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Adventskalender 2007
Advent, Advent mein Bruder brennt...
Es war zur Adventszeit.
Jeden Sonntag fahren wir zu den Großeltern. Am ersten und zweiten Advent war alles schön, gemütliches Beisammensein, Gespräche über die vergangenen Weihnachten ... Geschichten darüber, wie die Eltern ihre Weihnachtsgeschenke ausgepackt haben, als sie noch kleiner waren ...
Doch der dritte Advent kam ...
Der Adventskranz wurde auf den Wohnzimmertisch gestellt und mein Vater entzündete 3 Kerzen. Wie auch die zwei vorhergegangenen Sonntage wies er meinen kleinen Bruder darauf hin, dass er nicht zu nah an die Kerzen gehen sollte.
Wir spielten Karten. Schwarzer Peter. Mein Bruder wollte bei mir eine Karte ziehen, als mein Vater schreiend aufsprang. "Er brennt!!!"
Er packte meinen Bruder und schlug wie ein verrückter auf seinen Pullover ein. Er hatte in den Kerzen Feuer gefangen.
Meine Oma und meine Mutter kamen aus der Küche gerannt. Beide drehten aber sofort wieder um und griffen nach Handtüchern und machten diese schnell nass.
In dieser Zeit hatte mein Vater das Feuer ausbekommen (ich habs grade mal geschafft die Kerzen auszupusten, ich glaube zu der Zeit war ich gerade mal 11 Jahre alt) und mein kleiner Bruder schrie und weinte.
Wir haben ihm vorsichtig den Pullover ausgezogen und seine leicht verbrannte Schulter unter den Wasserkran gehalten. Das lauwarme Wasser hat ihm gut getan. Wir rieben ihn mit Brandsalbe ein und kühlten noch etwas die Stelle.
Dann bemerkten wir, dass mein Vater weg war. Wir fanden ihn im Badezimmer, mit der Hand in der Badewanne.
Das Ende dieses Ereignisses war:
Mein Bruder saß mit leichten Brandblasen und einem kaputten Pullover neben meinem Vater auf dem Sofa. Der wiederum hatte die ganze Handfläche verbrannt ...
Dieses ist ein dritter Advent, den wohl unsere ganze Familie nie vergessen wird.
Ich sag euch nur: Passt mit Kerzen und offenem Feuer auf!
© MurmelTown
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Adventsbrauch in Halle (Saale)
Im Mittelalter wurde bei uns sehr viel Salz abgebaut und verkauft. Die Leute die das gemacht hatten nennt man Halloren. Und dazu ein kleiner weihnachtlicher Brauch aus meiner Stadt:
Die Hallorenfamilien fertigten für die Advents- und Weihnachtstage eine Weihnachtskrone an, welche kunstvoll aus Weidenzweigen geflochten wurde. Sie wurde in siedende Salzsole getaucht und getrocknet und dieser Vorgang so lange wiederholt, bis sich eine dicke,
weiß-glitzernde Kruste gebildet hatte.
Mit Kerzen besteckt wurde die Krone an der Zimmerdecke aufgehängt. Hallorenfrauen gingen mit dem Rummelpott (auch Brummtopf genannt, ist ein Musikinstrument) von Tür zu Tür und sammelten Gaben, dazu sangen sie in Melodie und Text sehr eigentümliche Lieder, die leider verloren sind.
© Ravnica
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Der Weihnachtsbaum
Im Jahre 1419 wurde der erste Weihnachtsbaum in Freiburg aufgestellt. Einige Bäcker wollten eine besondere Werbung für sich machen. So stellten Sie eine Tanne in Ihre Läden und schmückten diese mit den köstlichsten Süßigkeiten. Diese Tannen zogen die Blicke auf sich und allerorts sprach man darüber. Im Neujahr durften die Kinder diesen dann plündern und die leckeren Süßwaren genießen.
Im Jahre 1597 fingen auch in Bremen die Menschen an und stellten Bäume vor den Handwerkerzünften auf. Diese wurden prachtvoll geschmückt.
Acht Jahre später, sprich im Jahre 1605 fand man in Straßburg die ersten Weihnachtsbäume, diese waren allerdings noch ohne Kerzen.
Anfang des 17. Jahrhunderts fand man den geschmückten Christbaum als eine verbreitete Tradition. 1611 schmückte die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien den ersten Weihnachtsbaum mit echten Kerzen.
Die reichlichen Lichter gehören seit ungefähr 400 Jahren auf jeden Weihnachtsbaum.
© MurmelTown
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