr könnt mich versteh'n
Der Frühling ist nunmal sehr schön.
© Doggy Town
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Das Fest der Handelsgilde
Heute wird im gesamten KapiRegnumlande ein ganz besonderer Tag gefeiert, der Frühling naht, und das spürt man weit und breit. Auch die Gesellen der
Handelsgilde wollen diesen so schönen Tag ehren.
Das extra gestellte Frühlingskomitee der Gilde plant auch dieses Jahr wieder den Festtagsschmaus, und spart nicht an der Warenqualität. Aus den fernsten
Ländern, wird ein wahrer Essenssegen herbei gekarrt. Der beste Wein, vom Rebenberg, weit aus dem Süden, gefertigt in Tyrana, geliefert in den feinsten
Fässern aus der Schweiz, SirSCB persönlich brachte sie hierher, eine Kaiserwürdige Dekoration aus La grande Retour, direkt aus der Mitte des tiefen
nördlichen Kroganwaldes, und etliches mehr, von Wildbret, über Bier - ja sogar hin bis zum guten Pökelfleisch.
Koggenweise werden die Waren zur Insel der Gilde gebracht, auch dabei, überaus hochwertige Schuhe aus der Stadt Berlin-Cöllns, Silbergeschmeide, reine Wolle,
und Tücher, auch, nur hier so gut zu finden. Man fragt sich wohl nun, was so etwas bei einem Festschmaus zu suchen hat? Ganz einfach, Kortini selbst hatte
sich ein Tombolaabend mit tollen Preisen überlegt. Jedem war selbst überlassen, was er denn nun anpreisen mochte. Gegen 16:00h beginnt nun das Fest, mit
einem Sonderauftritt der Band aus dem Fürstentum Nord, der mit neumodischen Klängen die Stimmung steigen lässt. Es wird getrunken, gelacht, gesungen und die
Ambiente ist einfach nur perfekt!
Nach 4 Stunden Tanz und Gesang, kommt nun der Höhepunkt des Abends, die Tombolaauslosung beginnt. Alle sind gespannt, als sich dann Kortini auf den mittigen
Tisch stellt, und mit der Verkündung der Zahlen beginnt. Höret her meine guten Freunde. Ich habe euch nun die Gewinnzahlen zu vermitteln! Es gewinnen..", es
ist mucksmäuschen Still im Raum,"... 4 - für die Schuhe, 15 - für das Geschmeide, 23 - für das Weinfass, 29 - für die Tücher und 38 - für die Hühner!" Ein
lautes grölen geht durch den Raum. Aus allen Richtungen des Raumes kamen Leute mit ihren Scheinen an, und sahnen massenhaft Preise ab. Die Freude ist den
Gewinnern wohl anzusehen - das trinken geht weiter.
Aber auch das schönste Fest geht einmal zu Ende, und so verlässt fast alle das Fest um 2Uhr in der früh, nur das Komitee sitzt noch an ihrem Stammtisch und
stoßt auf den erfolgreich verlaufenen Abend an. Klasse!
© Verden
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Der Frühling
Draussen scheint schon lang die Sonne
seit begann das neue Jahr.
Die Kinder spielen voller Wonne
im tiefen Schnee wie wunderbar.
Unruhig sind längst die Bauern,
wartend auf der Sonne warmen Schein.
So sitzen sie und lauern,
wann mag der Schnee getaut sein.
Doch der Frühling lässt noch auf sich warten
wie die Blumen in jedem Garten.
Noch weht vom Gebirge ein kalter Wind,
der noch Schnee mit sich bringt.
Jedoch hat auch der längste Winter ein Ende
und dann geht es behende,
dass die Flüsse sich erheben
und den Feldern spenden neues Leben.
Jetzt ist die Ungeduld der Bauern vergangen,
schnell wird die Saat ausgebracht.
Nur die Blicke der Kinder sind verhangen,
es wird nicht mehr gelacht.
Mit dem Grünen der Felder und des Grases
bessert sich der Kinder Laune.
Angesichts des vielen Spasses
aufgrund der Spiele jenseits der Zaune.
© Neu Delhi
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Der lange Winter
Vor langer Zeit gab es einmal ein grosses Königreich mit dem Namen Kapi-Regnum. Alle Bürger des Königreichs lebten glücklich und zufrieden. Alle Bürger?
Nein! In einem kleinen Städtchen Namens St.Kortiniburg war die Welt nicht so in Ordnung. Der lange Winter, der bereits Ende Oktober angefangen hatte, wollte
einfach kein Ende nehmen.
Nun war es bereits Mitte März und es lag immer noch eine geschlossene Schneedecke und es war bitterkalt. Auch die Kinder hatten keinen Spass mehr an dem
vielen Schnee. Da das Holz langsam knapp wurde, war es auch nicht mehr so einfach, die Häuser warm zu halten. Und die Bauern wollten endlich ihre Felder
bestellen. Wie sollte sonst vor dem nächsten Winter die Ernte eingebracht werden? Kurz gesagt; es sah schlimm aus und Rettung schien nicht in Sicht.
Kortini, der Bürgermeister, hatte bereits kostenlose Bier- und Weinportionen verteilt, um die Bürger aufzuheitern. Leider brachte der Alkohol die Leute
jedoch nur von der depressiven Stimmung hin zu aggressivem Verhalten. Das war nicht, was der Bürgermeister beabsichtigt hatte.
Ein junger Bauer hatte die Idee, mit seinem Pferdeschlitten den ganzen Schnee von seinem Feld zu räumen. Jedoch gefror der Boden in der darauf folgenden
Nacht so hart, dass an eine Bestellung des Ackers nicht zu denken war. Auch ein riesiges Lagerfeuer mitten auf dem Marktplatz erwärmte das Städtchen nicht
wirklich.
Kortini sandte einen Boten zum Palast des Königs, dass er dort die Gelehrten befragen möge. Nach einigen Tagen kehrte der Bote jedoch mit der nicht gerade
hilfreichen Botschaft zurück, man solle einfach abwarten.
Nur wie lange sollten die Bürger noch abwarten? In allen anderen Städten blühten bereits die Obstbäume und die Felder waren bestellt.
Dass die anderen Städte keinen Schnee mehr hatten, brachte den Schreiber im Rathaus auf eine Idee. Warum sollte man nicht einfach Boten in alle anderen
Städte senden und dort erzählen, dass in St.Kortiniburg noch der schönste Winter ist? Man könnte doch die fremden Bürger einladen, in St.Kortiniburg alle
Annehmlichkeiten zu geniessen, die der Schnee mit sich bringt.
Von der Idee halbwegs überzeugt, sandte Kortini also die Boten aus und wartete auf deren Rückkehr. Doch bereits vor den Boten kamen die ersten Bürger aus
fernen Städten nach St.Kortiniburg. Damit hatte Kortini so schnell nicht gerechnet. Schnell wurden im Rathaus ein paar Amtsstuben leer geräumt und Strohsäcke
ausgelegt. Die Besucher sollten sich ja wohl fühlen und nachts gemütlich schlafen. Immer mehr fremde Leute strömten in das kleine Städtchen und wollten ein
paar Tage bleiben. Bald gab es kein Haus mehr, in dem nicht fremde Leute über Nacht blieben. Die Wirtshäuser waren überfüllt und die Bauern fuhren die Gäste
den ganzen Tag in ihren Pferdeschlitten über die verschneiten Felder und Wiesen.
Als Mitte Mai der Schnee endlich anfing zu tauen und der Frühling anbrach, waren die Bürger von St.Kortiniburg schon lange nicht mehr traurig. Wie die Boten
es in die fernen Städte getragen hatten, brachten die vielen Besucher als kleinen Dank für die Gastfreundschaft viele nützliche Dinge mit nach
St.Kortiniburg. Die Lager der Stadt waren bis zum Rand gefüllt mit Holz und Lebensmitteln für mindestens zwei Jahre. Und so manchem Bürger war auch der eine
oder andere Taler zugesteckt worden.
Die Bauern beschlossen, die Felder in diesem Jahr nicht zu bestellen und bauten statt dessen neue Hütten und Häuser. Auch im nächsten Jahr sollten wieder
viele Besucher kommen und den hoffentlich langen und schneereichen Winter in St.Kortiniburg verbringen.
Und der Rathausschreiber wurde natürlich befördert. Ab sofort durfte er sich Ratsherr nennen und bekleidete das Amt des Gästebeauftragten der Stadt
St.Kortiniburg.
© St.Kortiniburg
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Das verirrte Lamm Teil 1
Es begab sich vor nicht allzu langer Zeit. In einem wunderschönen Stall lebte ein kleines Lamm. Sein Name war Debitus. Er hatte ein dichtes flauschiges Fell
und schöne traurige Augen. Die Tage, da er noch ein wenig wackelig auf den Beinen gewesen war, waren vorüber. Voller Stolz hatte Debitus erste Aufgaben von
den Großen in der Herde übertragen bekommen.
Draußen auf den Weiden begann bereits der Frühling. Die Wiese wurde saftig grün, erste Blumen streckten zaghaft ihren Kopf. Die Hecke, die ihre Weide umgab
und ihnen allen Schutz bot, begann zu wachsen und zu grünen. Die Vögel kehrten aus ihren Winterquartieren zurück und erfüllten die Luft mit ihrem Gesang.
Debitus tollte mit den anderen auf der Weide. Sie dachten sich allerlei Spiele aus. Fangen, Verstecken, Wettrennen aber auch Rätselraten. So vergingen die
Tage wie im Fluge. Des Abends kehrten alle immer wieder in den Stall zurück, da die ersten Frühlingsnächte noch sehr kalt werden konnten. Von seinem
Schlafplatz aus konnte Debitus beim Einschlafen immer einen Blick auf den Schatz der Herde werfen.
Ja, sie hatten einen Schatz. Er funkelte und glänzte, selbst bei dem kleinsten Lichtstrahl konnte man den Widerschein weithin sehen. Es waren viele kleine
und große Glöckchen, deren klang engelsgleich ein jeden verzaubern konnte. Es hatte sich auch schon herum gesprochen, dass sie so etwas Wertvolles besaßen.
Die Hühner und die Kühe, die so manches Mal an ihrem Stall vorbei zogen, hatten gar neidische Blicke darauf geworfen. Debitus bekam, zusammen mit den
anderen, eingeschärft „Seid vorsichtig, dass kein anderer unserem Schatz zu nahe kommt.“ So waren alle auf den Hut und ließen keinen in ihren Stall.
Eines Tages dann, Debitus hatte wieder mit den anderen wie toll auf der Weide gespielt, konnte das kleine Lamm nicht einschlafen. Er lag lange wach und
betrachtete die funkelnden Glöckchen. „Wie sehr würden mich die anderen beneiden, wenn ich nur eins der kleinen Glöckchen um meinen Hals tragen würde. Da
hätten sicher auch die riesigen Kühe Respekt vor mir. Das wäre toll. Dann würden alle merken wie groß ich schon bin.“
Debitus gefiel seine Idee immer besser, je länger er so in der Stille der Nacht da lag. Leise stand Debitus auf und schlich sich vorsichtig zu den Glöckchen
und schaute sich um. Alle Anderen waren bereits am schlafen und so griff er nach dem kleinsten Glöckchen am Rande. Dann aber klingelte es leise und
kristallklar. Er war sich sicher, dass nun alle aufwachen würden.
Fortsetzung folgt …
© Wilmundsheim vor der Hart
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