Nachwuchs zu Weymar
Anfang November man konnte es ahnen,
schien sich in Weymar etwas anzubahnen.
Am 4. Tage war es soweit,
jedoch hat es nicht gestürmt oder geschneit.
Es geschah in einer frühen Morgenstunde,
nun kann man verbreiten die frohe Kunde.
Es war wie ein Wunder man glaubte es kaum,
"Graf Erik" war da um in die Runde zu schauen.
Er erblickte das Licht der bezaubernden Stadt,
hat uns alle damit sprachlos gemacht.
55cm groß und 3760 gramm,
soviel zeigte gar die Waage an.
Das ganze Volk war nun entzückt,
und hat die ganze Stadt geschmückt.
Es wurde gefeiert mit Schnaps und Bieren,
die arbeit die bliebt fürs erste liegen.
Nun haben wir schon Weihnachtszeit,
und alles hat sich eingereiht.
Das Fest das wird das schönste nun,
das hat wohl mit "Erik" zu tun
Zum ersten male gibts Musik - bunte Lichter,
oje ich mutiere zum kleinen Dichter...
Bevor es wird noch schlimmer gar,
bringe ich schnell meine Danksagung dar.
Für meine Frau ein großes Lob,
für diese Leistung die sie da gebot.
Ich widme dieses Gedicht meinem Sohn Erik, meiner Frau Christine
und allen Müttern & Vätern die dieses Glück erleben durften oder hoffenlich noch erleben werden.
Viele liebe Grüße von
Weymar
© Weymar
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Götz von Berlichingen
Letzten Donnerstag lautete der Name der im Rätsel gesuchten Person Götz von Berlichingen.
Eigentlich hieß er Gottfried von Berlichingen zu Hornburg, genannt wurde er auch Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Geboren wurde er um 1480 in Berlichingen, oder Jagsthausen und starb am 23.07.1562 auf seiner Burg Hornburg. Schon früh lernte er das Ritter- und Waffenhandwerk, zuerst als Bube bei einem Onkel, später als Knappe. Ungefähr ab 1500 beteiligte er sich als Freier Ritter, sich nur noch dem Kaiser und den Rechten der Stände verpflichtet fühlend, in zahlreichen Fehden und Kriegen, bei einer derer er 1504 seine rechte Hand durch die Kugel aus einer Feldschlange verlor. Die Hand wurde durch eine künstliche Hand aus Eisen ersetzt, deren Zahnradmechanismus es ihm gestattete, das Schwert sogar noch kräftiger zu umfassen und weiterhin zu kämpfen. Dazu hatte er auch noch reichlich Gelegenheit. Eine Fehde folgt der nächsten, wofür über ihn auch zweimal die Reichsacht verhängt wird.
1517 kaufte er seine Burg Hornburg, die er schon in früheren Jahren kennen und lieben gelernt hatte.
Kurz darauf brachen die Bauernkriege aus. Vermutlich eher gegen seinen Willen wurde Götz zum Hauptmann der sog. Odenwälder Haufens, was ihm später vor dem Reichstag in Speyer 1526 angelastet wurde. Er konnte sich erfolgreich verteidigen, wurde aber von seinen Gegnern nach längerer Haft zu dem Gelübde gezwungen, in Hornbach zu bleiben, nie wieder ein Pferd zu besteigen und keine Nacht mehr außerhalb der Burgmauern zu verbringen.
Um 1540, Götz war bereits 60 Jahre alt, wurde die Acht gegen ihn aufgehoben, ja, er wurde sogar gegen die Türken vor Wien gerufen. Es folgte noch ein Feldzug nach Frankreich, danach zog er sich auf seine Burg Hornburg zurück und verlebte noch friedliche Jahre. Heute ruht er im Kreuzgang des Klosters Schöntal.
Das berühmte Götz-Zitat wurde ihm erst von Johann Wolfgang von Goethe im Schauspiel Götz von Berlichingen angedichtet. Dieser Ausruf ist auch als Schwäbischer Gruß bekannt und vermutlich noch eine Überlieferung aus Urzeiten, als man mit Nacktheit (dem entblößten Hinterteil) Dämonen, Hexen und alles Böse zu vertreiben suchte. Der zusätzliche Kuss das Lecken ist eine Geste der Unterwürfigkeit, bekannt aus dem Tierreich.
© Hinrik aus Nyenwoerden
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Die Probleme des 11. Türchen
Der eine oder andere wird sich an das 11. Türchen erinnern. Es gab dort einige kleinere Beiträge, unter anderem von unserer Murmel aus MurmelTown, die von einem aufregenden Erlebnis erzählt, das am DRITTEN Advent stattfand.
Nun bin ich auf die Idee gekommen, einen Beitrag, der von einem Geschehnis am DRITTEN Advent handelt, mit einem Bild eines Adventskranzes zu schmücken, der DREI brennende Kerzen zeigt. Ein Leser zeigte sich besorgt, dass wir der Adventszeit voraus wären (drei Kerzen ist eine zuviel) und wies uns auf diesen vermeintlichen Fauxpas hin.
Vielen Dank für den Hinweis, aber ein Fehler war das eigentlich nicht. Vielleicht hätte doch ein erklärender Text unter das Bild gehört: "Es geschah am 3. Advent!"
Ein peinlicher Fehler ist mir aber mit dem Namen von Murmels Stadt passiert: Sparsam, wie ich nun mal bin, habe ich für "Town" in "MurmelTown" nur ein kleines "t" verwendet und das auch noch zweimal! Sparsamkeit am falschen Platz, mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa.
So muss ich fürderhin mit diesen deutlichen Beweisen meiner Fehlbarkeit leben und gelobe Besserung. Als Zeichen meiner Reue ein Haiku dazu:
Stadt des grossen T
MurmelTown! Oh MurmelTown!
Vergib mir Ketzer.
(Haiku ist eine aus Japan stammende Gedichtform. Ein Haiku besteht aus drei Zeilen mit 5 Silben, 7 Silben und wieder 5 Silben. Durch diese Struktur ist der Dichter zu einer extremen Kürze gezwungen um eine Aussage zu treffen. Eine gute Übung, sich gelegentlich auf das Wesentliche zu konzentrieren.)
© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle
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Die Esskultur im Mittelalter Teil 4
Diejenigen von uns, die es sich leisten können, halten sich ein Hausschwein, um an Fleisch zu kommen. Meistens schlachten wir in den Monaten November und Dezember, zu dieser Zeit kann man am besten die Wintervorräte anlegen. Aus den Schweinen machen wir uns Speck Pökel- und Rauchfleisch.
So pökelt man Schweinefleisch:
Zutaten:
Bei 3 kg Schweinefleisch
260 g Salz
8 g Salpeter
15 g Zucker; gestoßen
Zubereitung:
Ihr nehmt am besten ganz frisch geschlachtetes Fleisch vom Schwein. Am besten Kamm oder Vorderschinken. Dies schneidet ihr in große Stücke, wälzt es in einer Mischung von 260 g Kochsalz, 8 g Salpeter und 15 g gestoßenem Zucker, so dass sie ganz damit bedeckt sind.
Nun schichtet ihr sie Schicht für Schicht in ein kleines Fässchen, zwischen jede Lage gebt ihr noch etwas von der Salzmischung. Das Fässchen verschließt ihr so, dass es nicht von alleine auf gehen kann.
1 Stück von 3 kg kann schon nach einer Woche fertig sein. Kann aber bis zu 14 Tagen brauchen.
Wenn ihr an der Unterseite des Fasses Lake seht, so nach den ersten Tagen, solltet ihr das Fleisch jeden Tag einmal umschichten, damit nicht nur ein Stück in der Lake liegt.
Unsere Rinder sind hauptsächlich Transporttiere, die man aber auch als Milchlieferanten nutzt.
Von Schafen bekommen wir unsere Wolle für Kleidung, erst wenn sie uns keinen Nutzen mehr bringen, schlachten wir sie zum Verzehr. Jagd-Wild können leider meist nur die Adeligen unter uns verspeisen.
Der Verzehr von Pferdefleisch ist kirchlich verboten! Man weiß zwar nicht genau, warum es so ist, aber es scheint, dass der Papst Gregor III entweder mit den Kultpraktiken der heidnischen Germanen nicht einverstanden war, oder dass es einfach zu wenig Streitrösser für den Krieg gab.
Trotz des päpstlichen Verbotes gibt es bei uns noch den Pferdefleischkonsum. Einige Dokumente bezeugen, dass das Fleisch wilder Pferde in Westfalen gerne von den ansässigen Mönchen gegessen wird. Der Abdecker, der alte Pferde tötet, verkauft deren Fleisch oft unter der Hand an die Armen und Hungernden.
Pferdefleisch wurde zum umkämpften Luxus bei den Ärmeren. Die Alternative sind Hunde, Katzen und Ratten oder eben der Hungertod.
© MurmelTown
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