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Der edle Dichterwettstreit
Was für ein Wettbewerb! Fast einhundert Einsendungen! Die Entscheidung war nicht einfach, weil einfach viele schöne Gedichte dabei waren, die einen Preis
verdient hätten. Aber es muss nun einmal eine Entscheidung gefällt werden. Die erste Entscheidung war nicht drei sondern sechs Goldene Federn zu vergeben.
Die Gewinne sind schon unterwegs, auch wenn ein Gewinner schnell seine Stadt umbenannt hat, vermutlich aus reiner dichterlicher Bescheidenheit. Aber wir
finden (fast) jeden. So konnte nach kurzer Recherche auch dorthin eine Feder verschickt werden. Falls jemand einen Statusgegenstand namens "Penna Aureum"
zugeschickt bekommen hat, bitte nicht erschrecken, damit ist die Goldene Feder gemeint. Der Name soll halt die Besonderheit dieses Preises ausdrücken. Ein Platz in einem Sondergebäude wird noch erstellt, um auch diese Trophäe im würdigen Rahmen präsentieren zu können. Bitte noch etwas Geduld!
Eine zweite Entscheidung war, dass Marcus noch weitere Preise spendiert hat, allein um die Teilnahme zu würdigen. Es werden die Tage also noch weitere
kleine Preise eintrudeln. Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!
Als erstes sind heute die Gedichte der Gewinner zu lesen. Es folgen im Laufe des Advents noch Extraseiten mit weiteren Gedichten. Leider können wir nicht alle Werke bringen, dass würde jeden Umfang sprengen. Die Gedichte werden so gebracht, wie sie in der Redation eingetroffen sind. Deshalb wird man vielleicht auch den einen oder anderen Fehler finden. Das macht diese Werke aber eigentlich noch sympathischer, zeigt es doch das sie von Menschen wie du und ich erstellt wurden. Und wer weiß, vielleicht steckt ja hinter manchem vermeintlichen Fehler eine künstlerische Absicht?
Ebenfalls zwecklos sind Beschwerden, wie "mein Gedicht ist aber viel schöner, die Feder gehört mir!". Jedes Mitglied der Jury hat die Gedichte unabhängig
voneinander beurteilt und es hat nun einmal jeder andere Vorstellungen von einem schönen oder interessanten Gedicht. Da geht es oft um Nuancen, ob jemand in
die Ränge kommt oder nicht. Eine Jury, zusammengesetzt aus 10 anderen Personen, würde sicher hier und dort zu einem anderen Ergebnis kommen. Wenn jemand
nicht gewonnen hat, heißt es nicht, dass sein Gedicht schlechter ist. Wie schon gesagt wurde: Gewonnen hat jeder, der am Wettbewerb teilgenommen hat!
Bevor ich euch jetzt zu den Gewinnergedichten entlasse, hier zur Einstimmung ein Werk von Hinrik, unseres Meysters der Knobeleyen (Teilnahme ehrenhalber)
Schicke ich bei Kerzenschein
Gedichtetes zum Tagblatt ein
Was mir ja als Redakteur -
Ihr ahnt es schon - fällt gar nicht schwer
Der Thomas sagt zum Cöllner Schum
"Der Kerl ist nicht nur blöd, auch dumm!
Weiß er doch, wie von uns jeder,
Dafür kriegt er nie 'ne Feder!
Eher kriegt der dreiste Dichter
von Frecker ein paar auf die Lichter"
Drum, Friede, Freude, Eierkuchen
Will ich's lieber nicht versuchen.
(c) Hinrik, Hütte der Knobelmeisterei
Und nun viel Spass mit den 6 Gewinnergedichten!
Die Tagblatt Redaktion
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Gedicht von Becken Der Schwäne
Ein Dorf in Not am Heilgen Fest:
Im Weinkeller brennt ein großes Feuer,
der Glühwein wird dies Jahr wohl teuer.
Die Fäßer hin die Gänse auch,
was wird denn jetzt der neue Brauch?
Der Marktschreier ruft den Priester,
helft uns weiht doch diese Biester!
Und auf die Hühner er dann deutet,
im Dorf die Feuerglocke läutet.
Zum Quellbrunnen der Priester eilt,
mit dessen Händler er dann feilscht.
Der Priester schnell das Wasser weiht,
die Hühner werden aufgereiht.
Für die Leute ein riesen Spaß,
die Hüner tauchen in das Naß.
Ein Fremder in das Dorf einkehrt,
denn niemand hat es ihm verwehrt.
Sein Stecken er ganz kurz erhebt
und kräftig dann die Erde bebt.
Plötzlich ist es gelöscht das Feuer,
das ist den Leuten nicht geheuer.
Als Gänsebraten sie dort riechen,
die ersten sich ganz schnell verkriechen.
Nik'laus ist ins Dorf gekommen,
das die Leute schnell vernommen.
Er bringt die Trauben zu den Leuten,
auch zu denen die sich erst scheuten.
Gefeiert wird ein großes Fest,
doch Nik'laus dann das Dorf verläßt.
Lieber Nik'laus mit der Rute,
Hier für dich noch eine Pute.
Nimm doch noch dieses Fäßchen Wein,
Mög Glück auf deinen Wegen sein.
Für die Schüler noch Geschenke,
nimm auch noch mit die zwei Bänke.
Damit die Schüler sich dran Laben,
Auch die Schreibfedern sollst Du haben!
Mögen sie Gedichte schreiben,
auf dem wahren Weg sie bleiben.
Wir danken dir sehr für dieses Fest,
auf das du die Kinder nie verläßt!
© Becken Der Schwäne
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Gedicht von Kriegersruh zu Neuweiler
In Kapi-Regnum dieser Tage,
ich am Weihnachtsflair teilhabe.
Mit Gedichten über Gänsebraten,
wollt' am Wettbewerb ich starten.
Doch fällt mit dazu gar nichts ein,
so muss es wohl was andres sein.
An Gewürzen wollt ich mich versuchen,
und lernte hierbei bald das Fluchen.
Rein gar nichts reimt sich auf Gewürze,
zumindest nicht so in der Kürze.
Aus Nüssen ließ sich auch nichts machen,
mit Apfel und Getreide: Kuchen und so Sachen.
Das Wetter, ja, das Wetter ist's,
auch wenn's wahrscheinlich wieder (p...) regnet.
Also schreib ich nur ein kleines Gedicht,
was Weihnachten war und noch immer ist.
Schneeflocken die zu Boden fallen,
Kirchenglocken über's Land hin hallen.
Sterne leuchtend klar am Himmel steh'n,
mit Herz und Aug' schön anzusehen.
In wohlig warmer Stube sitzen,
bunte Kugeln die am Baume blitzen.
Kerzen die im ganzen Hause brennen,
auch die muss ich hier nennen.
Lebkuchenherzen, mit Liebe gebacken,
Eltern die Geschenke einpacken,
Auf dem Weiher Schlittschuhlaufen,
auf dem dem Marktplatz Glühwein saufen.
All dies gehört zur Weihnachtszeit,
so war's früher, so ist's Heut'.
© Kriegersruh zu Neuweiler
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Gedicht von rhode
in bar und allod wird gemessen
wer wohl am besten kann prozessen
ob obst, ob nüsse, schnaps und ziegen
bei kapi regnum könnt ihr's kriegen
muscheln, tische, wolle, fass
kapi regnum bringt auch das
zu weihnachten, wer kanns erraten
macht kapi einen gänsebraten
was denn wohl passieren tät
tränk das christkind uns'ren met
im gasthaus würde es versacken
und wer würd die geschenke packen?
ach, christkind du vergisst mich nicht
drei federn gibts für dies gedicht!
© rhode
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Gedicht von Himmelszelt
Im Jahre des Herrn 1224
Prinz Nase aus dem Fenster sah,
es lag die Welt ganz wunderbar.
Es schneite dicke Flocken,
blieben auf der Landschaft hocken.
In den letzten Tagen,
da wurde ihm was zugetragen.
Er überlegte hin und her,
ob es wohl zu schaffen wär.
Vergangne Nacht in der Kemnate,
als auf sein holdes Weib er warte.
Die Sache wollte er besprechen,
nicht vom Zaune wollt er's brechen.
Prinzessin Frecker wohlgesonnen,
hat die Sache wahrgenommen.
Und ihren Rat, den nahm er an,
schickte am Morgen nach dem Kaplan.
Der Hofkaplan, der hörte zu,
und fragte einmal: "Eine Kuh?".
Dann begann er sich zu regen:
"Dazu brauch ich Bischof's Segen!"
Heute soll die Antwort kommen,
und ich hoffe so vollkommen;
das er seinen Segen gibt,
und die Sache nicht versiebt.
Der Bote, er war schnell zurück,
Prinz Nase fragt sich:"Hab ich Glück?"
Als er die Antwort dann vernommen,
ist er vor Stolze ganz benommen.
Schnell greift er nach dem Federkiel
und schreibt die Proklamation.
"Zum Weihnachtsfest ein Krippenspiel,
zur Ehr von Gottes Sohn."
Das Volk, das freute sich gar sehr,
endlich kam was neues her.
Die Bauern spendeten im Nu,
Esel, Schaf und Kuh.
Und seit diesen Tagen,
so hat's sich wirklich zugetragen;
feiern wir zur Heil'gen Nacht,
das Krippenspiel in seiner Pracht.
Pauline1 vom Himmelszelt
© Pauline1 vom Himmelszelt
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Gedicht von Frisinga-Obb
Nasenprinz schlendert durch den weißen Wald,
jeder Schritt durch dichtes Baumwerk hallt.
Auf dem Schleichpfad hinauf zu seinem Schloss,
trifft ihn auf einmal ein weißes Geschoss.
Der Holzfällermichel, wer denn sonst auch,
grinst hervor und hält lachend seinen Bauch.
Michel sagt: Habt Dank für Eure Gaben.
An den Gänsen haben wir lang zu laben.
Nasenprinz, mein großzügiger Herr,
sag mir, was dein schönstes Geschenk wohl wär.
Doch der Prinz hat alles, sogar ein Schloss,
schöne Gärten, im Stall ein edles Ross.
Die Speisekammer voll und Holz zu Hauf,
ein warmes Bett und die Katze wohlauf.
Es tut mir sehr leid, du fleißiger Mann.
Nichts gibt es, dass mich mehr erfreuen kann.
Dem Volk geht es gut, keiner leidet Hunger,
alle sind glücklich, keinen plagt Kummer.
Michel, schließt mich in euer Nachtgebet ein,
mehr brauch ich wirklich nicht zum glücklich sein.
Heiliger Abend, der Prinz sitzt am Kamin,
streichelt die Katze, sinniert vor sich hin.
Es trommelt am Tor, geplagt von der Gicht,
schlurft er ans Tor, traut seinen Augen nicht.
Aus ganz Kapi Regnum stehn Leute da,
aus jedem Dorf eine kleine Heerschar.
Alle stimmen an, ein Weihnachtslied fein,
und auch Nasenprinz stimmt freudig mit ein.
Gänsebraten, Brot, Bier und guten Wein,
bringen Regnums Bürger ins Schloss hinein.
Und die Moral von dieser Geschicht:
Auch ein Prinz ist ein Mensch, vergiss das nicht.
© Frisinga-Obb
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Gedicht von Falkenburg
Wenn die Gaukler Obdach suchen
und in Regnum riechts nach Kuchen,
wenn der Schnee vom Himmel fällt
und Regnums winterweiße Welt
versinkt in lichtem Kerzenschein
und jeder hockt bei Met und Wein
daheim, in seiner warmen Stube,
wenn jede Maid und jeder Bube
noch schnell nach einer Gabe schaut
die Ihrer Lieben Herz erbaut,
wenn Düfte durch die Gassen kriechen,
Liebling, Kekse! Kannst dus riechen?,
wenn selbst die Wachen auf den Zinnen
die Waffen legen leis von hinnen,
dann ist sie da, die Weihnachtszeit,
der heilge Abend nicht mehr weit,
kehrt Güte ein, mit Gottes Wille,
und Ruhe, Frieden, Liebe, Stille.
Liebe Grüße,
Barbara
© Barbara von Falkenburg
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