Ausgabe 238 | Seite 4 19. Februar 2012 AD
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Persönlichkeiten des Mittelalters

Simeon I., Zar von Bulgarien
- zweiter Teil -

Staatssiegel vom bulgarischen Zar Simeon I dem Großen. Simeon hat im Prinzip nach der Schlacht von Anchilaos im Jahre 917 den europäischen Teil des Oströmischen Reiches erobert. Sein Herrschaftsgebiet reicht nun vom Schwarzen Meer bis zur Adria und der westlichen Ägäis (abgesehen von der Chalkidike, etlichen Inseln und dem südlichsten Teil Festlandgriechenlands). Bulgarien ist die stärkste Macht auf dem Balkan. Mehrfach marschieren die Bulgaren vor die Tore Konstantinopels, können es aber nie einnehmen.

Ausdehnung Bulgariens unter Simeon I. Quelle: Wikipedia Autor:Todor Bozhinov Simeon ist zwei Mal verheiratet, was schon ein Zugeständnis ist. Nur ausnahmsweise nach einer längeren Phase der Enthaltsamkeit gestattet die orthodoxe Glaubenslehre eine Wiederverheiratung. Von den beiden Ehefrauen werden in der deutschsprachigen Literatur nur die Namen erwähnt. Kubera ist die Mutter des erstgeborenen Sohnes Michael. Weswegen der Fürst den Thronfolger ins Kloster schickt, ist unbekannt. Aus seiner zweiten Ehe mit Miriam, einer Schwester des hochadligen Kawkhan (Außen- und Verteidigungsminister) Georgi Sursuvul stammen drei Söhne: Peter, Iwan und Bojan (oder Benjamin). Simeon bestimmt den etwa 895 geborenen Peter zu seinem Nachfolger, anfangs unter der Regentschaft seines Schwagers Georgi Sursuvul.

Simeon Laudatio geschrieben ins Altbulgarische Schon im Jahr seines Herrschaftsantrittes 893 bestimmt Simeon den Slawenapostel Kliment von Ohrid "zum ersten Bischof bulgarischer Sprache". In der neuen Hauptstadt Preslaw errichtet er die "Schule von Preslaw" als drittes geistliches und kulturelles Zentrum Bulgariens neben Pliska und Ohrid. Die Schule von Preslaw hat durch die dort tätigen Gelehrten ein solches Gewicht, daß sie den Vergleich mit Konstantinopel nicht zu scheuen braucht. Einer dieser Gelehrten, nämlich Tschernorizec Hrabar (etwa "Mönch Mutig") könnte der unter diesem Pseudonym schreibende Zar Simeon selber sein - seine Ausbildung war entsprechend. In Preslaw verwendet man das neue, für die slawischen Sprachen geeignete sogenannte kyrillische Alphabet. Es wird von allen ostslawischen Sprachen als Schrift adaptiert werden (z.B. Russisch, Serbisch, Mazedonisch, aber auch Kasachisch und Kirgisisch). Hier in Preslaw gibt es eine erste literarische Blüte, hier sammelt man griechische Bücher und bearbeitet und übersetzt sie. Diese Arbeit wird später die mittelalterliche Bildung nicht nur in Bulgarien, sondern auch in der Kiewer Rus prägen.

Die Entwicklung einer eigenen Schrift, um die eigene Sprache schreiben zu können, war aus praktischen politischen Gründen geradezu zwingend geboten: Bulgarien wächst zur Zeit von Boris I. und seinem Sohn Simeon I. gerade erst aus einer Mischbevölkerung unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Glaubensvorstellungen zu einem einheitlichen Ganzen zusammen. Diese Einheit soll durch die allen gemeinsame Sprache und Schrift sowie den allen gemeinsamen Glauben gefestigt werden - Karl der Große tut nichts anderes in den Sachsenkriegen... Inzwischen hat sich aber das "Dreisprachen-Dogma" entwickelt. Dieser kirchenrechtlichen Festlegung zufolge darf das Evangelium nur in den Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein gepredigt werden. Bulgaren und Serben aber bestehen darauf, daß auch ihre Sprache zur Verkündigung des Gotteswortes geeignet sei, da "Gott seine Sonne aufgehen läßt über alle Welt und regnen läßt ungeachtet der Sprache der Christen" - so Kyrill, der als gebürtiger Grieche mit seinem Bruder Method in der Slawenmission arbeitet, im Jahre 867 auf einer Synode in Venedig. Nach ihm ist das slawische Alphabet benannt.

Simeon Laudatio geschrieben ins Altbulgarische - Detail Erst vier Monate nach Simeons Tod am 27.05.927, nämlich am 08.10.927, erkennt Byzanz den kaiserlichen Titel des bulgarischen Fürsten an und ebenso die kirchenrechtliche Selbständigkeit des bulgarischen Patriarchats. Zudem verpflichtet sich das Oströmische Reich, jährlichen Tribut an Bulgarien zu zahlen. Dieser Friede wird fast 50 Jahre halten. Neben Rom und Konstantinopel hat sich Preslaw als "drittes Rom" etabliert.

© Amhara zu Agorá


Rezepte

Weißer Heilbutt
mit Kräuterkruste und Steinpilzen

Zutaten für 4 Personen
Heilbutt:


  • 8 Filets zu je 70 g Heilbutt
  • aus der Mühle Salz, Pfeffer
  • Rapsöl
  • Butter

Zubereitung:

Das Heilbuttfilet mit Salz und Pfeffer würzen. Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und den Fisch darin goldgelb anbraten. Mit der Kräutermischung gut bestreuen, Butterflocke dazugeben und unter dem Grill fertig garen.

Milchschaum:


  • 1 Zweig Rosmarin
  • 0,2 l Milch
  • Salz

Zubereitung:

Die Milch mit Rosmarin, Salz und Pfeffer einmal aufkochen. Fünf Minuten ziehen lassen und abpassieren, mit Hilfe eines Pürierstabs kurz vor dem Servieren schaumig aufmixen.

Kräuterkruste:


  • 1 Handvoll frische gemischte Kräuter
  • 120 g Semmelbrösel

Zubereitung:

Kerbel, Estragon, Petersilie, Schnittlauch, etwas Thymian alles - außer dem Schnittlauch -zupfen, waschen, gut trocken schleudern und sehr fein hacken. Den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. Die Semmelbrösel mit den Kräutern gut vermischen.

Steinpilze:


  • 500 g Steinpilze
  • 3 in feine Würfel geschnittene Schalotten
  • 1 angedrückte Knoblauchzehe
  • 2 EL gehackte Petersilie
  • Olivenöl
  • aus der Mühle Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Die Steinpilze mit einem Pinsel von Sand und Schmutz befreien, nur bei starker Verschmutzung kalt waschen und dann gut abtropfen lassen. Die Steinpilze in gleichmäßige dünne Scheiben schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Steinpilze dazugeben und rasch anbraten. Schalottenwürfel hinzufügen und mit Salz und Pfeffer würzen, mit Petersilie verfeinern.

Anrichten:

Die Steinpilze auf vorgewärmte Teller anrichten. Das Heilbuttfilet mit der Kräuterseite nach oben auf den Steinpilzen anrichten und mit dem Milchschaum verfeinern. Dazu passen Röstkartoffeln.

Viel Spaß beim Kochen und guten Appetit wünscht
Harald von Dublin




Gedichte

Ahnst du´s schon

Dort, das erste zarte Grün!
Auch die Krokusse schon blühn.
Von Blättern noch fast zugedeckt
hab ich ein Blausternchen entdeckt.


Bei der alten, dicken Weide
summt und brummt es voller Freude.
Kleine Kätzchen laden ein
bei dem ersten Sonnenschein.


Früh am Morgen Vogelstimmen
möchten dir ein Ständchen bringen.
Drum heraus jetzt aus dem Haus!
Sieh, die Sonne geht grad auf.


Auch die Käferwelt ist wach,
wünscht dir einen frohen Tag.
Überall, wohin du siehst,
Frühling durch die Lande zieht.


Erstes Ahnen

Erstes Ahnen, leises Sehnen,
Vögel singen früh ihr Lied.
Denn der Winter ist vergangen,
Frühling in die Lande zieht.


Gut versteckt, im Laub verborgen,
wagt ein Blümlein sich empor.
Weiß wie Schnee sein kleines Köpfchen,
zartes Läuten klingt ans Ohr.


Schneeglöckchen, der erste Bote,
läutet nun den Frühling ein.
Bald schon blüht`s an allen Ecken
und es lacht der Sonnenschein.
© Burg Malchow W 4

© Burg Malchow, W4

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