Ausgabe 22 | Seite 4 30. September 2007 AD
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Hexen Teil 2


Bildquelle:pixelio.de

2. Die Verfolgung

Bis zum 15. Jahrhundert war Hexerei und Zauberei zwar verboten, wurde aber nur auf gezielte Anzeigen und bei erwiesenem Schaden bestraft. Die Kirche hatte vorerst andere Probleme, es galt Ketzer und Glaubensabweichler zu ermitteln. Papst Alexander IV. ordnete 1260 die Inquisitoren an, Hexerei nicht aktiv zu verfolgen. Prozesse gegen Hexen sollen bei Zeitmangel zurückgestellt werden.

Das änderte sich später. Hexen wurden jetzt hauptsächlich wegen dem Abfall vom Glauben angeklagt, da diese, laut der kirchlichen Logik, mit dem Teufel im Bunde waren. Es musste auch kein Verbrechen oder Vergehen nachgewiesen werden, es reichte der Verdacht. Im Laufe des Prozesses wurden dann die Geständnisse erzwungen, oft unter der Folter. Eigentlich waren Angeklagte, die nach dreimaliger Folter kein Geständnis ablegten, freizulassen. Dieses wurde bei Hexenprozessen allerdings ignoriert. Es wurde vielmehr angenommen, dass die gefolterte Person durch böse Mächte gegen die Schmerzen der Folter gefeit waren. Ein fehlendes Geständnis war also ein besonderes Zeichen der Schuld.

Der Ablauf der Hexenprozesse ist unter anderem im berühmt berüchtigten Hexenhammer (Malleus Maleficarum) zu finden, der Ende des 15. Jahrhunderts erschien.

Die Anklage konnte einfach durch Denunziation erfolgen. Es wurde sogar gezielt dazu aufgerufen, Hexen zu 'melden', dieses konnte vollkommen anonym erfolgen. Auch erhielt der Denunziant ein Drittel des konfiszierten Vermögens, mindestens aber 2 Gulden. Anreize, missliebige Personen einfach als Hexe zu melden, gab es also genug. Auch die Mutter von Johannes Kepler wurde 1615 nach einem Nachbarsstreit angezeigt. Es kostete den berühmten Sohn einige Anstrengungen, seine Mutter wieder freizubekommen. Die Verhöre von Angeklagten führten zu weiteren Namen von vermeintlichen Hexen. Spätestens unter der Folter waren die Betroffenen bereit, alle möglichen Personen als weitere Hexen zu benennen, die dann wieder unter der Folter weitere Namen nannten. Es entstand eine Art Beschuldigungskette.

Frauen stellten die Mehrheit der Beschuldigten. Galten sie doch als besonders anfällig für die Verführungen des Teufels. Hebammen standen schon fast unter Generalverdacht. Kamen sie doch, laut dem Hexenhammer, mit unreinen Säften in Berührung, was sie anfällig für Dämonen machte.

Nächster Teil: 3. Die Verbrechen und Vergehen

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle






Was ist ein Vasall?


Ein anderes Wort für "Lehnsmann", der für seine Leistung und Dienste ein Lehen übertragen bekam.





© FreEStylA



Erlebnisse eines Ex-Freifräuleins


Bildquelle:pixelio.de

Ach, das Leben hat mir hart mitgespielt. Wahrlich, es war wirklich nicht leicht für mich in den letzten Wochen. Da hatte ich meine Höhen der gesellschaftlichen Anerkennung mit dem wunderbaren Bankett und dann das: Als alles wieder vorbei war, kam der böse Alltag wieder hinter der Ofenbank hervor gekrochen, seine Augen gelangweilt grau und die derben Zähne ohne Genuss bleckend.

So fühle ich mich, aber die Arbeit muss gemacht werden. Das ist so einer der wenigen Augenblicke, in denen ich überlege zu heiraten. Aber was bringt mir das? Ich brauche mich um nichts mehr zu kümmern, aber schließlich darf ich mich dann auch um nichts mehr kümmern. Und so ein blöder Kerl kommt dann auf die Idee, mein mühsam zusammengerafftes Geld, an dem ich mit Schweiß und Tränen hart gearbeitet hatte, durch sinnlose Verschwendung für irgendwelche Prestigeausgaben zu verprassen. Was brauche ich das neueste Fuhrwerk? Nur weil das im Augenblick total angesagt ist? Und jeder Patrizier diesen Wagen mit dem leichten Chassis hat? Nur weil der schneller fährt? Dafür aber unbequemer ist? Nein, da lobe ich mir meinen Frauenverstand, der mich vor solchen Torheiten bewahrt. Bin ich denn ein Pfau, der ständig seine Federn spreizen muss?

Genau das ist nämlich gerade passiert. Eine Bekannte, eine Lieferantin, eine Bäuerin, musste unbedingt heiraten. Nun hat sie diesen Kerl zu Hause, sitzt den ganzen Tag in der Küche und ist auf die Berichte ihrer Magd angewiesen, was er denn nun gerade angestellt hat. Als wenn mit dem Mannsein zugleich mitgegeben worden ist, gut wirtschaften zu können. Ach, Herr, schenke den Männern doch endlich mal ein wenig Einsicht. Und solange Du das nicht tust, werde ich weiter allein bleiben und dies als Zeichen betrachten, weiter unverheiratet zu bleiben.

Und nun gehe ich mal selbst in mein Lager und werde nachsehen, ob da wieder sinnlos ungenutzte Waren herumlungern, die schon längst hätten verkauft werden können.

Eure Ellisa von Mayenfells

© Ellisa von Mayenfells






Mittelalterliche Kräuterbrötchen


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Zutaten:
  • 600 g Mehl
  • 2 Beutel Hefe (Trockenhefe)
  • 1 TL Salz
  • 1 Prise Zucker
  • 350 ml Wasser, warmes
  • Petersilie
  • Schnittlauch
  • Thymian
  • Basilikum
  • Majoran
  • Bohnenkraut

Mehl und Hefe mischen, Salz und Zucker zufügen, Wasser und beliebige Kräuter zugeben und einen Teig kneten. 10 Minuten gehen lassen.
Nochmals kneten und dann zu Teigbällchen formen. Aufs Blech setzen und erneut 20 Minuten gehen lassen.
Eigelb mit etwas Wasser verquirlen, die Brötchen damit einpinseln. 40 Minuten bei 200 Grad (Backofen vorheizen!!), Mittlere Schiene.

© MurmelTown

Quelle: http://www.kirchenweb.at



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