Ausgabe 28 | Seite 2 11. November 2007 AD
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Das Bürgergehorsam

Im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit gab es in den Städten ein so genanntes "Bürgergehorsam". Dieses diente dazu, bei kleineren Vergehen, Bürger durch eine Art Stadtarrest zu bestrafen. Es handelte sich um eine oder mehrere Kammern, mit einer minimalen Ausstattung und der Möglichkeit, diese abzuschließen. Diese Einrichtung war an verschiedenen Stellen zu finden, oft im Rathaus oder in anderen städtischen Gebäuden. In Osnabrück gab es zu diesem Zwecke sogar einen eigenen Turm. Dieser dient heute allerdings nur noch als Touristenattraktion.

Genaue Aufzeichnungen sind leider oft nur spärlich vorhanden, meist im Zusammenhang mit Rechnungen. Das Einsperren von Menschen verursacht auch Kosten, da diese verpflegt und versorgt werden müssen. So ist als Beispiel in einem alten Rechnungsbuch aus Wolfenbüttel vermerkt: "An den Huefschmidt Schmidt für 2 Nacht Eymer behueff der Arrestanten zu beschlagen, 1Thlr"

Welche Vergehen führten dazu, dass Bürger Zeit im "Bürgergehorsam" verbringen mussten? Hier einige Beispiele, wieder aus Wolfenbüttel:

- ...ein junger Mensch aus Hannover, so auf Hurerey ertappet....
- ...ein Schnurmacher hat seine Frau auff offenen marckt hart geregelt...
- ...des Marcktmeisters Meyers Frau wegen ihrer boßhafftigen aufführung gegen ihren Mann eingesetzet..
- ...Bürgers Sohn, der auf der Straße unartig gewesen....
- ...zwey Tischler Gesellen, welche ungehorsam gewesen...

Dass es sich mehr um ein symbolisches Gefängnis handelte, zeigen auch verschiedene Ausbrüche aus dem Bürgergehorsam. So ist der Fall eines Dachdeckers beschrieben, der "sich gegen seiner Mutter und Schwester und Bruder sehr boßhafft und verwegen aufgeführet hat." Dieser hatte im Bürgergehorsam eingesessen, war dann abends aber ausgebrochen. Die Chronik vermerkt hierzu: "Darauf den obern Boden durchgebrochen, den Gehorsam ruiniret und ist über die Dächer der Häußer echappiret."

Da die Insassen nicht besonders bewacht wurden, war ein Entkommen relativ einfach zu bewerkstelligen. Macht eine solche Strafe Sinn? Aus damaliger Sicht ja. Es sollte dabei nicht vergessen werden, dass in den Städten die Bürger sich gegenseitig kannten und selbstverständlich auch über solche Strafen informiert waren. Ein dem Bürgergehorsam Entflohener konnte sich in seiner Heimatstadt nicht mehr blicken lassen. So wurde im Normalfall die Strafe angenommen und abgesessen. Gesellschaftlich schien das auch kein bleibender Makel zu sein. Zum Beispiel wurde ein Maler für vier Tage im Bürgergehorsam eingesperrt, bekam anschließend aber weiterhin noch Aufträge vom Rat der Stadt.



© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle


Quelle: Aus einer Schrift über das Rathaus Wolfenbüttel, Seite 65ff






Was ist ein Faktor?

Er ist im Mittelalter Vertreter seines Prinzipals (Geschäftsherrn) oder der jeweiligen Handelsgesellschaft, der in dessen Vertretung, mit weitgehenden Vollmachten Handelsreisen unternahm oder auch längere Zeit an einem Ort blieb.

Seit dem 15. Jh. wird der faktor zum dauernd ansässigen Vertreter, nimmt dann Aufträge verschiedenster Firmen an und wird so zum Kommissionär.



Eingesandt durch Bayerwald





"Vino diffugiunt mordaces curae"

"Beim Wein entfliehen die beißenden Sorgen."

(Horaz)

Eingesandt von Mausburg





Zofe Adelgunde berichtet

Nein, ich kann es nicht mehr hören. Überall verfolgen mich diese Viecher und ich weiß nicht, wie ich mich vor ihnen retten kann: GÄNSE. Die sind überall, eine richtige Hysterie ist ausgebrochen, die mir jeden letzten Nerv raubt, den ich noch bei meinem anstrengenden Dienst, den meine Herrin mit aufzwingt, behalten habe. Wie kann man nur diese Vögel mögen?

Die schreien laut und laufen einem hinter her. Sie scheinen allein auf der Welt zu sein, um einem in die Beine zu kneifen. Schon einmal von einer Gans gebissen worden? Das tut richtig weh! Der ganze Hof hier ist voll, überall laufen die herum mit ihren gereckten Hälsen, stolz ihre Köpfe erhoben. Das sind die wahren Könige hier, nicht meine Herrin, die auch respektvoll um die Schwärme herum geht, wenn sie sich mal auf dem Hof blicken lässt. Lauthals krähen diese Tiere und stecken dabei ihre langen Hälse in jeden Eimer, in jede Schale, die etwas Fressbares enthält. Mit Freuden würde ich der Köchin helfen, diesen Schreihälsen den langen Hals umzudrehen. Wenn das nicht so eklig wäre, diese vollen Bäuche hinterher auszunehmen. Das ist Küchenarbeit, ich bin eine Kammerzofe.

Ein Gutes hat das aber. Man kann denen die Federn ausreißen. Weiche Daunen, gestopft in eine Decke, sind herrlich warm im kommenden Winter. Das ist eine passende Tätigkeit für eine Zofe. Ich werde mal losgehen und nach den Daunen in der Küche fragen. Ein Kissen wird meine Herrin erfreuen und mir gewiss einen oder zwei Tage frei einbringen!

Eure Adelgunde

© Ellisa von Mayenfells








Leserbrief von Leopold von Delbrück zu Westfalen
Stadthalter von Delbrück, Landgraf zu Westfalen


Wir gewaehren unseren Worten hier nicht die Freiheiten, welche ihnen ansonsten obliegen (aus bestimmtem Grunde). Möget Ihr den Artikel verfassen wie es Euch bedarf. Eines ist jedoch gewiss, die Fakten sprechen gegen den Prinzen......
Die Fakten im Naeheren:
1. Spieltechnisch eine interessante/überraschende Entscheidung ein neues Produkt zu erfinden.
2. Spieltechnisch eine nicht nachzuvollziehbare Entscheidung dieses Produkt auf der Startseite zu präsentieren. Der Artikel Wettbwewerb kann also an dieser Stell im Tagblatt entfernt werden.
3. Spieltechnisch sehr elegant, ein Produkt für den Wettbewerb zu erfinden, das man weder in den eigenen Märkten verkaufen, oder irgendwo weiterverarbeiten kann.
4. Spieltechnisch eine tolle Sache um Neulinge einfach ins offene Messer laufen zu lassen, da diese dadurch auf der WBW hängen bleiben, ohne Fehler durch Weiterverarbeitung ausgleichen zu können. Gott bewahre, wer kauft WBW Q1 zu über 350, nach dem WB.......
5. Spieltechnisch, hoffe ich, die letzte Fehlentscheidung, sonst ist spieltechnisch für Uns "hier" das Ende erreicht!!!!!!
6. Persönlich: Wenn man sich einen solchen "Spaß" gönnt, dann sollte man auch dafür einstehen. Der Prinz sollte zumindest zu einem guten Kurs, die Waren der Neulinge aufkaufen.......oder eine Möglichkeit der Weiterverarbeitung schaffen und das schnellstens!!!!
7. Ein Spiel, das von vornherein negativ ist (Neueinsteiger), hat nicht sehr viel Zuspruch.

Damit sollte allen und allem Genüge getan sein.

Es grueszet Leopold von Delbrück zu Westfalen Stadthalter von Delbrück, Landgraf zu Westfalen

Wir hoffen Uns durch Unsere Tauben nicht in Ungnade gestürzt zu haben, jedoch waren diese nur eine Wiedergabe der uns zugetragenen Miszgunst in diesem Wettbewerb.....
L.v.D.z.W.





Anwort der Redaktion:
Natürlich ist es ärgerlich, in irgendeiner Form Verluste zu machen. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, dass irgend jemand gezwungen wurde am Wettbewerb teilzunehmen, im Vorfeld Unmengen von Hühnern zu züchten oder Gänse zu produzieren. Ein Anfänger tut auch gut daran, sich erst einmal eine gesunde wirtschaftliche Basis zu schaffen, bevor er sich auf spekulative Produkte stürzt. Und Gänse in höherer Qualität herzustellen, ist sehr spekulativ.

Solche Aktionen sollen etwas Abwechslung in den Regnum-Alltag bringen. Wie die Mehrzahl der Rückmeldungen im Forum zeigt, ist das durchaus auch so empfunden worden. Auch hier gab es einige heftige Verluste durch das voreilige Produzieren von Hühnern. Aber auch dieses war die eigene unternehmerische Entscheidung, es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Wettbewerb erst am 31.10. beginnt.

Auch weiterhin wird es Wettbewerbe und andere Aktionen geben, bei denen es Gewinner und Verlierer geben kann. Auch weiterhin bleibt die Teilnahme freiwillig, mit allen damit verbundenen Risiken.



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