Ausgabe 213 | Seite 3 14. August 2011 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Die Wanderer von Elrandier

Armee der Armseligen

Langsam hob Cherubias den linken Arm und zu seiner Linken erhoben sich die Nagima aus ihrer Deckung. Clavius lachte. „Was willst du damit?!“ „Du hast etwas vergessen!“ Clavius sah sich verwirrt um. „Was?“ Cherubias bewegte seine Rechte. „Ich habe einen zweiten Arm..“ Langsam erhoben sich Nagima zu seiner rechten Hand. Clavius wurde noch bleicher. Cherubias lächelte. „Muss ich Gewalt anwenden lassen?“ Cherubias erhob seine Stimme. „Ein jeder Diener des Clavius lege seine Waffen nieder und lege sich mit dem Gesicht auf den Boden oder suche sein Heil in der Flucht!“ Seine Stimme donnerte wie ein Fluch über das Tal.

Clavius zog mit der rechten Hand sein Schwert, während seine linke Hand versuchte, sein Wams aufzureißen, da liess Cherubias die Hände fallen. Wie ein Rudel Wölfe stürzten sich die Nagima auf die noch stehenden Männer. Die wenigsten Männer des Clavius ergaben sich fast kampflos. Auch Darnus und Erebian wollten kämpfen. Doch zwei Gruppen Nagima sprangen vor, warfen Netze auf die beiden überraschten Männer und wickelten sie binnen Augenblicken fest ein. Der ganze Kampf dauerte nur Augenblicke. Cherubias stand mitten in dem Geschehen und machte nicht eine Bewegung. Die Nagima nahmen furchtbare Rache an ihren Peinigern. Nur drei überlebten.

Als der Lärm nachließ, kniete Clavius auf dem Boden, ein Nagima hatte ein Messer an seiner Kehle. „Ich versprach, dich schnell zu töten, wenn du aufgibst.“ Clavius' Augen sprühten Hass. „Ich habe Hunderte deinesgleichen getötet, Kal Var! Du machst mir keine Angst!“ „Ich will dir keine Angst machen. Ich übergebe dich den Nagima.“ Cherubias lächelte kalt. Dann griff er dem Mann an den Hals, riss mit einer flinken Bewegung den Wams auf und riss etwas heraus. Clavius heulte wie ein Hund, dem man den Schwanz abgehackt hatte.

Die Hände des Gauklers waren auf den Rücken gedrückt. Cherubias sagte leise etwas zu Gluck und man entfernte einen Ring von Clavius Hand. Er setzte sich vor dem Mann auf den Boden und betrachtete ihn eindringlich. „Gibt es irgendetwas, was du mir sagen solltest, bevor du vor deine Väter trittst?“ Cherubias lächelte. „Vielleicht wird es die Geister der Ahnen versöhnlicher stimmen, wenn du reinen Gewissens vor sie trittst!“ Clavius lachte ihn aus. „Du kennst nicht einen Bruchteil meiner Macht!“ Cherubias sah ihn an. Das kalte Brennen in den Augen des Mannes bewies ihm nur eines: Clavius war durch und durch von Hass und Bösartigkeit zerfressen.

Er gab Gluck eine Anweisung. Der Nagima nickte grimmig, dann gluckste er etwas in seiner eigenen Sprache: Mehrere Nagima schleiften Clavius in den Wald. Sein Schreien hallte noch mehrere Minuten über die Wasser. Dann verstummten die Schreie. Die Nagima kamen aus dem Wald. Marxellus starrte Cherubias entsetzt an. „Beim Licht!“

Langsam ging Cherubias auf die beiden Männer in den Netzen zu. Er machte eine Handbewegung und Darnus wurde ausgewickelt. Der Mann wirkte verwirrt. „Ich bin Cherubias. Du bist Darnus. Wir sind Brüder!“ Darnus sah ihn an. „Ich kenne dich nicht!“ Er war verstört. Seine Augen bewiesen es. Cherubias gab Gluck eine Anweisung. Darnus wurde in eine Ecke gebracht und mit gefesselten Händen abgesetzt. Darnus und Cherubias ähnelten sich. Der Jüngere hatte einige Narben mehr an den Armen. Er war kräftiger. Aber was Größe und Gesicht betraf, hätte man denken können, Zwillinge vor sich zu haben. Im Gegensatz zu Cherubias trug Darnus seine Haare lang und benutzte nur ein Stirnband. Er trug auch sonst die einfache Lederkleidung eines Waldläufers. Allerdings gab es keine normale Waldläuferkleidung mit so vielen Geheimfächern für Dolche. Zehn Dolche und Messer fand man in der Kleidung versteckt.

Belsendra hielt Cherubias auf und sah ihn an. „Darf ich dich etwas fragen?“ Cherubias nickte. „Fiel es dir schwer, sein Leben zu beenden?“ Der Magier sah sie seltsam an. „Wenn er ein Mensch gewesen wäre, wäre es mir schwer gefallen. Doch er war kein Mensch. Ich sah soviel Böses in ihm, in seiner Nähe wurde mir kalt!“ Sein Blick suchte den ihren. „Es fiel mir bei ihm nicht schwer. Er war kein Mensch mehr. Er war nur noch böse. Nicht mehr, nicht weniger!“

wird fortgesetzt.

© cherubias




Gilden-WBW für alle Welten

Bettgeflüster

Schlafenszeit. Fahles Mondlicht fällt durch das Fenster herein. Wir erkennen einige Möbelstücke und das schwere Himmelbett. Ruhiges Atmen deutet darauf hin, dass das Ruhemöbel nicht leer ist. Manchmal raschelt ein Kissen.

"Du?"
"Hm?"
"Schläfst du schon?"
"Hm!"
"Hast du schon mal von Kleopatra gehört?"
"Mit der Schlange?"
"Ja. Sie soll eine sehr schöne Frau gewesen sein mit ganz seidiger Haut."
"Ahja?"
"Weißt du auch warum?"
"Hm?"
"Weil sie täglich in Eselsmilch badete."
"Ahso."
"Meinst du ..."
"Weißt du Schatz, ich besorge dir morgen tausende Liter Milch, wenn du mich jetzt schlafen läßt!"
(Flüsternd) "Du bist so gut zu mir!"


Dann kehrt wieder Ruhe ein. Eine große Wolke schiebt sich vor den Mond. Das Zimmer ist finster.

© Hinrik

Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 07.08 ab sofort bis zum 19.08.2011 um 23:59 Uhr.


Hinweis: Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW. Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt, sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder: Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.

Die Gewinne beim
Gildenwettbewerb (GWBW)




1. Platz --> Goldpokal
2. Platz --> Silberpokal
3. Platz --> Bronzepokal

Und nun viel Erfolg, frohes Schaffen und ein gutes Gelingen!

© Hinrik


14. August 1040

Direkt auf dem Schlachtfeld von Elgin wurde der schottische König Duncan I. ermordet, ausgerechnet von einem seiner Heerführer. Dass dieser auch noch sein Cousin war, ist da eher unbedeutend, bei Streitigkeiten um die Krone sind bei den Anwärtern oder Anwärterinnen die Familienbande sehr oft sehr locker geknüpft.

Im Gegensatz zu Duncan wurde sein Mörder und Thronnachfolger weltberühmt, dank William Shakespeare, der ihm in seinem Drama “Macbeth” ein Denkmal setzte.
Allerdings war der reale Macbeth wohl kaum ein schlimmerer Tyrann als seine Vorgänger und Nachfolger auf dem Thron Schottlands. Dem Vernehmen nach ging es dem Land während seiner Regentschaft sogar vergleichsweise gut. Es herrschten Friede und Wohlstand.

Allerdings endete seine Herrschaft fast so, wie sie begann: er fiel fast genau 17 Jahre später im Kampf gegen Duncans Sohn Malcolm III.

© Askanum


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