Ausgabe 229 | Seite 26 1. Dezember 2011 AD
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Adventskalender 2011

Fresko - Karlskirche (Wien) © St.Kortiniburg - Die HandelsgildeFresko - Karlskirche (Wien) © St.Kortiniburg - Die Handelsgilde

Der kleine Ritter, sein Eselchen und der sprechende Baum
1. Teil

Der kleine Ritter - © Thalassa von Kerygma Heute ist Markttag in Bärstett. In Riesensätzen läuft Timon zum Stadel. Mutter hat ihm aufgetragen, ihre Kiepe zu holen. Sie will sie mit Äpfeln und Nüssen füllen, um sie zu verkaufen. Er darf heute allein mit ihr in die Stadt. Seine großen Brüder müssen dem Vater helfen, die Schindeln auf den Dächer von Haus, Stall und Scheune auszubessern, Zäune zu flicken und Holz zu schlagen, bevor der Winter kommt.

Wie sehr freut er sich, mit ihr allein in die Stadt zu gehen, den Torwächter Hans zu treffen, die Gaukler mit ihren bunten Kostümen zu sehen und das Holzeselchen. Mutter mag es nicht, wenn er mit ihm spielt, redet und so nah bei ihm steht. "Das ist ein Prangeresel," sagt sie, "auf ihm sitzen Straftäter, die etwas gestohlen haben oder ihrem Herrn ungehorsam waren. Du bist aber ein braver und frommer Junge. Du sollst Dich mit solchen Strauchdieben nicht blicken lassen." "Aber Mutter! Das arme Eselchen, es kann nichts dafür. Es kann nicht weg und sieht so traurig aus. Ach, wenn das Eselchen ein richtiges Schlachtross wär..."

Sie laufen den Bach entlang bis zur Weggabelung. Nun folgen sie der Straße nach Osten, bis sie von ferne die Spitzen der höchsten Kirchtürme sehen. Das sind der Heilige Nikolaus und der Heilige Peter. Schon bald sehen sie die Stadtmauer. "Spute Dich, ich will noch vor dem Läuten der Marktglocke meinen Stand aufgebaut haben." Neben ihrer Lastenkiepe hat sie noch einen Korb mit frischen Eiern in der Hand und an der anderen hält sie Timon fest, der aufgeregt davon springen will. "Vorsicht, hier kommen etliche Pferdewagen und Reiter. Nicht, dass Du mir unter die Hufe kommst." Da rollt auch schon ein schwerer Vierspänner an, beladen mit Bier und Gurkenfässern.

An der Stadtmauer angelangt, steht breitbeinig Hans mit Hellebarde und Schwert vor ihnen. "Was wollt Ihr?" Timon schluckt: "Aber Hans, Du kennst uns doch!" "Ach neee, wen haben wir denn da?" - Der kleine Fünfjährige sieht ihn mit großen Augen an. "Timon ohne seine Brüder mit Mutti." - "Willst Du noch Ritter werden?" "Ja, das wäre schön!" - "Na, mit dem Ritter wird es nichts. Dein Vater ist weder Baron noch Graf, aber die Ratsherren brauchen immer gute Leute, die die Stadt zu beschützen wissen. Denk immer dran, Stadtluft macht frei. Du musst hier keinem hohen Herrn folgen, außer dem Rat der Bürger von Bärstett." - "Hans, setz dem Bengel keine Flausen in den Kopp. Er wird Bauer, wie sein Vater und seine Brüder." - "Frau, er wird höchstens Knecht seines ältesten Bruders. - Komm zu uns Kleiner, wenn Du ausgewachsen bist. Hans mochte den Kleinen und schenkte ihm ein Holzschwert und Schild mit den Worten: "Die Stadtwache kann immer tüchtige Stallburschen gebrauchen. Wenn Du Dich fix anstellt, lehre ich Dich das Handwerk eines Wachsoldaten und Reisigs. Die Stadt braucht immer mutige Leute." Timon wäre noch gern bei Hans gebilden, aber seine Mutter schiebt ihn weiter.

Marthe, die Krämerin, wartet schon auf sie. In ihrem kleinen Laden hat Timons Mutter alles untergestellt, was sie beim letzten Markttag in Bärstett lassen musste. Vater konnte sie nicht mit dem Wagen abholen. Ein Rad war gebrochen und sein Leiterwagen stand in der Werkstatt des Stellmachers. Seitdem konnten sie nicht nach Bärstett fahren und mussten alle Waren vom Hof selbst in die Stadt tragen. Gut, dass Marthe ihnen half und ihre Ernte, die sie hier feilboten, unterstellte. Sie erhielt dafür Äpfel und Nüssen aus ihrem Obstgarten. Schnell richten die beiden Frauen ihren Marktstand her, bevor die Glocken des heiligen Nikolaus, Schutzpatron der Kaufleute, auch der Bäcker, Bauern, Bierbrauer, Schnapsbrenner, erklangen. Der Priester spricht ein Gebet und gibt den Segen, wobei die Ministranten ordentlich die Weihrauchfäßchen schwingen.


Nun beginnt das bunte Treiben. Die Marktschreier überbieten sich mit ihren Angeboten, zanken sich und machen sich gegenseitig ihre Ware schlecht. Da ist auch ein Dompteur mit seinem Tanzbär - "Geh da nicht so dicht ran!" ruft Mutter ihm hinterher - und Jongleure. Bevor er davonlaufen kann, erhält er von ihr einen Auftrag: "Bring diese Äpfel und Nüsse zur Kräuterfrau. Sie gibt Dir dafür Honig und die Kräuter, die ich bei ihr bestellt habe. Sie werden uns vor Fieber und Halsgrimm schützen."


© Thalassa von Kerygma

Gänsebraten
perfekt

Zutaten für 4-6 Personen
Gänsebraten:


  • 1 (4,5 - 5 kg schwere) Bauerngans
  • 1 Apfel
  • 1 Orange
  • 2 Zwiebeln
  • 1 Bund Beifuß
  • Pfeffer
  • 500 g Salz
  • 8-10 l Wasser
  • Honig

Zubereitung:

Damit die Gans ein gleichmäßiges salziges Aroma bekommt, muss sie zunächst für 24 Stunden mariniert werden. Dafür etwa 10 Liter Wasser mit 500 Gramm Salz vermengen und die Gans dort hineinlegen. Anschließend an einen kühlen Ort stellen. Ideal ist dafür ein großer Eimer oder eine kleine Plastikwanne. Die Gans mindestens zwei- bis dreimal im Salzbad wenden.

Die Gans gut abtupfen und trocknen, dann innen leicht pfeffern. Apfel, Orange und Zwiebeln mit Schale und Haut in große Stücke schneiden und die Gans damit füllen. Die Beifußzweige mit in den Korpus geben. Nun die Gans mit Küchengarn in Form binden, sodass die Keulen miteinander verbunden sind und die Flügel fest am Korpus liegen. Die Öffnungen eventuell noch mit Rouladen-Nadeln oder Zahnstocher verschließen.

Die Gans auf einen Gitterrost legen und in den auf 200 Grad Umluft vorgeheizten Backofen schieben. Unter den Rost noch ein tiefes Backblech mit etwas Wasser stellen, damit das Fett beim Abtropfen nicht verbrennt. Eine Gans von ungefähr fünf Kilogramm benötigt mindestens eine Bratzeit von zweieinhalb Stunden. Die erste Stunde bei 200 Grad den Rest bei 180 Grad. Immer etwas Wasser während der Garzeit nachgießen. Die Gans nicht einstechen und nicht wenden.

Wer mag, bestreicht die Haut der Gans zum Ende der Garzeit mit etwas Honig und übergrillt sie. Dabei unbedingt aufpassen, denn Honig verbrennt bei zu langer Garzeit und viel Hitze.

Soße:


  • 1 ½ kg Geflügelknochen oder Gänseklein
  • 1 Suppenbund
  • 1 EL Tomatenmark
  • 10 Pfefferkörner
  • 5 Pimentkörner
  • 2-3 Zweige Petersilie
  • 2 Lorbeerblätter
  • ½ l Rotwein
  • ca. 2 l Wasser
  • Butterschmalz
  • zum Binden: 50 g Butter und 30 g Mehl

Zubereitung:

Für die Soße zunächst die Gänse- oder Geflügelknochen in Butterschmalz anbraten. Suppenbund putzen, würfeln und zu den Knochen in die Pfanne dazugeben. Gemüse etwas rösten, dann das Tomatenmark unterrühren und ebenfalls kurz rösten. Jetzt Rotwein, Wasser und die Gewürze dazugeben und alles mindestens zwei Stunden köcheln lassen.

Immer wieder den Fond mit etwas Wasser auffüllen. Den Fond durch ein feines Sieb gießen und die Zutaten auffangen. Die Flüssigkeit anschließend durch ein Küchentuch passieren und um ein Drittel einkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und etwas Honig würzen und binden. Dafür 30 Gramm Mehl mit 50 Gramm zimmerwarmer Butter vermengen, dann nach und nach in die Soße rühren, bis die gewünschte Konsistenz entsteht.

Ideale Beilage zur Gans sind Salzkartoffeln, Klöße, Rotkohl oder Sauerkraut.

Viel Spaß beim Kochen und guten Appetit wünscht
Harald von Dublin




Selbstgemachte Teelichter

Man braucht:

einfache, farblose Gläser
Transparentpapier
Alleskleber/Tapetenkleister
evtl. Schmucksteine
ein Teelicht (elektrisch oder aus Wachs)

Anleitung: (geeignet für Kleinkinder ab 3 Jahren)

Nachdem man das Glas sauber und fettfrei gemacht hat, kleistert man sie mit Kleber oder Tapetenkleister ein. Das Kind (oder man selbst) zerreißt nun das Transparentpapier in selbst ausgesuchten Farben in feine Schnitzel und klebt sie an das Glas. Die einfache Variante für Kinder wäre nun, fertige Schmucksteine in Form von Sternen, Herzen oder anderen Formen darauf zu kleben. Die etwas schwierigere Version ist, dass man Bilder wie Tannenbäume, Sterne, Engel usw. aus Transparentpapier ausschneidet und sie an dem Glas anbringt.

Ein schöner Spruch dazu, z.B. dieser irische Segensspruch: "Mögest du immer einen Freund an deiner Seite haben, der dir Vertrauen gibt, wenn es dir an Licht und Kraft gebricht", oder ein selbst ausgesuchter, passender Spruch machen dieses Geschenk einmalig.

© Haidt

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