Ausgabe 241 | Seite 4 11. März 2012 AD
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Wir werden es vermissen

Mit dieser letzten Ausgabe möchten wir auch an all jene erinnern, die zum Tagblatt beigetragen haben ohne in der Redaktion zu sein. Natürlich dürfen wir hier die Tintenkleckser nicht vergessen. Vielen Dank, dass ihr uns alle so schön mit Zitaten, Gedichten und Geschichten versorgt habt. Aber auch die Leser waren aktiv. Neben den Leserbriefen erreichten uns vielfach von euch schöne Beiträge. Nicht immer war ein Aufruf zum Schreib-WBW der Anlass. Auch euch vielen Dank dafür. Wir werden eure Geschichten und Beiträge sehr vermissen.

Eure Tagblatt-Redaktion

Leserbeiträge © Landrichterin



Leserbrief vom
Oslinfjord
Welt 4

Betreff: Dem Tagblatt-Team ein Wiederseh'n

Wehmut macht sich breit, hattet Ihr doch für meinereiner manche Inspiration parat. Euch ist es zu verdanken, dass ich auf der Literaturplattform BookRix ein Magazin ins Leben rief. Viel Bewunderung gebührt denjenigen Autoren, die regelmäßig die Wettbewerbstexte verfassten oder die Bürger von Kapi Regnum mit mittelalterlichen Geschichten und historischem Wissen versorgten.

Bedauerlicherweise hat sich diese Entwicklung abgezeichnet, nachdem Singularis Porcus seinen Abschied nahm und noch ein weiteres Redaktionsmitglied verschwand. Ich bin also nicht sonderlich überrascht, wünschte mir aber, dass es das Tagblatt in der alten Form weiterhin gäbe. Was sind unsere Wettbewerbe ohne Begleittext noch wert? Machen sie immer noch Spaß, wenn wir nicht mehr erraten müssen, was produziert werden soll?

Zudem hoffe ich, dass das Ende der "Ära Tagblatt" nicht zugleich einen weiteren Epochenwechsel bedeutet: Meine Sorge ist, dass es all die Gilden, diese tolle, kreative Community mit all den schönen Herausforderungen bald nicht mehr gibt. Ich hatte schon oft das Gefühl, dass einige Spieler schon müde sind und wünsche mir, dass ich mich irre. Denn Kapi Regnum ist mehr als ein Spiel: Es ist eine Gemeinschaft von Menschen, die eine Passion teilen, die da lautet: Das Mittelalter, die Zuneigung untereinander, der Zusammenhalt in einer Gilde.

In diesem Sinne sage ich leis': Leb' wohl, liebes Tagblatt und komm bald zurück.

Es grüßt aus Oslinfjord, Welt 4:

Sina Katzlach

Gedicht

Frühlingsbeginn

Sieh nur das kleine Käferlein,
es ist vom Schlaf erwacht.
Erkundet fröhlich seine Welt
nach langer Wintersnacht.

Der erste Storch besieht sein Nest,
auch wenn’s noch manchmal schneit.
Bereitet´s für die Jungen vor,
denn bald ist Frühlingszeit.

Eichhörnchen hüpft von Ast zu Ast,
schaut noch verschlafen drein.
Es wärmt sich seinen roten Pelz
im ersten Sonnenschein.

Die Bienen fliegen summend aus
auf erster Nektarsuche.
Frau Weide lädt sie freundlich ein,
jedoch noch nicht die Buche.

Nun schnell hinaus in Wald und Flur,
es gibt so viel zu sehen,
hältst du nur deine Augen auf
und bleibst betrachtend stehen.

© Burg Malchow, W4


Der Schreiberling

Betreff: Ihr werdet es nicht glauben!

upjers GmbH & Co. KGDa hat doch glatt jemand euer Buch „Wie verkaufe ich Bücher“ gekauft. Okay, wahrscheinlich ist dem Herr sein Papier ausgegangen, aber dennoch. Sie haben es geschafft. Sie sollten gleich anfangen, ein neues zu schreiben.

Dieses Pergament fand kortini auf seinem Schreibtisch. Lange war es her, dass er dieses Buch geschrieben hatte. Damals hatte kortini sich intensiv damit beschäftigt, wie er seine selbst geschriebenen Geschichten an die Leser bringen konnte. Er hatte es schon längst vergessen. Und nun fand er das Pergament seines Stadtschreibers und zusätzlich noch einen Silbertaler.

An regnerischen Tagen, wo die Arbeit auf dem Feld unmöglich war, schrieb kortini gern die Erlebnisse aus seinem Alltag nieder. Und die Landrichterin, die eigentlich das meiste selbst miterleben durfte, war lange Zeit die einzige Leserin dieser Kurzgeschichten.

So erkundigte sich der alte Herr, wie er seine „literarischen Ergüsse“ vervielfältigen und vertreiben konnte. Ganz billig war das ganze natürlich nicht. Aber die Landrichterin hatte zugestimmt, dass ein Teil des gemeinsamen Haushaltsgeldes dafür verwendet werden sollten.

Schnell war ein Verleger gefunden und die ersten Probeexemplare gedruckt. Doch noch ehe der Vertrag unterzeichnet und das Geld bezahlt waren, ergab sich eine einfachere und vor allen Dingen billigere Lösung.

kortini durfte seine Texte im Tagblatt veröffentlichen und das völlig KOSTENLOS! Seither waren in den letzten Jahren viele Beiträge im Tagblat mit „© St.Kortiniburg / Mitglied der Handelsgilde“ unterzeichnet. Aus kortinis Sicht hätte es ewig so weiter gehen dürfen.

Doch leider stellt Nasenprinz das Blatt nun ein. Diese Nachricht hatte kortini hart getroffen. Was sollte er nun machen, wenn es draussen ungemütlich wurde? Am Ende musste er noch anfangen, mit der Landrichterin jeden Abend Mensch ärgere dich nicht zu spielen. Soooo alt fühlte er sich aber eigentlich doch noch nicht.

Während kortini grübelnd in der Stube sass kam seine Landrichterin nach Hause. Sie strahlte ihren kortini an und begrüsste ihn mit den Worten: „Hallo mein Schatz, ich habe die Lösung für deine Probleme. Ich habe dir eine Überraschung mitgebracht.“ Freudig reichte sie ihm ein in buntes Papier eingeschlagenes Päckchen.

kortini nahm das Geschenk an und packte es sofort aus. Er hielt ein dickes in Leder gebundenes Buch in den Händen. Und auf dem Deckel stand in grossen goldenen Lettern
„WIE VERKAUFE ICH BÜCHER“

© St.Kortiniburg / Mitglied der Handelsgilde



Das Ende der Welt

Ein schweres Jahr wird es werden, das Jahr 2012.

Der Bundespräsident nimmt wegen Untreue und Vorteilnahme im Amt seinen Hut und zieht sich auf sein Altenteil zurück. Er geniesst nun eine stattliche Rente in einem Alter, wo die anderen Bürger des Landes noch 15 Jahre ihres Berufslebens vor sich haben.

Die Griechen, die Erfinder der Demokratie, sind wegen Korruption und Misswirtschaft pleite.

Was soll noch kommen?

Und nun stellt upjers auch noch das Tagblatt ein. Bitte Leute, selbst die Maya waren sich sicher, dass bis zum 20. Dezember noch alles in Ordnung ist.

© St.Kortiniburg / Mitglied der Handelsgilde



Gedicht

Wolkenwanderung

Die Wolken, wie sie wandern,
am blauen Himmelszelt,
sie ziehen sacht und leise,
rund um die ganze Welt.

Die eine ist ein Schäfchen,
dann kommt ein Elefant,
Frau Sonne lächelt drüber,
man sieht’s in jedem Land.

Doch manchmal kommen Wolken,
die sind gar dick und schwer,
dann bläst der Wind von Norden
und bringt den Regen her.

Es blitzt auch gar und donnert,
man denkt, die Welt bricht ein,
doch schon nach einer Stunde
strahlt hell der Sonnenschein.

Dann sieht man wieder wandern
die Wolkenschäfchenschar,
wir freuen uns und lächeln,
es ist gar wunderbar.

© Burg Malchow, W4

Frühling im Walde

Schon einige hundert Mal hatte die alte Eiche am Waldesrand den Winter gehen und den Frühling kommen sehen. Wieder erwachte alles in der Natur zu neuem Leben. Auch die alte Eiche trieb neue Blätter und freute sich, wenn das Leben um sie herum erwachte und das Zwitschern der Vögel wie in jedem Frühling neu erschallte.

Schon in den ersten Tagen im Januar hatten sich einige Vögel eingefunden, um das neue Jahr zu begrüßen und sich ihre Erlebnisse mitzuteilen. Ihren liebsten Freund, das kleine Rotkehlchen, hatte die Katze geholt, entnahm die Eiche den Berichten. Dies stimmte sie traurig; nur gut, dass sie von dem überwiegend fröhlichen Geschwätz der Piepmätze bald auf andere Gedanken kam.

Selbst als im Februar noch einmal der Frost einsetzte, ließen sich die Vögel nicht abschrecken und trafen sich jeden Morgen, kaum dass es graute, zum Frühkonzert in der alten Eiche. Jeden Morgen etwas früher, da Frau Sonne täglich mit beginnendem Frühjahr etwas eher aufstand. Das freute die Eiche besonders, denn nun fühlte sie es in ihrer Haut kribbeln und krabbeln. Die kleinen Käfer und Raupen unter ihrer Borke waren ebenfalls vom Winterschlaf erwacht. "Nun kann es nicht mehr lange dauern, bis auch meine Blätter grünen," dachte sie. Schon bald erwachten auch die Spinnen und webten die ersten Frühlingsträume zwischen die Zweige. Als die Blätter jeden Tag größer und kräftiger wurden, erwachten auch die Schnecken am Fuße der Eiche. Sie erklommen ein Stückchen den alten Stamm, um sich die Welt aus einer anderen Perspektive anzusehen. Schon bald lachte die Sonne den ganzen Tag vom blauen Himmel, das Moos am Waldboden trieb aus und leuchtete in sattem Grün. Der zarte Klee blühte wie feinstes Gespinst. So richtig wohl fühlte sich die alte Eiche. Die ersten Menschen kamen in den Wald und lobten den Vogelsang und die Stille. Sie lagerten unter der alten Eiche, um ihren gespendeten Schatten zu genießen. Verließen sie jedoch wieder den Wald, wurde die alte Eiche ganz traurig. Ihr schöner Moosteppich sah gar nicht mehr schön aus. Der zarte Klee war zertreten oder abgerissen, in der Hoffnung, ein vierblättriges Glückskleeblatt zu finden - und dann weggeworfen. Hier lag eine leere Dose, dort Papier und Tüten.

Nachdem weitere Menschen die Eiche besucht hatten, gingen die Nächsten nur noch die Nase rümpfend vorüber. "Nein, ist das schmutzig hier! Da können wir uns nicht niederlassen," meinten sie. Traurig blickte die alte Eiche. Zu dem Abfall unter ihrem Stamm gesellte sich immer mehr. So manch ein Mensch, der vorbei kam, ließ ebenfalls seinen Unrat fallen. "Hier liegt ja schon so viel, da kommt es auf ein bisschen mehr auch nicht mehr an," dachten sie. Erst als gegen Ende des Sommers Waldarbeiter kamen, um die Reste der Touristen wegzuräumen, wurde es zu Füßen der Eiche wieder schön und sauber. "Schade," dachte die Eiche, "wie sehr hatte ich mich auf meine Gäste gefreut! Vielleicht erzählen es die Vögel bei ihrem Ausflug in die Stadt und im kommenden Sommer wird es besser." Mit diesen Gedanken schlief sie ein. Der Schnee bedeckte sie und sie träumte von einem neuen Frühling und von Menschen, die ihren Unrat nicht in der Natur abladen.

© Burg Malchow, W4


Die Wanderer von Elrandier

Die Kal Var

"Schade, dass es nichts passendes für Marxellus gibt." Die beiden Männer suchten ein paar Vorräte zusammen und verstauten Salz, Schinken, Brot und Wurst in zwei Säcken. Auch die neuen Mäntel packte Cherubias in Säcke. "Die Hundertzwanzig und die Vorräte?" "Hundertdreißig!" Cherubias legte zwei Goldstücke auf den Tisch. "Zweihundert. Für den Rest mach mir eine Lieferung fertig. In fünf Tagen komme ich es holen!" Der Krämer nickte. "Bring ein Pferd und zwei Esel mit!" Cherubias lachte. "Und wenn dir ein Mantel über den Weg läuft in etwa dieser Größe, denk an mich." Cherubias deutete Marxellus' Schulterbreite an. Der Krämer machte eine Handbewegung. "Welches Material?" Cherubias sah ihn fragend an. "Ich habe eine Ladung Biberfelle. Und meine Tochter kann nähen." "Wie viel?" "Sechzig?" "Nächste Woche?" Der Krämer nickte. Als Cherubias wieder in den Sturm trat, rief er über die Schulter: "Und nur die besten Pelze!" Die beiden Männer suchten ihren Weg in das Schneetreiben.

Als Cherubias und Darnus wieder das Haus betraten, hing ein Wildschwein über dem Feuer und brutzelte friedlich vor sich hin. Marxellus kurbelte am Spieß, während Belsendra gegenüber auf einem Schemel hockte und ihm zusah. Sie warfen ihre Säcke in die Ecke und klopften sich den Schnee von der Kleidung. Darnus hängte seinen neuen Mantel neben den Kamin. "Netter Mantel!" rief Marxellus. "Hase!" "Besser als Leinen. Ich hatte beim Schweineernten Schwierigkeiten, weil mir die Finger und der Rücken eingefroren sind." "Für dich gab es keinen passenden. Aber der Krämer macht einen für dich. Bieberpelz!" Marxellus fiel der Teebecher aus der Hand. "Du willst mich foppen!" Darnus lachte. "Nein, du kannst ihn nächste Woche abholen." Cherubias schlich sich derweil an Belsendra heran und stülpte ihr von hinten den Mantel über. Sie fiepte und fand sich dann in den Pelzmantel gewickelt. Nachdem sie ihren Schreck überwunden hatte, tanzte sie in dem Mantel durch die Hütte. "Hast du die Königliche Schatzkammer geplündert?" Darnus lachte. "Das hat Seine Majestät nicht nötig!" Marxellus sah ihn verwirrt an. "Was?" Cherubias sah sich gezwungen, die Geschichte ein zweites Mal zu erzählen.

Erebian bewegte sich in Richtung Osten. Wie ein Geist folgte er einem unsichtbaren Pfad, eine Spur des Leides hinter sich herziehend. Rechtzeitig vor dem Winter erstand er bei einem seiner Überfälle entsprechende Kleidung. Was er wollte, nahm er sich. Er überquerte das Ostgebirge und kam in die Ebenen von Kama Narg. Der Winter hatte ihn bereits nach dem Gebirge eingeholt, so folgte er den Spuren im Schnee. Inmitten der Steppen kam er in die Stadt Sangarta.

Sangarta war einer jener Orte, die von normalen Menschen gemieden wurden. Hauptsächlich Gesindel der übelsten Sorte trieb sich in dieser Gegend herum. Es galten nur wenige Gesetze: Die schnellste Klinge überlebte. Einen Friedhof gab es nicht. Eine Schlucht in der Nähe wurde für die Leichen der Stadt benutzt. Die Toten wurden dort einfach liegen gelassen. Es gab Banden, die sich auf das Plündern der Leichen spezialisiert hatten.

Gorma Tar hatte sich vor Jahren als Bürgermeister eingesetzt und dann konsequent alle Anwärter auf seinen Thron getötet. Heute hatte er entsprechende Banden, welche diese Aufgaben übernahmen. Man nannte sie Milizen. Außerdem töteten diese die Leichenfledderer. Ihnen stand als Einzige das Recht zu, Leichen zu berauben und diese zu bestatten. So fuhr mehrmals am Tag ein Karren mit einem dutzend Leichen zu der Erdspalte, wo seine Ladung einfach abgekippt wurde. Ständig hing der Gestank von Tod und Verwesung über der Ebene.

Die einzigen, die in der Stadt einer ehrlichen Tätigkeit nachgingen, waren Bader und Quacksalber, die Wunden gegen Bezahlung versorgten und Mittel gegen Krankheiten verabreichten. Die Apotheker und Giftmischer waren jedoch deutlich besser angesehen. Erebian erreichte die Stadt gegen Abend, jedoch gab der Wirt ihm erst ein Zimmer, nachdem Erebian sich mit dem Vormieter geeinigt hatte. Die Leiche landete zur Abholung auf der Straße. Er schob das Bett vor die Kammertür und legte sich mit seinem Schwert in der Hand schlafen.

Am nächsten Morgen nahm er eine Mahlzeit ein, die er sich aus seinen erbeuteten Vorräten zusammenstellte. "Traue nur dir selbst" war nicht umsonst das Motto der Stadt. So machte er sich dann auf zu seinen ersten Jagdzügen. Methodisch und konsequent merzte er zunächst einige der Trickdiebe und Taschenspieler aus. Ein Falschspieler wollte ihn mit Kartentricks betrügen und verlor seine Hand, ein Taschendieb beim Versuch des Diebstahls sein Leben. Die Schule des Clavius hatte aus Erebian einen Meisterdieb gemacht. Und ein guter Taschendieb erkannte andere Taschendiebe.

Bereits gegen Mittag hatte er fünf Leichen für den nächsten Transport zugesteuert. Als er eine Schänke betrat, wurde ein großer Kerl von mehreren anderen bedroht. Die vier setzten ihrem Gegner gut zu, obwohl der Riese einen Kopf größer war und sein Armumfang einem Ochsenbein entsprach. Erebian zückte sein Schwert und setzte dem Streit schnell ein Ende, indem er zwei der Angreifer von hinten tötete. Einer floh, den letzten tötete der Riese. Der Riese nickte ihm zu, steckte sein Schwert weg und bestellte zwei Humpen Bier. Einen schob er Erebian zu. "Ich bin Tantar!" stellte er sich vor. Tantar wurde bereits in einigen dutzend Gegenden zur Vollstreckung der Todesstrafe gesucht. Nur wenige legten sich mit ihm an. Noch weniger suchten seine Freundschaft.

Sie tranken am Thresen ihr Bier, als eine Stimme an der Tür rief: "Euren Ausweis!" Im gleichen Moment legte sich eine Hand auf Erebians Schulter. "Welchen Ausweis?" Der Milizionär lachte. "Steckbrief, Begnadigungen, Haftbefehl?" "Hab ich bei meiner Flucht zurückgelassen!" "Was wollt Ihr in der Stadt?" "Ferien machen!" Der Milizionär blickte auf die blutige Schneide seines Schwertes. "Ferien?" Erebian lächelte. Im nächsten Moment zog er das Schwert und trennte mit flüssiger Bewegung den Kopf des Mannes von den Schultern. "Ich hasse Belästigungen!"

"Das gibt Ärger!" murmelte Tantar. Tatsächlich drangen Minuten später fünf Milizionäre mit gezogenen Waffen in die Schänke ein. Diesmal half Tantar und Erebian spendierte das Bier. "Was machst du Hier?" fragte Tantar schließlich. "Ich werde mir ein Paar Leute zusammen suchen und ein paar Raubzüge organisieren!" knurrte Erebian. "Ich bin dabei," brummte der Riese. Erebian sollte bald merken, dass Tantar alles brummte.

Nach nur drei Tagen hatte Erebian schon zwanzig Männer hinter sich. Weitere drei Tage später waren es sechzig. Am siebten Tag drangen sie in die alte Zitadelle ein, töteten Gorma Tar und übernahmen die Stadt. Die Milizen behielten ihre Arbeit bei, als sei nichts gewesen. Allerdings änderte Erebian eine Kleinigkeit. Nicht jeder merkte es sofort. Es fiel zuerst einigen Besuchern der Stadt auf, die schon mehrfach durchgereist waren. Die Morde in der Stadt waren weniger geworden. Und als der Winter sich dem Ende zuneigte, waren alle Einwohner der Stadt treue Soldaten seiner Armee. Auch mehr und mehr Durchreisende fanden Aufnahme in diese Armee.

© cherubias



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