Ausgabe 45 | Seite 4 30. März 2008 AD
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Königskinder (1)
Die Flucht

Es war eine kühle Nacht. Der Wind pfiff durch die Bäume, ein Blitz erhellte den Himmel und ein Donnergrollen erschütterte die Luft. Dicke Regentropfen prasselten auf den Boden und das Hufgetrampel war immer deutlicher zu vernehmen.
„Verdammt, sie kommen, wir müssen hier weg“, sagte Peter in die Runde. Er, Janine und Klaus waren Kinder, die vor 2 Tagen von Zuhause flohen.
„Königskinder! Königskinder!“, sagte Frau Pennert, die Mutter von Klaus immer ehrfürchtig zu Peter und Janine, während sie köstlichste Hausfrauenkost auf den Tisch stellte.
Peter und Janine allerdings konnten es gar nicht leiden „Königskinder“ zu sein. Sie hassten es, das konnte man eher sagen. Stattdessen beneideten sie Klaus immer dafür, dass er in die Dorfschule gehen konnte, danach an den Teich spielen und am Abend in der Bäckerei noch ein Brötchen klauen konnte. Abenteuer erlebte Klaus Tag für Tag, während Peter und Janine von einer strengen Magd erzogen wurden. Tag für Tag lernten sie Gedichte auswendig, übten die feinen Sitten und gingen mit Vater und Mutter auf langweilige Bälle.

Doch alles sollte sich ändern. Peter hatte keine Lust mehr, immer nur den braven Prinzen zu spielen und so schnappte er sich vor 2 Tagen Janine und sie hauten aus dem Schloss ab. Sie versteckten sich im Heu auf einer Kutsche und gelangten so in das Dorf, wo sie sich mit Klaus trafen. Oft schon waren sie in das Dorf gegangen, um sich mit Klaus zu unterhalten. Doch diesmal, ja diesmal würden sie nicht zurückkehren. Nein, sie würden mit Klaus abhauen, doch das hatte sich nicht so ergeben, wie geplant. Klaus’ Mutter, eine arme Bauersfrau, beschmierte ihnen die Brote und sie machten sich auf den Weg. Zunächst wollten sie unten am Fluss ihr Lager aufschlagen, doch das Gewitter hatte sie vertrieben. Nun waren sie wieder im Dorf, in einer verlassenen Holzhütte und warteten im Schein einer einzigen Kerze auf das Ende des Unwetters.
Während dessen aber streiften die Wachen des Königs durchs Dorf und kontrollierten jedes einzelne Haus, nur um Peter und Janine zu finden. Jeder, der etwas verbarg, wurde blutrünstig erstochen.

Solche Hausbesuche waren allerdings bekannt im Dorf. Wöchentlich kamen Zöllner, beritten und mit Kanonen bewaffnet, durch das Dorf und suchten nach Schmugglerware. Der Schmuggel war bekannt in Little Regnum, deshalb hatte der König Regnums persönlich dafür gesorgt, dass ein Zöllnertrupp nach den Schmugglern sucht. Klaus’ Mutter, Frau Pennert, sagte immer: „Ach weißt du, es gibt sicherlich keinen einzigen hier, der noch nie eine Flasche Rum oder ein Beutel Tee geschmuggelt hat, in diesem kleinen Kaff.“

Schließlich ging es nun aber nicht um die Schmuggelware, sondern um Peter und Janine. Klaus war in großer Gefahr, das wusste jeder, aber wie konnten sie nun entkommen?
Das Hufgetrampel erstarb. Man hörte das Tappen der Stiefel im Schlamm vor der Hütte. Jemand klopfte mit einem metallenen Gegenstand an die Tür und eine tiefe Stimme rief: „Öffnen sie die Tür oder wir brechen sie auf! Hier ist Leutnant Picker im Auftrag des Königs persönlich“
„Nun aber weg hier!“, sagte Klaus.

Fortsetzung folgt.

© Petri






Zofe Adelgunde berichtet

Gestern Abend habe ich mich wieder mit meinen Freundinnen auf dem Markt getroffen. Wie immer hatten wir unsere Einkaufskörbe dabei und taten so, als wären wir beschäftigt. Dabei haben wir geschwatzt und es uns ein wenig wohl sein lassen.

Die Herrinnen und Herren wissen davon ja wenig, was soll es also, deretwegen Angst zu haben. Zumal die sowieso im Augenblick was auch immer zu tun haben.

Eine von unseren Freundinnen wird demnächst heiraten. Natürlich, wir freuen uns für sie, wenngleich sie uns verlassen wird. Es schickt sich nach wie vor nicht für eine Frau, wenn sie einer Arbeit nachgeht, die nicht am eigenen Herd stattfindet. Oder im eigenen Hause. Vor allem verheiratete Frauen sind nach ihrer Hochzeit für die Familie da. Das ist nun ihre Aufgabe. Wir werden sie vermissen, das ist sicher. Natürlich werden wir sie auf dem Markt bei den Einkäufen treffen und so ein wenig schwatzen können. Doch wird sie dann weniger Zeit haben als wir, Kinder werden schreien und der Tag für sie einfach nicht lang genug sein. Schade, eine Freundin mehr, die uns verlässt, weil sie es irgendwann nicht mehr schaffen wird, uns zu sehen. Ja, wir können sie besuchen, aber das ist auch nicht so gut, wenn der Mann es verbietet. Hoffen wir, dass er es nicht tut.

Hoffen wir auch, dass sie nicht im Kindbett stirbt und die Arbeit ihr trotzdem ein Leben noch lässt.

Liebe Freundin, alles Gute für Dich. Mögen Deine Wege fern jeden Leides sein.

Deine Adelgunde





Eine Osterüberraschung

Das Königliche Qualitätsinstitut


Es war eigentlich ein normaler Ostersonntag mit dem üblichen leichten Völlegefühl und der Absichtserklärung "Nie wieder im Leben ein gekochtes Ei zu verzehren!"

Noch einmal in Kapi-Regnum reinschauen, noch einige Gewinne verschicken, Fragen beantworten, hier einen Marktstand befüllen, dort eine Produktion aufsetzen.

Doch was ist das, ein neues Gebäude unter dem Icon "Spezial". Ein "Königliches Qualitätsinstitut". Leider nicht zugänglich, verschiedene Botschaften wie "Wandfarbe kaufen" "Schlüssel verloren" zeigten, dass sich dort noch etwas tut.

Entsprechende Aufregung im Forum, in dem flugs eröffneten Thread versammelten sich immer mehr Mitspieler. Die Kopfleiste konnte kaum die ganzen Namen der Schaulustigen fassen. Wilde Spekulationen über die Funktionalität des Gebäudes machten die Runde. Jede (vermeintliche) Veränderung wurde enthusiastisch begrüßt und kommentiert.

Nach einiger Zeit ging dann das Gerücht, es handele sich um eine Testaktion der Spielleitung, die einmal die Reaktionen der Community austesten möchte.

Irgendwann musste ich allerdings Schluss machen, trotz des Feiertags am Montag wartete noch ein voller Arbeitstag auf mich.

Montagmorgen ging es natürlich sofort zu dem neuen Gebäude: Endlich zugänglich! Durch den erklärenden Text wurde auch der Sinn klar: Es geht darum, Waren in höchster Qualität einzuschicken, um dafür Urkunden zu erhalten.

Einige der Waren hatten schon eine Qualität jenseits meiner Möglichkeiten, da hatten nachts die Spezialisten zugeschlagen. Aber so früh am Morgen gab es durchaus noch Bereiche, die mir Chancen ließen.

Also Stift und Zettel raus und verschiedene Möglichkeiten durchgerechnet. Einige der Bestandteile hatte ich selbst, für den Rest galt es den Markt zu durchsuchen. Eisen Q32! Hervorragend, genau das hatte mir gefehlt. Ein bisschen gefummelt und schon gab es Schwerter mit einer Top-Quali, gefolgt von 100 Schränken. Beides eingeschickt und schon waren zwei "Urkunden des Forschungsmeisters" in meinem Besitz. Das geforderte Trinkgeld für den Boten war etwas übertrieben, aber da wollen wir mal nicht kleinlich sein.

Es drängte die Zeit, eigentlich musste ich los. Noch schnell einmal die Schlachtrösser berechnen, machbar! Nur hatte schon ein Mitspieler alles Eisen Q32 vom Markt genommen, legitim aber ärgerlich.

Aber was soll es: Diese Herausforderung hat einfach Spaß gemacht! Die beiden Urkunden waren auch nur am Anfang machbar, recht schnell wurde ich von den Plätzen verdrängt.

Im weiteren Verlauf werden da vermutlich hauptsächlich die Spezialisten oben stehen. Im Forum wurde zwar etwas gegrummelt, dass da einige sich mit fremden Federn geschmückt hätten und einfach Top-Waren vom Markt eingeschickt hätten, aber das ist meines Erachtens ebenfalls legitim.

Es entsteht ja auch kein dauerhafter Schaden, diese Anbieter werden halt bei der nächsten Forschungsstufe ihrer Ware ihren Platz an der Sonne erhalten.

So hatten viele Mitspieler einen kleinen Osterspaß, für den wir uns bei Marcus einfach entsprechend bedanken müssen.

Danke Marcus, für diese tolle Neuerung, Salve Imperator!

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle






Ein Jahr Tagblatt

Am Dienstag, den 06. Mai ist es soweit, die 51. Ausgabe des Tagblattes erscheint.

Dienstag? Nein, kein Schreibfehler! An diesem Tage gibt es das Tagblatt genau ein Jahr, das wird mit einer Sonderausgabe gewürdigt.

Eine Zeitung ist nichts ohne seine Leser, deshalb wollen wir natürlich auch eure Glückwünsche, Meinungen, Ideen, Anregungen zu diesem Termin mit in diese Ausgabe packen.

Schickt uns all dieses unter dem Stichwort "Geburtstag Tagblatt" an das Tagblatt.

Wir freuen uns darauf!



Eure Tagblatt-Redaktion




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