Ausgabe 22 | Seite 3 30. September 2007 AD
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Klaus Störtebeker


Bildquelle:pixelio.de

Ist von deutschen Seeräubern und Piraten die Rede, fällt automatisch auch der Name Klaus Störtebeker. "Störtebeker" kommt aus dem Niederdeutschen und heißt nichts anderes als 'Stürz den Becher'. Diesen Namen soll er wegen seiner Trinkfestigkeit erhalten haben, der Sage nach soll er einen Vierliter-Humpen in einem Zug geleert haben.

Geboren wurde er um 1360, bekannt wurde er das erste Mal als Angehöriger der Vitalienbrüder (mit Vitalien waren Lebensmittel gemeint). Die Stadt Stockholm wurde durch dänische Truppen belagert (um 1390), die Herzöge von Mecklenburg heuerten daraufhin Seeleute an, die als Blockadebrecher die eingeschlossene Stadt mit Lebensmitteln versorgen sollten. Diesen Seefahrern wurden ebenfalls Kaperbriefe ausgestellt, die Kaperfahrten gegen dänische Schiffe oder deren Verbündete, wie Lübeck gestatteten. Die Beute konnte dann in Wismar verkauft werden.

Als Operationsbasis diente die Insel Gotland, wo sich die Vitalienbrüder verselbständigten, die Piraterie richtete sich bald gegen alle Schiffe. Berühmt war ihr Schlachtruf: "Gottes Freund, aller Welt Feind!"

Die Vitalienbrüder wurden durch einen Bund der Hansestädte und dem Deutschen Orden schließlich vertrieben. Viele dieser Piraten blieben hauptsächlich in der Nordsee aktiv, neue Verbündete waren einige friesische Häuptlinge, die die Seeräuber gegen Beteiligung an der Beute aufnahmen. Sie nannten sich jetzt "Likedeeler", die Gleichteiler: Die Beute wurde gleichmäßig unter der Besatzung verteilt.

Der Handel der Hanse mit England und Holland wurde empfindlich gestört, um 1400 kam der Seehandel Hamburgs fast vollständig zum Erliegen. Die Hanse jagte nun die Seeräuber mit allen Mitteln. Die friesischen Stützpunkte gingen verloren und auch Klaus Störtebeker wurde im Jahre 1401, vermutlich durch Verrat, vor Helgoland von dem Flagschiff der Hanse "Bunte Kuh" besiegt. Die Legende spricht von flüssigem Blei, das durch einen Verräter in die Steueranlage gegossen wurde.

Um seine Hinrichtung ranken sich einige Sagen. Klaus Störtebeker wurde als erstes geköpft. Zuvor hatte ihm der Bürgermeister von Hamburg zugesagt, dass alle Männer, an denen er nach der Enthauptung vorbeilaufen könnte, frei kämen. Der Kopf wurde vom Rumpf getrennt, und Störtebeker schaffte es noch, an 11 Männern vorbeizukommen. Wutentbrannt soll ihm der Scharfrichter den Richtblock vor die Beine geworfen haben, so dass er dort stolperte.

Noch eine schöne Legende: Für seine Freiheit soll Störtebeker eine Kette aus Gold angeboten haben, die einmal um Hamburg reicht. Dieses eigentlich verlockende Angebot wurde aber vom Rat der Stadt abgelehnt. Der Schatz der Likedeeler konnte freilich nicht gefunden werden, bis das Schiff an einen Schiffszimmermann verkauft wurde. Als dieser die Masten zerlegen wollte, zerbrach die Säge: Darin verborgen waren Gold und Silber und auch Kupfer. Aus Dank ließ der glückliche Finder aus dem Gold eine Krone für die Hamburger St. Katharinenkirche herstellen.

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle






Was ist ein Heerbann?


Dies war der Aufruf eines Herrschers an seine Gefolgsleute, mit ihm in den Krieg zu ziehen und Truppen zu stellen. Bei Nichtbefolgung drohten den Untreuen Strafen und Bußen.



© Doc-City



Haarfärbemittel von 1731


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Haarfärbemittel von Tabernaemontanus 1731
für blondes Haar


Schön gel Haar zu machen.
Nimm Schellkrautwurtzel sauber gereiniget Und Ferberrothwurtzel
Jedes gleich viel nach deinem Gefallen
Stosse sie zu einem reinen subtilen Pulver Und behalte es.
Darnach nimm Baumöl ein Becherlein voll
Thu darein frisch Schellkrautwurtzel
Geschabet Buxbaumenholtz
Jedes 1 Loth
Römischen Kümmel
Ein halb Loth
1 quintlein
guten weissen Wein zween Löffel voll:
Laß diese Stück mit einander sieden
Biß der Wein eingesotten ist
Als dann seihe es durch ein Tüchlein.
Mit diesem Öl temperier das obgemeldte Pulver
Daß ein Sälblein werde
Und schmiere oder salbe damit die Haar wol
Daß es also ein Tag und ein Nacht bleiben:
Des Morgens zwag das Haubt mit einer Laugen die von Kölkrautstengeln Eschen und Gerstenspreuer gemachet seye.


Quelle: www.mitgard.de

© MurmelTown





Lombardische Suppe
Suoben von Lombardey - nach einem Rezept des Bartolomeo Scappi, Leibkoch von Papst Pius V.


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Zutaten:
  • 500 g Möhre(n)
  • 50 g Butter
  • ½ Liter Gemüsebrühe
  • 1 Zweig/e Thymian
  • Salz und Pfeffer
  • 50 g Käse (Emmentaler, gerieben
  • 1 Nelke(n)
  • Zimt
  • ½ Liter Traubensaft, weiß
  • 3 Eigelb, sehr frisch
  • Safran
  • Muskat

Die geputzten und fein geschnittenen Möhren in der Butter andünsten. Die Fleischbrühe angießen und ca. 15 min kochen. Thymian zugeben, salzen und pfeffern. Wenn die Möhren gar sind, Käse, Gewürze und Traubensaft unterziehen. Kurz ziehen lassen, zum Schluss die Suppe mit den Eigelben legieren. Suppe kurz aufwallen lassen, dabei nicht kochen, sonst gerinnen die Eigelbe.

Mit einem kräftigen Graubrot servieren

© MurmelTown

Quelle: http://www.kirchenweb.at



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