Diese bekannte Kletter- pflanze ist ein Rest der tertiärzeitlichen Tropenwälder in Europa. Efeu ist immergrün und ausdauernd - sehr ausdauernd: er kann 450 Jahre alt werden. Er kommt in West-, Süd- und Mitteleuropa bis Südschweden vor. Mit Hilfe von Haftwurzeln klettert er bis 20 Meter hoch. Ohne Stütze kann er gelegentlich flächen- deckend am Boden wachsen. Durch sein Gewicht und den Lichtentzug kann Efeu manchmal darunter befindliche Pflanzen schädigen, aber er ist kein Würger. Auch Mauerwerk schädigt er nicht aktiv; allerdings kann er in bestehende Lücken eindringen, Fallrohre zuwuchern und Dachsteine anheben.
Efeu zeigt zwei Blattformen: die bekannten 3- bis 5-lappigen Blätter gehören der Jugendform und in den Schatten, ungeteilte rautenförmige Blätter werden von Pflanzenteilen gebildet, die 20 Jahre und älter sind sowie der Sonne zugewandt. Von diesem Alter an blüht Efeu auch. Die unscheinbaren kleinen gelbgrünen Blüten in halbkugeligen Dolden erscheinen von September bis Oktober. Die in Europa unüblich späte Blüte macht den Efeu wichtig für Bienen, Wespen, Schwebfliegen und Schmetterlinge. Die Früchte reifen von Januar bis April und dienen vielen Vögeln zur Nahrung. Über die Vögel wird Efeu auch verbreitet.
Natürlicherweise kommt Efeu in Wäldern und Augehölzen vor sowie in Steinbrüchen. Künstliche Steinbrüche, nämlich Ruinen, nimmt er aber auch gerne in Anspruch.
Efeu ist in allen Teilen giftig. Freiwillig würden Menschen nur die Beeren essen - aber auch das sollten sie lassen: Brennen im Rachen, Durchfall und/ oder Erbrechen, Kopfschmerzen, erhöhter Puls und Krämpfe sind beobachtet worden. Durch das Falcarinol in den Blättern kann es zu Kontaktdermatitis kommen - Floristen sollten also beim Schneiden und Verarbeiten von Efeu Vorsicht walten lassen und Handschuhe tragen.
DIe Efeu-Saponine werden arzneilich gegen Bronchitis genutzt, da sie schleim- und krampflösend wirken.
Im klassischen Altertum bei Ägyptern, Griechen und Römern war Efeu den Göttern des Weines geweiht. Daher war er auch ein Symbol für Heiterkeit, Geselligkeit und Freundschaft.
Da Efeu sich anschmiegen muss, wurde er zudem zu einem Symbol für Treue, und da er leicht Wurzeln treibt, wurde er auch noch zu einem Symbol für ewiges Leben.
Es ist nicht klar belegbar, woher dieser Ausspruch stammt. Unstrittig ist die heutige Verwendung. Der begrabene Hund soll auf einen Umstand hinweisen, der wichtig, aber nicht sofort offensichtlich ist.
Eine Erklärung ist, dass mit einem Schatz immer auch ein Hund begraben wurde. Dieser sollte den Schatz bewachen. Wusste man also, wo der Hund begraben lag, konnte man den Schatz finden.
Auch dass der Teufel in Gestalt eines schwarzen Hundes vergrabene Schätze bewachen soll, ist eine verbreitete Erklärung für den Ursprung der Redewendung.
Eine andere Erklärung ist der Ursprung im mittelhochdeutschen Wort hunde. Dies bedeutet Beute, Raub oder Schatz.
All diese Erklärungen gehen also davon aus, dass es eigentlich heissen müsste „Da liegt der Schatz begraben“.
Eine völlig andere Erklärung liefert die Sage von Stuczel. Dieser Hund, ja ein richtiges Tier, hat einen Grabstein in Winterstein im Thüringer Wald. Am 19. März 1650 wurde das treue Tier dort begraben und erhielt einen Gedenkstein. Ob er tatsächlich Liebesgrüsse überbrachte, die Einkäufe erledigte oder doch Nachrichten im Krieg transportierte, ist wohl nicht so ganz geklärt. Auch ob die Redewendung tatsächlich auf Stuczel zurückzuführen ist, kann nicht belegt werden.
Anmerkung der Redaktion:
Ihr kennt auch Sprichwörter und Redewendungen, deren Ursprung im Mittelalter liegen und könnt diese erklären? Sendet eine Taube mit eurem Text an das Tagblatt.
"Porta patet - cor magis"
"Das Tor ist offen - weiter noch das Herz"
Mit diesem Gruß laden die Zisterziensermönche seit alters den Wanderer zum Eintreten und Verweilen ein