Ausgabe 25 | Seite 3 21. Oktober 2007 AD
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Erlebnisse eines Ex-Freifräuleins



Liebwerte Edelfrauen, Edelfräulein und Bürgerinnen! Mich hat das Leben ins Grübeln geworfen und ich weiß jetzo nicht, wie ich einen Ausweg finden soll.
Tagaus, tagein muss ich meine Knechte und Mägde, vor allem aber die Knechte, antreiben, weil sie sonst nicht den Anweisungen, so berechtigt sie auch aus meinem Munde sind, nicht folgen wollen. Ja, sie wagen es sogar, über meinen engsten Berater in Sachen des Ambientes und der Mode zu reden und vor allem zu lachen. Zugegeben, er mag ein wenig seltsam sein. Aber niemand kann mir so gute Ratschläge geben, wenn es um Kleidung geht, wie er. Einfach hervorragend, was er mir so rät. Wenn ich nur an meine Robe denke, die ich mir zum großen Festabend geleistet habe.
Ach ja, was ich unbedingt noch erzählen muss: So langsam macht sich die ganze Mühe bezahlt. Adelgunde, meine bewährte Spionin, trug mir neulich zu, dass eine der Damen, die meine Tafel mitsamt ihres Gemahls zierte, nach langem Gezeter und intensivem Diskutieren einen großen Tisch bekommen hat, der jetzt zum Essen genutzt wird. Und sie kam bei mir persönlich vorbei, um sich über die Tischtücher beraten zu lassen. Sie fand das so kultiviert und war der festen Überzeugung, dies sei nicht nur eine wundervolle Mode, sondern auch überaus angenehm, praktisch und vor allem nützlich, wegen der vielen Kleckse auf dem guten Holz, die ihr Ehegemahl so tagtäglich produzieren würde. Also rief ich ein Fuhrwerk und ließ uns beide in eine der Webereien bringen. Die Meister waren wenigstens mal an diesem Tag ehrerbietig zu mir und eilfertig mit ihren Taten. Schnell holten sie die Ballen, die ich wohlweislich habe fertigen lassen, als ich meine Tischtücher weben ließ. Sahen die noch gut aus. Aber ich hatte auch angewiesen, die Stoffe gut zu lagern. Schnell waren die Ratschläge hinsichtlich der Tischlänge erteilt und die Tücher passend abgelängt. Und sogleich im Korb der Dame und die Goldstücke in meinem Kasten, die mein Schreiber notierte als Einnahmen. Ach, das tat wohl, als es darin glücklich klimperte. Denn es gelangen ja jeden Tag immer mehr in meine Truhen. Allein bei den Verkaufsständen vorbei zu gehen, erfreut mein Herz. Mittlerweile kann ich die vielen Talerchen schon gar nicht mehr tragen. Und sehet da, meine Traurigkeit und das Grübeln haben sich davon gemacht.
Ob ich ein Modemagazin für die moderne Dame des Hauses heraus gebe und neue Trends setze, die in meinen Lager aufgrund meiner Weisheit bereits fertig zum Verkauf liegen? Wie wäre es zum Beispiel mit zum Tischtuch passenden kleinen Tüchlein, um den Mund abzuwischen? Diese Idee muss ich doch mal schnell mit meinem Schreiber bereden!

Eure Ellisa von Mayenfells © Ellisa von Mayenfells



5. offiziellen UT-BB und 1. völkerumfassenden Gesamtkapi-UT

Die Zeit ist nun fast um, nur noch wenige Tage. Dann trifft sich wieder einmal die Hochfinanz in der Gersdorfklause zum 5. offiziellen UT-BB.

und 1. völkerumfassenden Gesamtkapi-UT.

Bis heute Abend um 21:00 Uhr gibt es für euch die Möglichkeit, sich anzumelden. Wer schon alles dabei ist, entnehmt ihr bitte dem Forum, dort steht auch, wo das Treffen stattfindet.

Wie immer, gibt es vom „ollen Wolf“ eine kleine Überraschung. Allerdings nur für diejenigen, die sich auch pünktlich genug bei mir gemeldet haben - siehe oben. Alle, die sich noch nachträglich melden, die bekommen leider nichts. OK, vielleicht am nächsten Tag einen Kater ...
Ich bitte euch gegebenenfalls auch, bis heute Abend abzusagen, falls ihr nicht erscheinen könnt. Auch diese kleinen Überraschungen machen Arbeit und kosten Geld.

Am 26.10. wollen wir uns abends mit einigen schon Mal vorab in einem Irish Pub treffen.
Auch das entnehmt bitte dem UT-Forum, da ein ausreichend großer Tisch reserviert werden muss. Alles, was nicht per PN (Private Nachricht im Forum) bei mir ankommt, kann leider nicht berücksichtigt werden.

Sodele, dann hoffen wir alle auf ein zahlreiches Erscheinen, einer super Stimmung und netten Gesprächen, sowie erfolgreiche Geschäftsabschlüsse.

© Schum zu Cölln in Kooperation mit dem FHK




Perkeo

Am letzten Sonntag wurde wieder einmal eine historische Gestalt gesucht, diesmal wurde nach Perkeo gefragt.

Mancher wird ihn eventuell durch das Lied: "Das war der Zwerg Perkeo" kennen oder den Namen schon einmal im Zusammenhang mit dem Heidelberger Fass gehört haben. Gelebt hatte er im 18. Jahrhundert in Heidelberg, wohin ihn der Kurfürst Karl III. wegen seiner Kleinwüchsigkeit als Kuriosität aus Tirol mitgenommen hatte. Kleinwüchsige waren oft an den Höfen als "Hofzwerge" zu finden, einmal zur Unterhaltung und häufig auch als Berater.

Perkeo machte Karriere als Hofmeister und Mundschenk und war für den kurfürstlichen Weinkeller verantwortlich. Das Heidelberger Schloss hatte zur damaligen Zeit das größte Fass der Welt (ca 200.000 Liter Wein), auf dessen Inhalt sollte Perkeo ebenfalls achtgeben. Eines seiner Markenzeichen war sein immenser Weinkonsum. Hieraus leitete sich dann auch sein Name ab. Auf die Frage nach einem weiteren Glas Wein kam stets die italienische Antwort: "perché no?" Daraus entstand dann Perkeo.

Angeblich war Wein die einzige Flüssigkeit, die er sein Lebtag zu sich nahm. Als er dann über 80 Jahre alt war und der Arzt ihm dringend vom Weingenuss abriet, soll er der Legende nach aus Angst um seine Gesundheit zum ersten Mal Wasser getrunken haben. Am nächsten Tag war er dann verstorben....

Seine Spuren sind im Badischen und in Heidelberg überall zu finden. Als Kultfigur in der Fastnacht und des weintrinkens hat er sich dort unsterblich gemacht.

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle



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