EDer dritte Sohn von Knjaz Boris I. wird 864 in Pliska geboren und wächst in Konstantinopel auf. Am kaiserlichen Hofe genießt er eine ausgezeichnete Ausbildung. An den Hohen Schulen der kaiserlichen Residenz studiert er Theologie und Philosophie. Im Jahre 886 beendet Simeon seine Studien und tritt als Mönch in das Pantelejmon-Kloster nahe Preslaw ein.
Auf dem Konzil von Pliska 893 wird Simeons ältester Bruder Wladimir Rassate als Herrscher für abgesetzt erklärt und Simeon inthronisiert.
Kaiser Leo VI. povoziert bald nach seinem eigenen Regierungsantritt im Jahre 886 einen Krieg gegen die Bulgaren und muß einige Niederlagen einstecken. Die entscheidende Niederlage im Jahre 896 führt zu einem Friedensschluß, der sogar jährliche Tributleistungen an Bulgarien vorsieht. Ursache für die militärischen Auseinandersetzungen ist ein Handelskonflikt. Kaiser Leo VI. vergibt das Handelsmonopol mit Bulgarien im Jahre 893 an zwei griechische Kaufleute. Diese verlegen ohne Rücksprache mit den Bulgaren den Markt für bulgarische Exportwaren von Konstantinopel nach Thessaloniki und erhöhen die Zölle. Den ersten Teil des Handelskrieges kann Simeon I. 894 gewinnen. Danach verbündet sich Leo VI. mit den Magyaren unter Árpád und nimmt im Jahr darauf die bulgarische Streitmacht in die Zange. Nun bittet Simeon um Frieden, da er mit einem Angriff aus dem Norden nicht gerechnet hat. Im Anschluß an diese Verhandlungen freilich verbündet sich Simeon mit den Petschenegen und schlägt die Magyaren vernichtend, sodaß sie weiter nach Westen in das Gebiet der oberen Theiß ziehen und für Bulgarien keine direkte Gefahr mehr darstellen. Der entscheidende Sieg der Bulgaren über die byzantinischen Heere im Jahre 896 bringt nicht nur den Frieden, sondern auch die Eroberung weiter Teile des heutigen Makedoniens. Wegen arabischer Vorstöße im Südosten ist der Kaiser in Konstantinopel in einer mißlichen Lage und verpflichtete sich überdies zu Tributzahlungen. Dieser Friedensvertrag gilt (mit wenigen Unterbrechungen) bis 913, der Markt wird nach Konstantinopel zurückverlegt.
Die Zeit des Friedens nutzt Simeon zum Ausbau der neuen Residenz Preslaw und zur Förderung der kirchenslawischen Literatur. Das "Kirchenslawische" kann ebenso "Altbulgarisch" genannt werden und ist sowohl die Amtssprache des Bulgarischen Reiches wie die offizielle Sprache in der Liturgie der Bulgarischen Kirche.
Kaiser Leo VI. stirbt 912 und sein jüngerer Bruder und Nachfolger Alexander weigert sich, die Tributforderungen der bulgarischen Gesandschaft zu erfüllen. Diese Überschätzunge der eigenen Möglichkeiten führt erneut zum Krieg. Er wird 15 Jahre dauern. Nun hat Simeon nämlich das Ziel, selber die Kaiserkrone zu erringen. Kaiser Alexander stirbt noch im Jahr der Thronbesteigung und Leos Sohn Konstantin ist erst sieben Jahre alt. Als Regent stehen ihm der Patriarch Nikolaus I. sowie die Mutter Zoe Karvonopsina zur Seite. Der Patriarch schließt einen unpopulären Frieden mit den Bulgaren und krönt Simeon zum "Basileus (Kaiser) der Bulgaren".
Die Regentin Zoe kündigt 914 die Verträge mit den Bulgaren, und die bulgarische Reaktion ist bitter: 914/15 erobert Simeon weitere byzantinische Provinzen und fügt dem Kaiserreich am 20.08.917 in der Schlacht von Anchilaos am Schwarzen Meer eine vernichtende Niederlage zu. Die Bitte um Frieden weist er zurück und erklärt sich selbst zum "Zaren der Bulgaren und Rhomäer" (so nannten die Byzantiner sich selbst).
Wieder einmal ging ein langer, harter Winter seinem Ende zu. Die Natur begann langsam, vom Winterschlaf zu erwachen. Nur noch in einigen Winkeln des Waldes oder unter mancher Hecke lag ein kleiner Rest letzten Schnees.
Mutter Sonne sandte ihre ersten wärmenden Strahlen aus und hielt Ausschau nach dem ersten Grün und den ersten zarten Blümchen. Aber nirgends rührte sich etwas. Der Südwind kam gezogen und strich sanft mit lauem Hauch über den Boden in Wald und Wiese, um nach den ersten Frühlingsboten Ausschau zu halten. Aber auch er fand nicht ein Hälmchen.
Nun begannen die Vöglein ihr zartestes Frühlingslied anzustimmen. Fröhlich riefen sie es in Wald und Feld hinaus: „Der Winter ist vorbei, der Frühling ist da."
Nachdem sie schon einige Tage gesungen hatten, ließ sich plötzlich von fern her ein feines, zartes Stimmchen vernehmen: "Ich möchte ja so gerne meine Blüten zeigen, nur sieht mich keiner." "Wer kann das sein?" dachte Frau Sonne und schaute unter jeden Strauch. Auf einmal sah sie ein paar kleine Blättchen, eine Blüte konnte sie jedoch nicht entdecken. "Wer bist du?" erkundigte sich Frau Sonne. "Ich bin ein kleines Frühlingsglöckchen, das jeden Frühling mit seiner zart violetten Farbe den Frühling einläutet," antwortete ein zartes Stimmchen. "Wie konnte das passieren?" frug erschrocken die Sonne. "Der Winterkobold hat mich verzaubert, damit in diesem Jahr der Frühling nicht einkehren kann," antwortete das Blümlein. "Können wir dir helfen?" wollte die Sonne wissen. "Nur wenn mir einer seine Farbe schenkt, mir von seiner Farbe etwas abgibt, kann ich wieder läuten. Aber wer soll das sein, wo doch ohne mein Läuten die Pflanzenwelt nicht erwachen kann?"
Die Sonne hörte das Blümlein weinen. Schnell sprach sich die Nachricht im ganzen Wald herum. Die Vögel verbreiteten sie, der Bach plätscherte sie weiter. Alle überlegten, wie man dem kleinen Blümlein helfen könne. Aber wie man auch Wald und Feld helfen könne, dass endlich der Frühling einkehren könne.
Plötzlich meldete sich ein Schneefleck unter einer alten Tanne. "Ich könnte euch helfen," meinte er. "Duuu? Der du uns den ganzen Winter mit deiner Last und Kälte gedrückt hast?!" "Ja, ich!" meinte der Schnee, "ich muss sowieso weichen und das dauert nur noch wenige Tage, dann haben Sonne und Südwind mich geschmolzen. Ich könnte meine Farbe dem Blümlein geben." "Das würdest du tun?" plätscherte der Bach im Vorbeilaufen. "Ich würde es tun," antwortete der Schnee.
Nun kamen die Vöglein geflogen, jedes nahm in seinen Schnabel ein wenig von dem Schnee und brachte ihn dem Blümlein, und wie durch einen Zauber erstrahlte das Blümlein in einer zartweißen Farbe. Nun sah man, dass es ein Glöcklein war, und gleich begann es zu läuten, um dem Schnee ein "Habdank" zu sagen. Der letzte Schnee schmolz, die Blümelein erwachten, die Gräser streckten ihre ersten Halme dem Frühling entgegen. Seitdem heißt das erste Glöckchen, das nach langem Winter den Frühling begrüßt, Schneeglöckchen.