Der jecke Wetterbericht
Anhaltendes Hochdruckgebiet seit Donnerstag, besonders über den westlichen Provinzen, vermutlich bis Aschermittwoch. Am Donnerstag kam es durch jecke Weiber zu Turbulenzen, die besonders Rathäuser aber auch große Teile der Wirtschaft lahmlegten. Geschädigt wurden besonders unvorsichtige Krawattenträger, schnipp!
Personen mit einer Allergie gegen Clowns, Karnevalsmusik und alkoholbedingte überdrehte Fröhlichkeit wird bis Mittwoch der Aufenthalt in Haus oder Wohnung empfohlen. Fenster geschlossen halten und Kapi-Regnum spielen!
Sonntag: Das Hochdruckgebiet verstärkt sich, regional kann auch in leichter Verkleidung auf die Strasse gegangen werden. Unbedingt von innen wärmen! Vorsicht bei orkanartigen Lautstärken, besonders in der Nähe von Musikgruppen, es drohen Hörschäden. Gezielt Gegenlärm durch Alaaf Rufe erzeugen, Stimmbänder durch viel Flüssigkeit geschmeidig halten.
Montag: Heitere Wetterlage. Entlang der Rheinschiene ist mit verstärktem Kamelle-Regen zu rechnen, der örtlich in Hagel umschlagen kann. Über die Luftfeuchtigkeit kann keine Prognose erstellt werden. Um Austrocknen zu vermeiden, empfiehlt sich eine regelmäßige innere Befeuchtung.
Dienstag: Endspurt für die Hochdruckwetterlage. Örtlich noch vereinzelte Kamelle-Niederschläge. An den Flüssigkeitspegel denken! Achtung: Es drohen anhaltende Gewitterfronten, wenn man von seiner Partnerin (seinem Partner) in eindeutigen Situationen erwischt wird. Der Grundsatz: "Im Zweifel für den Angeklagten" ist in diesem Fall außer Kraft gesetzt. Tätige Reue und teure Geschenke können die Wogen etwas glätten.
Mittwoch: Vereinzelt eingeschränkte Sicht durch auftretenden Nebel, verursacht durch übermäßigen Alkoholgenuss. Oft begleitet von Kopfschmerzen. Je nach Gemütslage wieder ins Bett legen oder in die Kirche gehen.
Donnerstag: Anbruch der Dürrezeit durch Mangel an Karnevalsveranstaltungen oder durch gewollten Verzicht auf Fleisch, Nikotin oder Weingummi. Beim Fasten daran denken: "Flüssiges bricht das Fasten nicht". Und am 11.11. beginnt die nächste Session.
© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle
Angeregt wurde ich durch den interessanten Wetterbericht in Raub Rattes Wetter Orakel. Danke dafür!
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Das Tagebuch Teil 2
Nun möchten wir uns an dieser Stelle bei unseren geneigten Lesern entschuldigen, für das Fehlen eines Beitrags letzte Woche. Doch grassierte hier in Avalon eine schlimme Grippe und wir hatten nicht die Kraft etwas zu schreiben. Doch nun folgt die Fortsetzung der Geschichte.
Meine Reise verlief alles in allem ruhig, doch schienen die Menschen, die ich auf meinem Weg traf, noch Nichts von dem Krieg zu wissen. Alle sahen mich mit großen Augen an, als ich eines Abends in einem Wirtshaus in der Gaststube von meinem Auftrag erzählte. Doch kaum jemand sah einen Sinn darin, das Grab unseres Herrn zu befreien, vielmehr lag ihnen daran, dass die Straßen vor Räubern geschützt würden und man den Bauern in ihrer Not beistand.
Ich ließ mich nicht auf Diskussionen ein. Ich tue was auch immer mein Gott von mir verlangt und wenn dies meinen Tod auf dieser Mission bedeutete.
Nach einigen Tagen Fußmarsch erreichte ich endlich die Burg meines Vaters. Sie sah noch genauso aus, wie ich sie vor mehr als zehn Jahren verlassen hatte. Es war schon spät, deshalb brachte man mich direkt auf mein Zimmer, wo ich recht schnell den Schlaf fand.
Am nächsten Morgen wurde ich früh geweckt, denn mein Vater wollte mich sprechen. Zwar fühlte ich mich noch immer müde und schlapp, jedoch hatte ich mich dem Wort des Grafen zu beugen.
Die Unterredung dauerte Stunden, denn mein Vater wollte wissen, wie es mir im Kloster erging, bevor er auf den Grund meiner Reise zu sprechen kam. Ich hatte noch einige Tage um mich zu entspannen, denn einige der Ritter würden erst in ein paar Tagen kommen.
So hatte ich genug Zeit, um einige der alten Bekannten zu begrüßen, wie etwa unseren alten Pferdeknecht, den Hofnarr und natürlich meinen älteren Bruder, der auch die Reise ins Heilige Land antreten wollte, da mein Vater zu alt war, für solche Strapazen. Es gab viel zu erzählen und oft saßen wir bis spät in die Nacht an den Feuern und erzählten uns Geschichten. So leicht und unbeschwert war das Leben schon lange nicht mehr gewesen. Doch ich wusste nur zu gut, dies würde sich bald ändern.
© die Elfen von Avalon
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Geschäftsbericht der Coins Bank Compagnie
Am 15.01.2008 öffnete unter großer Anteilnahme vieler Stadtoberer die erste Bank in Kapi-Regnum ihre Tore: Die Coins Bank Compagnie. Im eigentlichen Sinne war die Bank keine Bank, sondern ein Pfandhaus, an das Wertgegenstände wie Coins und Statussymbole versetzt werden konnten.
Das Konzept war so innovativ und außergewöhnlich, dass die Emotionen schlagartig hoch gingen und sich der Thread zu einem wahren Schlachtfeld für Diskutierende und Zinsberechner entwickelte. Nur dem beherzten Eingreifen einiger weniger sanguistischen Mitbürger war es zu verdanken, dass sich die Gemüter bald wieder abkühlten. Kurz darauf betraten schon die ersten Kunden die Schalterhallen, um sich zu informieren und bald schon wurden die ersten Coins und sogar ein Prunkschwert gegen Bares hinterlegt.
Es gab sogar einige, die Ihre Coins anlegen und von der Bank Zinsen haben wollten. Jene wurden aber zum Bader geschickt, um sich mal gründlich den Kopf waschen zu lassen.
Trotzdem verspürte das Management immer noch eine leichte Unsicherheit bei den potentiellen Kunden, so dass sie das Konzept der Coins Bank Compagnie der Gewerbeaufsicht und dem Kartellamt zur Prüfung vorlegte. Auf Grund des Prüfungsergebnisses schloss die Coins Bank Compagnie nach nur neun Tagen wieder ihre Tore und sorgte damit für ein weiteres Ansteigen der Arbeitslosigkeit im Lande.
Doch nun zur Erklärung: Das Handelsgesetz in Kapi-Regnum schreibt vor, dass ausschließlich mit Waren, die angebaut, produziert oder gekauft werden können, Handel getrieben werden darf. Also alle Waren, denen Produktionskosten (Getreide, Hühner, Rüstungen, Seide, Gebäude, Erkenntnisse) oder Einkaufspreise (Coins, Statussymbole) zu Grunde liegen. Außerdem haben diese Güter einen „Systempreis“, d.h. man kann sie entweder wegwerfen oder an den Kaiser zurückverkaufen (Erkenntnisse, Coins, Gebäude, Statussymbole).
Mit dem Konzept der Coins Bank Compagnie wurde das Neuland des Dienstleistungssektors betreten. Dienstleistungen sind grundsätzlich nichts unehrenhaftes, aber schwer kontrollierbar oder in Geld zu bewerten. Außerdem, und das wiegt schwerer, können sie leicht mit den absichtlich betrügerischen Handlungen von Cheatern verwechselt werden. Da der Kaiser nur Kaiser und nicht Gott ist, kann er auch nicht alle Händler und deren ehrliche oder betrügerische Gesinnung kennen. Daher hat die Gewerbeaufsicht die Aufgabe, auch alle jenen Handlungen zu unterbieten, die wie betrügerische Absicht aussehen.
Dieses also ist jener einzige Grund, weswegen die Coins Bank Compagnie ihre Tore geschlossen hat - nämlich bevor dies von Amts wegen getan wird, weil sie mit einem Betrüger verwechselt wird. Eine Aussage darüber, ob sich das Konzept wirtschaftlich bewährt hätte, ist nach der kurzen Zeitdauer nicht zu treffen. Alle noch laufenden Leihverträge werden übrigens nach Ende der vereinbarten Laufzeit zinslos rückabgewickelt. Nicht, dass auch nur ein noch so kleiner Makel des „Cheatens“ an der ehrenwerten Coins Bank Compagnie haften bleibt.
© Hinrik aus Nyenwoerden, Vorstand der Coins Bank Compagnie (a.D.)
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wo jene hoerner herkommen
jene nordischen recken, die man gemeynhin unther dem begriffe "wikinger" zusammenfasst – wer denckt hirbey nicht an die allseyts bekannthen "hoernerhelme"?
doch schmueckten sich die wikinger tatsaechlich mit solch hinderlichem kopfschmuck? neyn. nun guth, es mag eynige seltene ausnahmen gegeben haben. moeglicherweyss auff helmen hoeherer wikinger zu festlichen anlaessen. aber ansunsten?
drum wirdt man auff jenen echten alten abbildungen der wikinger diese helme in aller regel nicht finden.
denn es ist eyne weythin unbekannte tatsach, dass jene besonderen helme ihnen erst sozusagen nachtraeglich aufgesetzet wurden. von jenen christlichen missionaren und moenchen naemlich, fuer die eyn wikinger als eyne wahre ausgeburth der hoelle erschien.
undt wie konnt man die vermeyntliche naehe dieser wilden krieger zum teuffel besser zeuchen als mit gehoernten schaedeln? doch sie ihnen direckt auffzusetzen war natuerlich zu schwer – undt so erfandt man die hoernerhelme, die seyther die bilder der nordischen krieger praegeten.
da nun in den ueberlieferungen die neueren bilder der christen ueberwogen, nachdem man das "boese alte" mehr oder weniger ausgerottet und zerstoeret hatte, hat sich der hoernerhelm in den koepfen der menschen festgesetzet.
wer es nicht glaubet, moege es nur eynmal mit dem verstande betrachten: vermoeget ihr euch das geklapper, gedraenge undt staendige ineynanderverhaken der ausladenden hoerner auf eynem der engen drachenboote oder im kampffe vorzustellen? ich nicht.
© Mike McThunderwolf
Laird of Bannockburn
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