Erlebnisse eines Ex-Freifräuleins
Nichts kommt so ungelegen wie das unverhoffte Glück, so muss ich sagen. Hochwohlgeborene Damen, edle Ritter, es hat mich mal wieder nach den Schicksalsschlägen der letzten Wochen ereilt: Ich bin in der Rangliste
aufgestiegen. Ich wurde befördert. Schrecklich, was kann ich nur dagegen tun? Darüber hätte ich mir früher Gedanken machen sollen, wohl wahr gesprochen.
Nun wird wieder die Produktion teurer, gerade jetzt, wo wir uns von diesem seltsamen Fieber auf unseren Höfen erholen. Noch immer sehe ich die Gesichter der Überlebenden gezeichnet von dieser Plage. Und noch
immer sehe ich die Verluste vor Augen, die in meinem Geldkasten diese verheerende Plage des Fiebers mir brachte. Ob es der berüchtigte schwarze Tod gewesen ist? Schon möglich, auch wenn man ja auf dem Lande ein wenig sicherer sein soll. Aber meine Knechte auf den Bauernhöfen hat es auch dahin gerafft.
Dennoch, das Leben kennt keinen Stillstand und trotz aller Verzweiflung musste ich mich den Aufgaben wieder zuwenden, die sich auf meinen schmalen Schultern tummeln. Geld verdienen, die Wirtschaft am Laufen halten, weiter für einen guten Gang sorgen. Dann werde alle satt, die Knechte, die Mägde, meine Zofe, ich, mein Geldkasten. An ein großes Fest wie vor einigen Monaten ist erst einmal gar nicht zu denken. Aber auch das wird wohl noch.
Erst einmal habe ich Geld gebraucht und mein Lager geräumt. Zum Glück waren die Waren noch nicht angegriffen. Aber diese Umsicht, die ich hatte, brachte mir gleich meine Probleme ein, die ich jetzt habe.
Einen Rang mehr - gleich mehr zahlen. Das war vielleicht doch nicht so umsichtig...
© Ellisa von Mayenfells
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Das Tagblatt gibt bekannt
Höret, höret, liebe Mitspieler unseres schönen Kapi-Regnum!
Lange haben wir beraten, einiges an Kaffa, dieses neue Teufelsgetränk aus dem Morgenland getrunken, damit wir bis weit in die Nacht beraten können. Selbst Met und Bier flossen fast ungezügelt durch unsere Kehlen, bis der Stadthalter von Sythen dem Einhalt gebot.
Die Redaktion unseres schönen (aber doch manchmal recht dünnen) Tagblatt verkündet hiermit:
Ab sofort ändern sich unsere Annahmezeiten für alle eure Artikel, Leserbriefe, Berichte, Gildenvorstellungen und –berichte, Gedichte und was euch sonst noch schönes einfallen möge.
Auch die Annahmezeiten für eure Werbung sind davon betroffen.
Generell gilt ab sofort: Redaktionsschluss ist ein jeder Donnerstag, 16:00 Uhr
Alles, was nach diesem Termin bei uns per Taube oder PN ankommt, erscheint erst in der übernächsten Ausgabe, also nicht am entsprechend nächsten Sonntag.
Vielen Dank für euer Verständnis.
Die Redaktion
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Spiele im Mittelalter - Der Fussball
Fußball im Mittelalter
Für viele ist es der Höhepunkt eines jeden Wochenendes: Fußball! Mitfiebern mit seinem Verein oder gar selber spielen. Erfolge euphorisch feiern und mit den Göttern, dem Rasen, dem Schiedsrichter, dem Wetter zu hadern, wenn es mal wieder nicht geklappt hat.
Der moderne Fußball ist im 19. Jahrhundert entstanden, natürlich gab es aber jahrtausendalte Vorläufer des Spieles. Vermutlich hatten schon die Höhlenmenschen Spaß daran, mit dem Fuß kleinere Schädel von Beutetieren wegzukicken.
Von den Chinesen, den Japanern, aus Südamerika, von den Ägyptern bis zu den Römern sind Ballspiele überliefert, die auch mit dem Fuß gespielt werden. Oftmals wurden sie zur militärischen Ertüchtigung benutzt, als Freizeitsport waren sie wohl noch unbekannt.
Den Ball gab es in den verschiedenen Epochen in unterschiedlichster Ausführung, es wurden Tierblasen mit Federn oder Haaren gefüllt, diese dann mit Leder umhüllt. Es gab Kugeln die aus geformten Sehnen bestanden, die dann ebenfalls mit Wolle oder Federn gefüllt wurden. Später gab es dann die luftgefüllte Schweinsblase mit einer Lederhülle als Schutzmantel.
Fußball war im Mittelalter auch in Italien, Nordfrankreich und England bekannt. Es war allerdings noch ein recht konfuses Spiel. Weder das Spielfeld noch die Teilnehmerzahl, noch die Spieldauer waren festgelegt. Auch das Wort "Fußball" darf dabei nicht zu wörtlich genommen werden. Der Ball wurde getreten, geschlagen, getragen, gerade was passte. Trotzdem hatte sich der Name "Football" durchgesetzt.
Das Spielfeld war dann oft das Gebiet zwischen zwei Dörfern, es "spielten" je nach Einwohnern dann schon mal 200 bis 600 Teilnehmer. Ein Problem war, dass sich ein Verbot des Waffentragens während des Spieles nicht durchsetzen konnte. So kam es regelmäßig zu Toten und Verletzten. Belegt sind diese erstmals in englischen Gerichtsakten im Jahre 1137.
Der Obrigkeit waren solche Aktivitäten ein Dorn im Auge. So verbot 1314 Edward II. den Fußball, da es seine Mannen angeblich davon abhielt, sich im Bogenschiessen zu üben. Trotz immer wieder erlassener Verbote wurde diese Sportart immer populärer.
Erhalten hat sich diese Urform des "Fußballs" noch in Ashbourne, Derbyshire. Hier finden mindestens seit dem 12. Jahrhundert die "Royal Shrovetide Football Matches" statt. (Spiele am Faschingsdienstag und Aschermittwoch). Das Spielfeld ist rund fünf Kilometer lang, hierzu gehört auch der Fluss. Die "Tore", besser als Ziele zu bezeichnen, die dreimal hintereinander getroffen werden müssen, waren früher zwei Mühlsteine, die 1996 durch Steinpyramiden ersetzt wurden.
Die Spielerzahl besteht stets aus einigen hundert Teilnehmern, bestehend aus den Up'Ards und den Down'Ards, also den Spielern die nördlich des Flusses und südlich des Flusses geboren wurden. Gespielt wird mit einem handbemalten korkgefüllten Ball. Die Spielzeit geht von 14 Uhr bis 22 Uhr.
Die Regeln weisen einige Besonderheiten auf. So gehören Friedhöfe und Gräber nicht zum Spielfeld, unnötige Gewalt ist verpönt, Mord oder Totschlag sind verboten. Der Ball darf nicht mit (motorisierten) Fahrzeugen transportiert werden oder in Taschen oder Jacken versteckt werden. Und das Spielen nach 22 Uhr ist untersagt.
Auf der englischen Seite gibt es Links zu Bildern und einem kleinen Clip, der etwas von der Atmosphäre des Spieles übermittelt.
Quelle: wikipedia.org,http://en.wikipedia.org/wiki/Royal_Shrovetide_Football
© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle
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"Noli turbare circulos meos!"
"Störe meine Kreise nicht"
...sagte Archimedes gedankenversunken zu einem römischen Soldaten der sein Haus durchsuchte. Archimedes zeichnete gerade Kreise auf eine Sandfläche. Für seine Aussage wurde er erschlagen.
Eingesandt durch Mausburg
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