Ausgabe 213 | Seite 2 14. August 2011 AD
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Heil- und Nutzpflanzen

Getreide - die Hirse


Gemeine Hirse (Panicum miliaceum), (Tafel aus -Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz- von Otto Wilhelm Thomé von 1885 Hirse ist ein kleinfrüchtiges Getreide aus der Familie der Süßgräser. Die Nutzformen der Hirse sind einjährige Gräser, die bis zu 5m hoch werden können ("Mohrenhirse"). Als eines der ältesten Getreide diente sie bereits vor über 9.000 Jahren der menschlichen Ernährung. Der Name "Hirse" leitet sich von dem altgermanischen 'hirsi' ab, was 'Sättigung' bedeutet.

Die Rispenhirse, auch Echte Hirse genannt im Unterschied zu 'Unkrautformen', wurde früher auch reichlich in Europa angebaut. Sie stammt aus der Mandschurei, wo sie seit etwa 7.000 v.Chr. kultiviert wird. In Altertum und Mittelalter gehörte Hirse zu den meistangebauten Getreiden. Dabei wurde in Kauf genommen, daß die Hirsekörner unterschiedlich schnell reifen und bei der Reife leicht aus der Ähre fallen - der Ernteverlust war also beträchtlich. Zudem mußte die Hirse wenigstens zwei Mal in der Wachstumsphase gejätet werden. Dennoch wurde Hirse zeitweise teurer als Weizen gehandelt. In Europa wurde dieses Grundnahrungsmittel erst durch Kartoffel und Mais verdrängt.

Der Anbau, die Pflege auf dem Halm und die Ernte also sind keineswegs simpel, obwohl Hirse landläufig "Korn des armen Mannes" genannt wurde. Die ältesten Funde von kultivierter Rispenhirse in Deutschland wurden bei Leipzig und Hadersleben gemacht. Sie stammen aus der jungsteinzeitlichen Epoche der Linienbandkeramiker - etwa 5.500 - 4.900 v. Chr.

Die Rispenhirse blüht und fruchtet in wedelartiger Form, wobei der Fruchtstand bis zu 30 cm lang werden kann. Sie ist nicht so wärmebedürftig wie andere Hirsearten und wächst in Mitteleuropa wild auf Schuttplätzen, Bahnanlagen und in Häfen; in Gärten keimt sie oft aus Vogelfutter. Sie möchte nährstoffreiche, leichte sandige Lehmböden. Heutzutage wird sie vor allem in Zentralasien, Nordchina, Japan und Indien angebaut, im Himalaya bis in eine Höhe von 3.000 ü.NN. Man verzehrt sie als Fladenbrot oder Brei, verbraut sie zu Bier und füttert mit dem Stroh die Wiederkäuer.

Die Römer nannten die Rispenhirse 'milium' und machten Brot sowie Brei daraus.

Die Kolbenhirse wird vorwiegend in Asien angebaut. Sie hat geringere Ansprüche an den Boden als die Rispenhirse, ist aber nicht trockenresistent. Diese Form der Hirse ist nur als Kulturpflanze bekannt. Sie könnte in Afghanistan aus der Grünen Borstenhirse entstanden sein. In China wurde sie ab etwa 2.500 v. Chr. zusammen mit der Rispenhirse angebaut. Auch nach der Einführung von Weizen und Gerste blieben beide Hirsen Grundnahrungsmittel für weite Teile der Bevölkerung. In Europa ist sie nur aus Funden bei den Pfahlbausiedlungen am Bodensee bekannt.

Die Römer nannten die Kolbenhirse 'panicum' und bereiteten mit ihr einen Milchbrei zu. Kolbenhirse wurde in der Antike vorwiegend in Südeuropa angebaut. Heutzutage hat sie in Europa und Amerika lediglich eine gewisse Bedeutung als Futtergras (und als Vogelfutter).

Sorghum-Hirsen stammen aus Afrika. Sie vertragen Trockenheit, lieben warmes und gemäßigtes Klima, meiden aber kalte und staunasse Böden. Seit dem 17. Jhdt. werden sie auch in den USA angebaut, in geringem Umfang auch in China und Indien. Als "Zuckerhirse" dient sie vorwiegend der Sirupproduktion, soll zukünftig aber auch für die Bioäthanol-Gewinnung genutzt werden. Sorghum-Hirsen gibt es als Körnerhirse (sogenannte "Mohrenhirse") für die menschliche Ernährung; in dieser Form ist sie das wichtigste Brotgetreide Afrikas und nach Weizen, Mais, Reis und Gerste die Getreideart mit der fünftgrößten Anbaufläche weltweit. Eine andere Form der Mohrenhirse ist die Faserhirse: Sorghum kann bis 5m hoch werden und liefert im Stengel und in den Blättern reichlich Cellulosefasern. Sie werden für die energetische Nutzung gebraucht, aber auch für die Herstellung von Besen, zur Papierherstellung oder als Baumaterial. Die Zuckerhirse liefert nicht nur Sirup, sondern dient als Grünfutter oder Silage. Sofern die Silage in Biogasanlagen eingesetzt wird, ist sie der Maissilage ebenbürtig. Dabei werden nicht die Samen verwendet - die können als Mahlerzeugnis der menschlichen Ernährung dienen - sondern die zuckerhaltigen Stengel.

Hirse ist das Getreide mit den meisten Mineralstoffen: Fluor, Schwefel, Phosphor, Megnesium, Kalium, besonders viel Silizium und Eisen. Allerdings sitzen diese wünschenswerten Inhaltsstoffe vorwiegend in der Spelze - und die wird abgeschält... Hirse enthält kein Gluten, was ihre Backeigenschaften doch erheblich mindert - sie aber für Menschen mit Zöliakie hoch geeignet macht. Sogar Bier (das glutenfrei ist) wird aus Hirse gebraut.

© Amhara zu Agorá





Rezepte

Kaltschale selbst gemacht

Zutaten (für 4 Personen):


  • 1 Zitrone
  • 3/4 l Sauerkirschsaft
  • 125 g Himbeeren
  • 200 g Heidelbeeren
  • 75 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillin Zucker
  • 20 g Speisestärke



Zubereitung:

Die Zitrone wird gewaschen. Danach vorsichtig die Schale abschälen. Die Zitrone selbst wird halbiert und ausgepresst. 35 ml von dem Saft zur Seite gestellt. Die Beeren verlesen, waschen und abtropfen lassen. Heidelbeeren, Sauerkirschsaft, 35 ml Zitronensaft, 75 g Zucker, Vanillin Zucker und die Zitronenschale aufkochen. Rührt dann die Speisestärke mit etwas kaltem Wasser glatt. Das Ganze kommt dann in den Topf und kocht nochmals etwa 1 Minute. Vor dem Servieren gut durchkühlen.

Viel Spass und das passende Sommerwetter © Landrichterin




Aus dem Archiv

Nasenprinz und die Entdeckung des Landes


Es schien eine endlose Reise zu sein. Als ob sie sich einer schweren Reise wagten, die keine Ende nahm. Sie kostete sogar Menschenleben auf der lange Reise.

Nasenprinz zog mit einer Flotte von 5 großen Schlachtschiffen über das Meer. Völlig Orientierungslos schepperte er mit seinen Männern durch das Wasser. So sehr sie sich auch bemühten, sie fanden einfach kein Land und die Nahrung wurde knapp.

Eines sonnigen Seetages kam aber endlich die Wende. Nasenprinz lag in seinem Bett während oben auf dem Schiff kräftig geputzt und Ausschau gehalten wurde.

Nasenprinz wurde urplötzlich geweckt. Zunächst dachte er, er wurde von einem grässlichen Traum aus dem Schlaf gerissen worden.

Schließlich war er auch schweißnass und hatte kalte Hände und Füße. Er lauschte noch einmal. Plötzlich schreckte er zurück. Ein Matrose kam außer Puste in das Schlafgemach gestürmt: "Herr, wir haben Land im Sicht! Schauen sie sich das an!"

Nasenprinz musste erst noch einmal nachdenken bis er begriff. Schlaftrunken wandelte er auf das Deck. Er stolperte noch über seinen viel zu großen Bärenschlafanzug und griff sich dann endlich das Fernrohr. Er schaute hoch, runter, links und rechts.

Nach einigen hin und her hatte er das Land nun endlich im Blick. Stolz und hoffnungsvoll betrachtete er sorgfältig sein erobertes Land. Es war zwar noch nicht in seinem Besitz, er meinte aber dennoch es sei nun seines .

Erst sah das Stückchen Erde aus wie eine kleine Insel im Meer, doch als sie näher Fuhren stellte sich heraus das es ein Land sein musste. Ja vielleicht sogar ein Kontinent .

Sie Fuhren an Land und Nasenprinz, der ganz vergaß das er noch im Schlafanzug ist, rannte auf das Land zu. Es schien unbewohnt.

Schließlich nach einigen Stunden und Tagen der Erkundung war er sich Sicher: Dies hier hat er als 1. entdeckt und so nannte er sein erworbenes Land stolz:

Kapi-Regnum

und steckte die Fahne in den Sand.

© petri




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