Ausgabe 223 | Seite 2 23. Oktober 2011 AD
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Heil- und Nutzpflanzen

Die Edelkastanie


Grosse Brennnessel (Urtica dioica), (Tafel aus -Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz- von Otto Wilhelm Thomé von 1885 Die Edelkastanie, auch Eßkastanie genannt, ist weitläufig mit der Buche verwandt. Sie wird wegen ihrer Früchte und wegen ihres Holzes angebaut. Die älteste Edelkastanie (und gleichzeitig die größte bekannte in Europa) ist der Castagno dei Cento Cavalli auf Sizilien - der Baum ist mindestens 2000 Jahre alt.

Seit der Antike werden Kastanien im gesamten Mittelmeerraum angebaut. Sie genossen ein hohes Ansehen. Mit den Römern kamen sie bis nach Britannien. Griechen, Phönizier und Juden trieben mit den Früchten Handel. Karl der Große befahl in seinem "Capitulare de villis", Kastanienbäume auf den Krongütern zu pflanzen.

Die Kastanienfrüchte - manche werden sie von Jahrmärkten als "Maroni" kennen - sind in dicht und wirkungsvoll bestachelten Hüllen verborgen, die bei der Reife aufplatzen. Im Unterschied zu anderen Nüssen hat die Kastanie relativ wenig Fett. Vom Mittelalter bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren Kastanien das Hauptnahrungsmittel für die Landbevölkerung in den Bergregionen Südeuropas.

Die Edelkastanie ist wärmeliebend und braucht regelmäßige Niederschläge. Bei Sommertrockenheit geht sie genau so ein wie bei Staunässe. Sie braucht viel Licht. Nördlich des 48. Breitengrades reifen die Früchte nicht mehr regelmäßig, dort wird sie vorwiegend als Holzlieferant und Parkbaum genutzt. Aber bis Südskandinavien gibt es Bestände von Edelkastanien.

Frische Kastanien sind leicht verderblich; sie müssen sorgfältig getrocknet werden, damit sie über den Winter brauchbar bleiben. Meist werden Kastanien geschält und gekocht als Beilage verzehrt, man kann sie aber auch in der Schale rösten. Das ist dann der bekannte Jahrmarkts-Snack. Ansonsten werden sie in Alkohol oder Zuckersirup eingelegt, zu Mehl und Flocken verarbeitet, für einen Likör verwendet (in Frankreich und Italien) oder auch für Bier verbraut (auf Korsika und in der Schweiz). Kastanien sind glutenfrei und daher für Menschen mit Zöliakie als Getreide-Ersatz geeignet.

Im Kastanienwald tragen die Bienen Kastanienhonig ein - dunkel und aromatisch. Die Blätter finden für After-Shave-Lotionen oder zum Färben von Stoffen Verwendung. Auch heute noch helfen Zubereitungen aus Kastanienblättern bei Husten und Durchfall. Zur Wundbehandlung kann man sie ebenso einsetzen. Früher nahm man die Kastanienrinde zum Ledergerben. In Spanien, Süditalien und Korsika ist die Waldweide von Schweinen unter Kastanien wichtig. Der Schinken und die Salami von derart genährten Schweinen gelten als ein Genuß!

Kastanienholz ist für den Möbel-, Schiffs- und Musikinstrumentenbau begehrt. Es wird für Likör- und Weinfässer gebraucht und ist im Freien weitgehend witterungs- und fäulnisbeständig, ohne daß man zusätzlich Chemie einsetzen müßte.

© Amhara zu Agorá




Persönlichkeiten des Mittelalters

Gunhild von Dänemark

In einer männerorientierten Welt "verschwinden" die Töchter mit ihrer Verheiratung aus dem Stammbaum ihrer Familie, oftmals wird dort nicht einmal das Sterbedatum vermerkt. Wenn die junge Frau dann früh verstirbt und vielleicht "nur" Töchter zur Welt gebracht hat, scheint sie auch für die Dynastie der aufnehmenden Familie wenig Wert gehabt zu haben. So ist es mit Gunhild von Dänemark gegangen.

Sie war die Tochter von Knut dem Großen, König Dänemarks, Englands, Schottlands und Norwegens - eines kriegerischen Wikingerfürsten, mit dem sich Kaiser Konrad II. gut stellen wollte. So diente Gunhild diesen beiden Herrscherhäusern bereits als Sechsjährige als Friedenspfand. Mit sechzehn Jahren wurde sie dem Thronfolger, dem späteren Kaiser Heinrich III., verlobt.

Zu Pfingsten 1036 n.Chr. wurde in der kaiserlichen Pfalz Nijmwegen die Hochzeit gefeiert. Gleichzeitig wurde sie zur Königin gekrönt und erhielt den Krönungsnamen Kunigunde. Von da an war die junge und zarte Frau gezwungen, mit dem Kaiser, mit ihrem Gemahl und deren Gefolge zu reisen. Um die kaiserliche und königliche Macht zu erhalten und zu festigen, waren diese "Umritte" dringend geboten, auch waren die Fürsten als Heerführer unersetzbar. Oberhalb von Bad Dürkheim hatten die salischen Herzöge aus Worms im 9. Jahrhundert ihre Hausburg errichtet, die "Linthburg". Diese Burg wurde ab 1024 zu einer Benediktinerabtei umgebaut und 1035 in Anwesenheit von Kaiser Konrad II. und seiner Gemahlin Gisela geweiht. Inzwischen ist die Anlage eine Ruine - Kloster Limburg.

Da es in Italien rumorte, zog der ganze kaiserliche Troß zum Ende des Jahres 1036 über Regensburg weiter nach Süden. Dort, in Italien, muß Gunhilds Tochter Beatrix zur Welt gekommen sein. Der Rückmarsch des Heeres auf der Via Emilia ging bei drückender Hitze nur langsam voran, zudem grassierte Malaria unter den Menschen. Die junge Fürstin erlag dem Fieber am 18.07.1038, knapp zwanzigjährig, unweit von Parma. Die jüdischen Ärzte des Kaisers balsamierten die Tote ein, um sie in Rheinfranken beisetzen zu können. Ihre letzte Ruhestätte fand sie nicht im Dom zu Speyer, der Grablege der salischen Kaiser, da sie nie Kaiserin gewesen ist. Sie wurde im Kloster Limburg, der alten ehemaligen Hausburg der Salier, beigesetzt, wo ihre Gebeine bis heute im Kirchenschiff ruhen.

© Amhara zu Agorá





Rezepte

Gebratene Leber mit Zwiebelringen und Apfelspalten

Zutaten:


  • 500 Gramm Leber ( Schwein )
  • Mehl zum wenden
  • 2-3 Ziebeln ( in Ringe geschnitten )
  • 1-2 Äpfel ( in Spalte geschnitten )
  • Salz
  • Pfeffer
  • Fett zum Braten

Zubereitung:

Salz, Pfeffer und Mehl vermischen. Darin die Leber wenden. Pfanne auf die Kochstelle stellen , Fett darin erhitzen.

Zuerst werden die Zwiebelringe gedünstet. Anschließend die Apfelspalten in der selben Pfanne dünsten. Zwiebelringe und Apfelspalten auf Seite stellen.

Nun die Leber, in der Pfanne braten. Je nach Geschmack entweder ganz durch oder medium. Kurz vorher die Apfelscheiben und Zwiebelringe mit in die Pfanne geben, zu der Leber.

Leber herrausnehmen, Apfelscheiben und Zwiebelringe auf der Leber verteilen. Dazu wird ein Kartoffelbrei und grüner Salat gereicht.

Guten Appetit wünscht euch
Sejane aus Welt 4




Kleidung im Mittelalter

Bruche

Die Bruche aus ungebleichtem Leinen wurde sowohl in den Beinlingen als Unterhose getragen, als auch als separates Kleidungsstück, wenn die Arbeit oder das Klima dies verlangten.

Die halb offenen Beine der Bruche wurden auf unterschiedliche Art hochgebunden oder um die Beine gewickelt.

Grundlage sind zwei identische Zuschnitte. Die Bundbreite sollte etwa dem doppelten Hüftumfang entsprechen, damit man es später zusammenraffen kann. Die Länge sollte bis über die Knie reichen.

Es gab unterschiedliche Weisen, wie die lose herabhängenden Beinlappen daran gehindert wurden, herumzuflattern.

Man konnte sie mit einem Stück Schnur hochbinden. Oder man wickelte sie um die Beine und verknotete die Endzipfel.

© Cat-Town


Es geht wieder los

Tach auch an dieser Stelle, werte Gemeinde,
nach längerer Abstinenz, von einigen Ausnahmen abgesehen, mischt sich der HaxxenHannes fortan wieder unters schreibende Volk, bemüht darum, die interessante Themenfülle des Tagblatts mit einer neuen Reihe zu bereichern.

35 Teile umfasste die Fabelwesen-Reihe, mal sehen, wie lange ich Geist und Gemüt mit der neuen Reihe zu malträtieren vermag. Die Artikel werden kürzer gehalten sein, dafür erscheinen sie dann als Mehrteiler, sodass sich ein Thema also durchaus über mehrere Wochen ziehen kann.
Wobei das " sich ziehen" in diesem Zusammenhang nicht falsch verstanden werden sollte, schließlich wird die Spannungskurve hochgehalten und das ein oder andere retadierende Moment gestreut.
Ehe im jeweiligen Schlussteil, den Gesetzen der Dramaturgie zum Trotze, nicht die Tragik, sondern der Unfug sein unheilvoll Werk als Höhepunkt versprühen möge.

Soviel zum groben Strang, doch sei die Thematik des Ganzen nicht vergessen.
Ursprünglich geplant war eine Reihe über Logen, Orden, Bruderschaften, Geheimbünde und dergleichen. Jener Plan wird weiterhin verfolgt, doch um Piraten des Mittelalters erweitert. Denn da tummelten sich weit mehr, als nur jener wohlbekannte Störtebeker. Diesem Plan wird nachgegangen, doch erfuhr er in den letzten Tagen eine neuerliche Erweiterung, mit welcher die Reihe ihren Aufmacher, Blickfang oder neudeutsch "Eye-Catcher" bekommt, nämlich den Kannibalismus im Mittelalter.

Inspiriert selbstredend durch den üblichen, vorweg galopierenden, rasenden und alles zerreissenden Eifer und Wahn der "Blöd" der letzten Tage.
Was tun also, wenn man schon die Bundesangie nicht dabei fotografieren konnte, wie sie Westerwelle oder Seehofer anknabbert? während jener Westerwelle doch eigentlich nur eine purpurne Elfe sein möchte, getraut man sich nicht auszumalen, was Seehofer gerne wäre. Jedenfalls, richtig, man verlagert die Thematik des Kannibalismus eben in eines der klassischen, traditionellen Kerngebiete, der Südsee.

Unschön für die Betroffenen dieses, sich wie und warum auch immer, dort abspielenden Dramas, keine Frage, wurde erstmal blindlings die AUflagenkeule Kannibalismus in typischer Blöd-Manier geschwungen.
Warum sich vorab um Fakten mühen, wenn man im Nachhinein, entstandene Verleumdungen oder Rufmorde, mittels Heerscharen beschäftigter Anwälte abweisen kann? Die Anwälte müssen eh bezahlt werden, dann können sie auch was dafür tun, so quasi.

Ähnlich wie immer behauptet wird, das ein Pflock ins Herz gegen Vampire hilft. Was sich, im Übrigen, auch bei allen anderen Spezies als recht hilfreich erweist. Ob es sich bei jenen "Schreiberlingen" um Vampire oder Menschen handelt, blöd wer Arges dabei denkt.
Abgesehen davon, dass die Bezeichnung jener als "Schreiberlinge", einer Verunglimpfung wirklicher Schreiberlinge nahekommt, daher die Anführungszeichen.

Jedenfalls wurden überraschender Weise, seitens jenes Blattes, keine Parallelen zum griechischen Altertum gezogen, dabei hätte man so schön zwei Fliegen mit einer Blöd schlagen können. Wenn schon stetig Öl ins Feuer gießen, dann richtig, bitte!
Nicht immer diese halbherzigen Hetzkampagnen gegen Griechen oder andere Ausländer, oder Homosexuelle, oder andere nicht zum Springer-Universum zählende Medien, oder nicht im Hause Springer stehende Kühlschränke, Waffeleisen etc.
"Gestern war ich doch bei .... Stellt euch vor, die Waffeln dort waren immer viel dunkler und brauchten viel länger, so welche kämen mir nicht ins Springer-Haus."*

Wie auch immer, ich möchte nicht den kommenden Dingen vorweggreifen, Stichwort retadierendes Moment. Ob trügerisch oder nicht, lasst euch überraschen! Kannibalismus, Waffeln, bei dieser Gelegenheit fällt mir auf, dass ich, den Seite-1-Artikel mit eingerechnet, heute recht ausführlich übers Essen refferierte, nein, ich halte keine Diät!
In diesem Sinne, bis zum nächsten Sonntag, habt Messer, Gabel und ausreichend Ketchup parat.

© Singularis Porcus





*So oder so ähnlich stellt sich der Autor Gespräche im Hause Springer vor und wünscht sich doch nur, dass die dort Beschäftigten endlich mal konsequent wären. Schließlich sind sie im Springer-Haus zuwerke, warum springen sie also nicht endlich? Vorzugsweise von höchster Stelle natürlich, sonst wäre ja keinem gedient. Der Autor würde die Überreste auch höchstpersönlich und selbstverständlich mit einer oder mehreren Bild-Volks-Zahnbürste(n) vom Randstein kratzen!


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