Der verhinderte Viehhändler
Wettbewerbe können durchaus Auswirkungen auf die Bewohner im Reiche Regnum haben. So wird der eine oder andere gestaunt haben, als sich plötzlich lauter Rentiere in seinem Lager befunden haben.
Aber lest selbst, hier die Geschichte eines kleines Hofbesitzers aus der Nähe von Köln ...
Der Kopf fühlt sich an, als ob darin kleine Zwerge mit Hämmern eine Schmiedewettbewerb veranstalten. Die Zunge liegt schwer im belegten Rachenraum. Und diese Stimme ... Ständig diese Stimme ... Eine sich fast überschlagende Stimme, die Bedeutung der Worte unverständlich.
Langsam werden die Worte klarer.
"Jupp! Jupp! Wirst du wohl endlich wach werden, du Trunkenbold!"
Vorsichtig öffnet er die verklebten Augen, um die Marie, sein liebes Weib zu erblicken.
Behutsam richtet er sich auf und greift sich stöhnend an den hämmernden Kopf. Marie blickt ihn streng an.
"WAS hast du gestern Abend wieder angestellt?" fragt sie drohend.
Jupp überlegt angestrengt. "Also, da in der Schenke war dieser Viehhändler aus Elberfeld, der hat mir preiswert Wild verkauft, Wild Q2", brummte er. "Und den Handel haben wir dann begossen, wie es sich für tüchtige Kaufleute gehört."
Marie schnauft wütend. "Wild gekauft, ha! Was für eine Schnapsidee! Und WAS bitte machen dann die ganzen Rentiere auf unserem Hof? Und WARUM haben die alle eine rote Nase? WAREN die alle mit in der Schenke?"
Jupp erhebt sich langsam. "Rentiere, rotnäsig? Weib, was faselst du da!" Auf unsicheren Beinen schwankt er zum Fenster.
Tatsächlich, es war nicht zu übersehen. Das Gehege, wo gestern Abend noch die Knechte die neu gekauften Rehe und Hirsche hineingetrieben hatten, war gefüllt mit Rentieren. Alle mit ihrem großen Geweih und alle mit einer knallroten Nase. Jupp starrt auf die Rentiere.
Dann schnappt er sich einen kräftigen Stecken und stolpert Richtung Stadt. "Dieser Elberfelder kriegt jetzt aber was von mir zu hören ..."
Am nächsten Morgen erwacht er erneut auf der harten Holzbank in der Diele. Wieder schmieden die kleinen Zwerge in seinem Kopf um die Wette, wieder dringt diese Stimme an sein Ohr ...
"Jupp! Jupp! WAS ist jetzt wieder passiert?"
Jupp kratzt sich am schmerzenden Kopf. "Mit dem Knüppel zu dem Elberfelder. Wollte ihm so recht den Buckel blau und grün hauen! Aber er hat sich sofort entschuldigt und mir die ganzen Rentiere wieder abgekauft. Er hat mir mein ganzes Geld wiedergegeben! Und in der Schenke gab es dann einen guten Schluck auf den Handel ..."
Marie faucht ihn wütend an. "Handel, ha! Elende Schnapsdrossel! Reingelegt hat er dich wieder, der Viehhändler! Die magisch entstandenen Rentiere Q2 sind zur Zeit ein Vermögen wert!"
Ächzend erhebt sich Jupp. "Wo ist mein Schürhaken, da wollen wir mal wieder den betrügerischen Elberfelder aufsuchen!"
Erneut begrüßt er den nächsten Tag auf seiner Bank liegend, die Zwerge in seinem Kopf scheinen mittlerweile Zuwachs bekommen zu haben, so stark ist heute morgen das Hämmern und Klopfen.
Marie steht wieder vor ihm. "Jupp! Der ganze Hof ist wieder voller Rentiere!"
Jupp richtet sich mühsam auf und strahlt sie trotz der Schmerzen an. "Mariechen, jetzt wirst du aber stolz auf deinen tüchtigen Gatten sein! Also, ich gestern mit dem Schürhaken zum Elberfelder, erkläre ihm meinen Zorn und will ihm schon so recht das Fell gerben."
"Da hat er sich sehr entschuldigt, da er das mit den teuren Rentieren auch nicht gewusst hätte. Aber er hat gesagt, weil er mein Freund ist, bekomme ich als Ersatz viel schönere Rentiere, alle Q8, also viermal soviel wert, wie Rentiere Q2! Also, dieser Elberfelder ist wirklich ein feiner Kerl. Wir sind dann natürlich noch in die Schenke gegangen und haben Versöhnung gefeiert und den Handel begossen ..."
Kopfschüttelnd setzt sich Marie neben ihren Jupp und erklärt ihm seinen Fehler. Geknickt sitzt er da, ein Bär von einem Mann, reduziert zu einem Häufchen Elend.
Als sie ihn so sitzen sieht, kann sie nicht anders, als ihm zu verzeihen.
"Weißt du was, mein lieber Jupp? Ein Viehhändler wirst du nimmer. Ich gehe jetzt zu dem Elberfelder und bringe ihm seine komischen Rentiere zurück. Und dann kümmern wir uns wieder um unseren Hof, um unser Getreide und unsere Kräuter. An diesen Wettbewerben mag teilnehmen, wer will."
© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle
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o, ihr goetter!
eyn worth zum glauben
wardt denn ganz KapiRegnum schon von jenen moenchen und pfaffen erobert, welche ihre naechstenliebe mit schwert undt feuer verbreyten? welche nicht eynmal wissen, wann ihr gott starb, so dass sie dies in jedem jahre an eynem anderen tage zelebriren?
selbst im Tagblatt tauchen diese maeren der kreutztraeger immer wieder auff, als waeren sie heyligste wahrheyth. keyn worth ueber gefaellte und verbrannte eychen undt gemeuchelte priester des althen glaubens. "undt willst du nicht meyn bruder seyn, so schlag ich dir den schaedel eyn." keyne klage ueber das auspressen des armen ffolckes mit jenem grausamen zehnt, damit diee kirche noch mehr goldt undt kleynodien horten kann undt ihre gotteshaeuser noch groesser werden undt jedes andere bauwerck ueberragen.
die weysheyth undt kenntnisse, welche unsere vorfahren jahrhundertelang sammelthen vernichten und verbrennen sie, genau wie jene, welche sie zu unserem nutz bewahreten. hexen heysst man die heylkundigen nun undt jaget und mordet sie, statt von ihnen zu lernen.
wahrlich, ich sage euch, ihr werdet zu spate zu den alten goettern zuruecke kehren. noch tausendt jahr moegen dahingehen, bis pagan, heyden undt asatru wieder erstarcken. erst werden noch millionen undt abermillionen im namen jenes kreutzes der naechstenliebe sterben. ffoelcker von jenen wir heuth noch nicht eynmal kenntnis haben, werden ausgerottet werden. selbst gegeneynander werden sie sich um den rechten weg ihrer religion streythen, dreyssig jahr lang wird das bluth den boden der heymath traenken.
doch was redt ich hir, fast eyfernd wie die kreutztraeger?
eyn jeglicher muss selbst herausfinden, welches der richtige weg fuer ihn ist. eynen eynzigen, fuer alle richtigen, weg gibt es nicht - auch wenn dies manche euch eynreden wollen.
© Mike McThunderwolf, Laird of Bannockburn
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Die Esskultur im Mittelalter Teil 3
Äpfel, Birnen, Feigen, Maulbeere, Quitten und Kirschen sind das Obst, welches bei uns in den Gärten auf den Bäumen wächst. Diese sind auch die unbedenklichen Lebensmittel, als Speise für Adel und andere Reiche.
Nüsse und Mandeln finden sich stellenweise auch auf den Tellern unserer Zeit.
Ein leckerer Apfel-Mandel-Kuchen:
Zutaten:
350 g Mehl
1 Würfel Hefe (Trockenhefe)
6 Äpfel (nehmt die Sorte die euch am besten schmeckt)
½ Tasse Mandeln (Splitter)
250 g Schlagsahne
Öl (ich empfehle Sonnenblumenöl)
Zucker
Salz
Zimt
Zubereitung:
Die Hefe in etwas lauwarmem Wasser unter Rühren auflösen.
Mehl mit 1/2 gestrichenen Teelöffel Salz und 2 gestrichenen Esslöffeln Zucker kurz vermengen, hierzu langsam die aufgelöste Hefe und 2 Esslöffel Öl zugeben.
Unter langsamer Zugabe von Wasser den Teig mit einem Handrührgerät (Knethaken) verrühren. Wenn der Teig klumpt, müsst ihr noch vorsichtig kleine Mengen Wasser, wenn der Teig klebt, etwas Mehl zugeben.
Zum Schluss den Teig noch ein paar Minuten mit der Hand durchkneten, evtl. noch ein klein wenig Mehl zugeben.
Den Teig an einem warmen Ort (z.B. vor eurem Ofenfeuer, aber nicht zu nah) 30-40 Minuten gehen lassen. Am besten deckt ihr die Schüssel mit einem Küchentuch zu, damit der Teig nicht austrocknet!
Während dessen die Äpfel in kleine Scheiben schneiden. Das Backblech großzügig mit Mehl bestreuen und den Teig darauf ausrollen. Nun die Apfelstücke gleichmäßig darauf verteilen.
Schlagsahne (flüssig!) gleichmäßig verteilt darüber gießen und die Mandelsplitter darüber verteilen.
Den Kuchen 20-30 Minuten bei etwa 200 °C backen.
Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und mit Zimt garnieren.
Wenn der Kuchen fertig ist, noch kurz abkühlen lassen und noch warm servieren!
© MurmelTown
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