Der kleine Ritter, sein Eselchen und der sprechende Baum 4. Teil
Da aber Timon über Jahr und Tag in der Stadt gewohnt hat, ohne dass irgendein Herr ihn als seinen Leibeigenen gefordert hat, genoss er von da an sicher die Freiheit des Stadtbewohners. Er war angesehen bei den Bürgern der aufblühenden Stadt und gewann das Vertrauen des Grafens Friedrich. Er war nun nicht mehr der töpelhafte kleine Junge, sondern ein geschickter Krieger in Schwert und Bogen und Teil der Leibwache des Grafens.
Ostern war gerade vorbei. Der Wonnemond sollte beginnen und die Weiden sollten ausschlagen, da hörte man, ob am Hof oder auf den Marktplätzen, von Barden und fahrenden Händlern, dass hinter den Bergen der Winter noch nicht gewichen ist. Die Menschen haben fast nichts zu essen mehr. Sie schlachten ihr Vieh und beginnen, das Saatgut aufzubrauchen, um Brot zu mahlen. Heu und Stroh verfaulen auf der Tenne, weil es feucht ist wie im Nebelung, Das Wetter lässt den Nebel in alle Ritzen kriechen. Schuld daran soll ein Zauberer sein, der die Fee Friada gefangen hält. Sie hat immer für das Land, Mensch und Tier und den Zyklus der Natur gesorgt. Nach der Beratung des Rats am Hof schickte der alte Graf seinen Sohn Wolfgang und seine Mannen los, um die Sache zu erkunden. Timon und sein Esel, der zu einem stolzen Roß geworden war, zogen mit ihnen.
Sie überquerten gerade die Berge über den Pass und wollten ins Tal ziehen, da wehte ihnen statt warmer Frühlingsluft ein eisiger Wind entgegen – das mitten im Sommer. Als der Reitertross sich dagegen anstemmte, hastete eine junge Frau mit einem Kind auf dem Arm bergauf.. "Bleibt, wo Ihr seid!" rief sie atemringend. "Der Zauberer ... Bellatorix hat unser Land ...unter seinem Bann gebracht." Sie stellte sich als Amalaswintha vor und ihre Tochter hieß Amalberga. "Ich konnte mit meinem Kind vor ihm fliehen. Bevor auch mein Mann sein willenloser Sklave wurde, gab er mir diesen Stein. Ich soll im Wald den sprechenden Baum finden. Er ist der einzige, der weiß, wie die Macht des Zauberers zu brechen ist. Nur wie finde ich ihn? Wo ist er? Der Wald ist gewaltig. Wie unter den vielen den einen finden, der ein Zauberer ist?"
"Ich weiß, wo der Baum zu finden ist. Er ist eine Buche," sagte Timon. Graf Wolfgang sagte zu ihm: "Dann laß uns zu Deiner Buche gehen, Timon. Die anderen bewachen die Schlucht. Lasst niemanden hier herauf kommen."
Nach einer halben Tagesreise kamen sie zu der Stelle, an der Timon als kleiner Junge die Nüsse vergraben hatte. Hier standen im Kreis jetzt Walnussbäume. Irgendwo in Zentrum des Kreises musste der sprechende Baum stehen. "Der Baum möchte immer ein Geschenk, bevor er sein Gesicht zeigt. Hol Deinen Stein hervor, Amalaswintha." Kaum hielt sie den Stein empor, raschelten die Blätter. Die Nussbäume verneigten sich und gaben die Sicht frei auf eine alte Buche. Um ihren Stamm begann es zu leuchten. "Timon," sagte eine tiefe, warme Stimme, "wen hast Du mir heute mitgebracht?" "Das sind Graf Wolfgang und Amalaswintha. Ihrem Mann musst Du diesen Stein gegeben haben. Wir brauchen Deine Hilfe." Er ließ sich von ihnen alles erzählen. Besonders als sie vom kalten Wind sprachen, der nach oben stieg, glänzten seine Augen wütend."Was erdreistet sich Bellatorix, dieses Jüngelchen, keine tausend Jahre alt. Er setzt die Naturgesetze außer Kraft und nimmt die Fee Friada gefangen. Glaubt der Narr, dass er das ewig beherrschen kann?" "Helft Ihr uns, guter Baum?" fragte Amalaswintha. "Gewiß, Dein kleiner Schößling soll auch die Natur kennenlernen mit Sonne und Wind, Frost und Regen. Aber alles zu seiner Zeit. Im Frühling dürfen die Bäume und Blumen blühen. Der Sommer lässt das Korn, den Wein und die Früchte wachsen. Der Herbst bringt die Erntezeit und dann erst die Stürme, die uns Bäume vom lästigen Laub und den toten Ästen befreien, dass wir dann uns in uns selbst zurückziehen können, um Kräfte zu sparten. Der Winter deckt uns schließlich mit seiner weißen Decke zu, unter der wir es warm haben, bis der Frühling uns weckt."
"Sag uns, was können wir machen? Meine Truppen stehen oberhalb der Schlucht und versuchen, Bellatorix Mannen aufzuhalten. Sie wollen in unsere Stadt und werden hier durchziehen," kam es voller Ungeduld aus dem Mund des Grafen. "Ihr dürft dem Zauberer auf keinen Fall in die Augen sehen!" "Wie sollen wir dann gegen ihn kämpfen?" "Welcher Art sind Eure Schilde?" "Sie sind aus Metall." "Dann benutzt sie wie einen Spiegel. Ihr seht ihn seitenverkehrt. So kann er Euch nichts anhaben. Dann haltet ihm sein eigenes Spiegelbild vor und er wird von seinem eigenen Zauberstrahl getroffen werden."
Dann sprach der Baum zu Amalaswintha gewandt: "Der kleine Schößling gehört nicht auf ein Schlachtfeld. Du und Deine Tochter bleiben bei mir. Bellatorix wird es nicht wagen, in meinen Hain einzudringen. Der Stein wird Bellatorix Sicht verblenden. Ihr seid für ihn unsichtbar. Er gehört der Fee Friada. Sie muß ihn verloren haben, sonst hätte der Zauberer keine Macht über sie gewonnen."
"Timon, behalte Du Dein aufrichtiges Herz. So, wie es Dein Holzeselchen zu einem lebendigen Pferd gemacht hat, so wird es Dir den richtigen Weg weisen. Du sieht den Kern unter der Schale." Zum Grafen sagte er: "Wolfgang, du denke daran, in dieser Schlacht kämpfen Brüder gegeneinander, deren Blick durch den Zauberer verblendet worden ist. Du bist einer von von Hunderten. Dünke dich nicht besser als sie. Sei auf der Hut vor den Versprechungen des Zauberers."
Sofort machten sie sich auf den Weg. Furcht trieb sie ob ihrer Gefährten, die den Eingang zum Tal bewachten. Ihre Männer hatten die Enge mit Steinen und toten Baumstämmen verbarrikadieret. Der Graf wollte gerade erklären, wie mit den Schilden zu verfahren sei, da wurden sie durch einen Knall aufgeschreckt. Bellatorix höhnte: "Ihr Narren, glaubt ihr wirklich, das könnte mich aufhalten? Früher oder später werdet ihr mir alle dienen müssen. Dich, Friedrich, hätte ich für klüger gehalten. Du kannst es einfacher haben. Dein Vater ist als Regent nicht zu gebrauchen, aber Du - wenn Du schlau bist - kannst mein Stellvertreter werden. Sag Deinen Männern nur, sie sollen ihre Waffen niederlegen, dann wird ihnen nichts geschehen." Ohne auf einen Befehl zu warten, nahm Timon seinen Schild und hielt ihn dem Zauberer vor die Augen, der schon einen seiner Energiestösse auf den Grafen richten wollte. Der Zeitpunkt hätte nicht später gewählt werden dürfen. Der Schild reflektierte den Strahl und traf den Zauberer selbst. Es gab eine erneute Explosion und Bellatorix zerbarst in tausend Stücke. Alsogleich wurden alle, die er versklavt hatte, frei und sahen sich verwundert an. Die Krieger dankten Timon für seine schnelle Reaktion und dafür, dass er den Worten des Zauberers nicht traute. Alle jubelten und freuten sich.
Graf Friedrich war der erste, der wieder Ordnung in die Lage brachte und die Führung der Gruppe übernahm. "Wo ist die Fee? Nur sie kann das verwüstete Land erneuern.Vielleicht kann der Baum uns wieder helfen?" Timon meinte: "Wir müssen ja auch Amalaswitha und ihre Tochter abholen." "Gut, dann geh mit ihrem Mann zur sprechenden Buche," sagte Wolfgang. Begierig zu wissen, wie es Frau und Tochter ginge und wer der mysteriöse Baum sei, ging Bernhold mit Timon los. Die kleine Amalberga fanden sie in einer Wiege, die die Bäume mit ihren Ästen geformt hatten. Sie schlief quasi in den Armen von einer Weide und einer Birke. "Liebe Buche, Du überrascht mich immer wieder." Sie verneigten sich vor dem Baum und erzählten ihm vom Ende Bellatorix. "Hilf uns doch ein letztes Mal. Wie können wir die Fee befreien, die uns den Frühling wieder bringt?" "Ob sie euch jetzt den Frühling wiederbringt, weiß ich nicht, aber nehmt einen Stein mit, der ihr gehört und geht nach Osten, der aufgehenden Sonne entgegen. Dort werdet ihr ihre Burg finden."
Nach drei Tagen fanden sie die Burg und gaben Friada den Stein mit der Bitte, ihr Land wieder zu heilen. Friada sagte: "Euer Land hat unter Bellatorix gelitten - es kann jetzt keine Frucht bringen - es muß sich ausruhen und braucht seinen Winter. Zieht ihm nicht die Decke fort. Lasst es schlafen. Dann kommt der Frühling wieder. Doch seid unverzagt. Ich lasse euch nicht hungern. Geht in eure Häuser. Seht in eure Speicher und Scheunen. Hier werdet Ihr genug finden." Voller Freude über den Sieg über Bellatorix und Dankbarkeit über die Hilfe vom sprechenden Baum feierten sie ein Fest und die Fee sorgte für alle bis zum Frühling.
Eiweiß und eine Prise Salz mit dem Schneebesen des Handrührers zu steifem Schnee schlagen. Dann eßlöffelweise Puderzucker und Zitronensaft zufügen. 3 bis 4 Minuten weiterschlagen. Geriebene Haselnüsse, S hokolade und Kakao mit einem Rührlöffel unterheben.
Mit 2 Teelöffeln kleine Häufchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen.
Im vorgeheizten Ofen ca. 30 Minuten backen. (E-Herd: 150°C, Umluft: 130°C, Gas: Stufe 1-2)
Tipp: Den Eischnee nicht zu schnell steifschlagen. Eiweiß braucht nicht nur Zucker, sondern auch Zeit. Wähle die mittlere Schaltstufe deines elektrischen Handrührers.
Viel Spaß beim Backen und guten Appetit wünscht Harald von Dublin