Ausgabe 229 | Seite 31 1. Dezember 2011 AD
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Adventskalender 2011

Fresko - Karlskirche (Wien) © St.Kortiniburg - Die HandelsgildeFresko - Karlskirche (Wien) © St.Kortiniburg - Die Handelsgilde

Der heilige Thomas

Der 21.12., auch der kürzeste Tag im Jahr, ist dem Apostel Thomas geweiht. Bevor Thomas ein Jünger Jesu wurde, arbeitete er als Fischer. Er wurde durch seine Ungläubigkeit, welche in der Bibel beschrieben wird, zu einem der bekanntesten Jünger. Als die Nachricht der Auferstehung Jesu ihn erreichte, glaubte er zunächst nicht daran. Erst als er in die Wunden Christi fassen konnte, zweifelte er nicht mehr. Ihm wurde die längste Nacht und der kürzeste Tag zugeteilt, weil er am längsten gezweifelt hat, er also am längsten in der dunklen Nacht im Unglauben verharrte.


An diesem Tag legt man (zum Teil heute noch) Gerstenkörner in einen Blumentopf mit guter Erde, und stellt sie in die warme Stube. Sind bis Weihnachten Keimlinge zu sehen, glauben die Bauern an ein ertragreiches Jahr. Dieses Ritual wird "Thomasorakel" genannt.

Die Christen feierten diesen Tag mit Nachtwachen, mit dem Versuch die Zukunft mit Gebeten herauszufinden und auch mit Segenswünschen für die Nachbarn.

Ein anderer Brauch ist es, an diesem Tag alle geliehenen Dinge zurückzugeben. Heiratswillige Frauen bleiben bis Mitternacht auf, wenn sie dann in den Spiegel oder in Wasser schauen, soll das Gesicht des Zukünftigen erscheinen.

© Haidt



Die Rauhnächte

Die Rauhnächte (oder Rauchnächte) finden im Zeitraum zwischen dem 21. Dezember (Thomastag) und dem 6. Januar (Dreikönigstag) statt. In manchen Regionen allerdings gibt es nur 4 Rauhnächte; die Thomasnacht zum 22. 12., auch Wintersonnenwende genannt, die Nacht auf den 25.12., die Silvesternacht und die Epiphaniasnacht zum 6. Januar. Entstanden ist das Wort "Rauhnacht" durch das ausräuchern der Zimmer einer Wohnung. Früher hat man die Krankenzimmer mit Wacholderholz und Beeren ausgeräuchert, um die Infektionsgefahr zu mindern.

Der noch wichtigere Grund aber war, dass man Teufel und Dämonen durch das Räuchern vertreiben wollte. In diesen 12 Nächten sollen nach altem Glauben böse Dämonen unterwegs sein. Das Geisterreich würde in diesen Nächten offen stehen, deshalb war es wichtig, durch einige Bräuche das Unheil abzuwenden. So durfte z.B. in diesen Tagen keine weiße Wäsche aufgehängt werden, da die Menschen befürchteten, dass sie von einem Trupp toter Reiter gestohlen werden könnte und die Wäsche als Leichentuch für ihre Besitzer verwendet werden könnte.

Man schützte sich mit Amuletten und Räucherwerk, auch das Befragen von Orakeln war üblich. Das Wetter stand ebenfalls unter besonderer Beobachtung, um die Witterung des folgenden Jahres vorhersagen zu können. Diesen Brauch findet man mitunter auch heute noch. Die Träume in diesen 12 Nächten sollen voraussagen können, wie das folgende Jahr verlaufen wird. Die Nacht vom 25. zum 26.12. stellt folglich den Januar dar, und so weiter. Den Brauch, an Silvester Lärm zu machen oder Blei zu gießen, kann man ebenfalls auf Rituale für die Rauhnächte zurückführen.

© Haidt

Vanillekipferl

Zutaten für ca. 60 Stück


  • 200g Butter
  • 70g Zucker
  • 100g ungeschälte gemahlene Mandeln
  • 250g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • Zum Bestreuen:
  • 100g Puderzucker
  • 2 Päckchen Vanillezucker

Zubereitung:

Alle angegebenen Zutaten schnell zu einem glatten Teig verkneten. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Danach aus dem Teig kleine Hörnchen (Kipferl) formen. Das geht am einfachsten indem man etwas Teig nimmt, diesen zu einer Rolle ausrollt (Fingerstärke vom kleinen Finger!) und dann Stücke abnimmt.

Die Kipferl mit Abstand voneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im vorgeheizten Ofen ca. 10 - 12 Minuten backen. (E-Herd: 180°C, Umluft: 150°C - 160°C, Gas: Stufe 2-3)

Die noch warmen Kipferl mit einem Gemisch aus Puderzucker und Vanillezucker bestäuben.

Tipp: Vanillezucker kann man selbst herstellen. Man nehme ein leeres, sauberes Marmeladenglas und fülle dies mit einer ausgekratzten und in 2 - 3cm lange Stück geschnittene Vanilleschote und normalem Zucker. Deckel drauf und ein paar Tage stehen lassen; fertig ist der Vanillezucker.

Viel Spaß beim Backen und guten Appetit wünscht
Harald von Dublin



Schoko -Eierlikör

Zutaten

  • 6 Eigelb
  • 200 g Zucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 250 ml süße Sahne
  • 200 g Schokolade (2 Tafeln)
  • 1 TL löslicher Kaffee
  • 500 ml Weinbrand
  • Zimt
  • gemahlene Nelken
  • Lebkuchengewürz

Zubereitung:

Das Eigelb, den Vanillezucker und den Zucker schaumig rühren. Die Sahne mit dem Kaffee und der Schokolade erhitzen, dabei solange warten, bis eine cremige Masse entsteht. Die Masse nun unter die Zuckermasse rühren, und mit Weinbrand aufgießen. Danach (je nach Geschmack) die Gewürze zugeben. Das ganze nun in schöne Flaschen füllen, und ein paar Tage stehen lassen, damit sich das ganze Aroma entfalten kann.

Wenn man den Likör verschenken mag, die Flaschen noch mit einem Band und einem schönen Etikett aufwerten.

© Haidt

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