Ausgabe 201 | Seite 4 22. Mai 2011 AD
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Kopfgrafik - © upjers GmbH & Co. KG

 

Die Wanderer von Elrandier

Die Geschichte des Sehers

Tatsächlich löste sich ein Nagima aus der Gruppe. Cherubias verbeugte sich. "Ich bin Cherubias. Leider kann ich eure Namen nicht aussprechen, doch jener dort, den wir Piep nannten, hat seine Schuld erfüllt. Bitte lasst ihn in Würde zu seinen Ahnen gehen." "Du Cherubias?" Cherubias nickte. "Piep nannte dich Bruder von Nagima. Dann dein Wunsch unser Wille.

Wir dich aber erst hier heraus begleiten. Es nur noch wenige Wachen sind oberhalb von Erde." "Wieso sind nur noch wenige oben?" "Der Mann Clavius hat eine Gruppe zur Jagd nach Nagima geschickt. Und eine mit ihm gegangen." "Könnt ihr euch um die Jäger kümmern und die Brüder befreien, wenn sie hier eintreffen? Mein Freund Marxellus und ich werden Clavius jagen." "Das wir werden tun! Doch was aus unseren Brüdern wird, die schon seit Monden verschollen?" Cherubias lächelte. "Ich werde versuchen, sie zurückzubringen!" "Das dein Wort, Bruder?" "Das ist mein Wort!"

Der Nagima lächelte. "Nagima glauben, Augen zeigen Seele. Deine Seele gut!" Er schien zu überlegen, dann sah er die beiden Gefährten traurig an. "Ich gesehen in Augen von Erebian und Darnus. Seele voll Schmerz und Verwirrung. Nicht gut und nicht schlecht. Seele nicht da. Ist wie in Kiste, nicht kann raus."

Cherubias starrte den Nagima an und versuchte, die Worte umzusetzen. Dann umarmte er den Nagima und flüsterte: "Danke! Du hast gerade viel Angst aus meinem Herzen genommen!" "Wir jetzt gehen?" Cherubias nickte. Ein paar Nagima gingen am Ende der Kolonne und führten die Pferde und Ochsen. Der Rest ging mit den beiden Gefährten und den anderen Geretteten voraus. Oben angekommen, zeigte sich das Talent der Nagima erneut. Sobald eine Wache in Sicht kam, griffen die Nagima in Zweiergruppen an. Dabei waren sie flink und geschickt. Als sie ins Freie traten, schwärmten die Nagima aus und griffen sich die restlichen Wachen.

Die Nagima hatten nicht viel Interesse an den restlichen Sachen, die herumstanden, sie brauchten auch keine Pferde. Sie schulterten ihre Toten und verschwanden im Dschungel. Nur einer blieb zurück und rief: "Danke, Bruder Cherubias, danke, Bruder Marxellus!" Dann wurde er vom Urwald verschluckt. Hinter ihnen standen noch ein paar Entkommene, zehn an der Zahl. Cherubias gab jedem ein Pferd, sie verteilten die Lasten auf den restlichen Pferden und den Ochsen, dann nahmen sie die Fährte nach Tondoras auf.

"Wenn wir halbwegs gut durchkommen, haben wir Tondoras morgen gegen Abend erreicht!" rief Therodil, als sie losritten. Cherubias zuckte die Schultern. "Mal sehen, wo er hin ist!" Sie folgten dem Tsamtur-Fluss nach Westen, wo auch irgendwo die Landesgrenze von Ertria und Narens verlief. Tondoras lag in einer fruchtbaren Marschenlandschaft der Küste Ertrias. Sie war Hafenstadt und Handelsplatz zugleich. Zudem war sie der Marinehafen Ertrias. Von hier aus konnten die Geretteten gute Passagen in ihre Heimatländer oder sonst wohin buchen. Ein gutes Ziel für sie.

Da er einige Goldstücke erbeutet hatte, konnte er jedem der Geretteten etwas Geld für die Schiffspassage, etwas zu Essen und ähnliche Dinge in die Hand drücken. Allerdings wartete er damit, bis sie tatsächlich am folgenden Nachmittag die Stadttore Tondoras' durchquerten. Cherubias kümmerte sich um die Informationen. Doch beim Hafenmeister konnte er nicht erfahren, ob Clavius das Land per Schiff verlassen hatte.

Der Grund war auch verständlich. Das letzte Schiff war zwei Tage zuvor eingelaufen und hatte noch nicht abgelegt. Marxellus verkaufte die übrig gebliebenen Pferde und die Ochsen an einen Händler, behielt aber drei Pferde zurück. Indes war Cherubias schon weitergewandert und hatte sich beim Schließmeister gemeldet. Natürlich lag keine Post vor, doch Cherubias hatte Briefe zu versenden. Am längsten nahm er sich Zeit für den Brief, den er an Thalredo schieb.

Sire,
Hiermit setze ich Euch in Kenntnis, dass wir die Spur des Clavius durch Narens und Ertria verfolgt haben. Wie erwartet, ist Ha Arum ein Portal, welches nach Tanak Arebi führt. Die Sklaven werden hier eingefangen, meist arme Geschöpfe vom Stamm der Nagima und Wanderer, und dann durch das Portal nach Ha Arum geschafft. Ihr nächstes Ziel ist Santeril. So frage ich in aller Bescheidenheit, wie eine Gruppe Sklaven von Lahatra nach Santeril gelangen kann, ohne Eure Häfen zu passieren? Da Lahatra sich nicht am Sklavenhandel beteiligt, kann dieses nicht auf offiziellem Wege geschehen. Dieses kann nur mit Wissen eines bestechlichen Hafenmeisters oder durch einen Euch unbekannten Weg geschehen. So ersuche ich Euer Regentschaft untertänigst um Ermittlungen der Antwort zu den angesprochenen Fragen.

Cherubias fügte noch eine Beschreibung ihrer Reise bei, bat jedoch darum, Ha Arum nur von Soldaten besetzen zu lassen, aber auf keinen Fall Beschädigungen zu dulden. Auch an Werstan, Parsh und Seamus gingen Briefe mit einem kurzen Reisebericht, an den Schließmeister eine neue Adresse.

Bei Einbruch der Dunkelheit traf Cherubias im Gasthaus ein. Müde ließ er sich neben Marxellus fallen. "Clavius ist nicht hier. Aber wie kann er hier weg?" "Wenn er nicht einen eigenen Hafen hat? Gar nicht!" schmatzte Marxellus zurück. Der Wirt brachte Cherubias einen Humpen Bier und fragte nach weiteren Wünschen.

Cherubias hatte einen Geistesblitz. Er bat den Wirt, sich zu setzen. "Wirt, ich suche wen. Diese Person ist HIER in der Nähe. Und sie will möglicherweise nach Santeril. Und nun habe ich zwei Fragen. Wo kann sich die Person verstecken? Und wie -bei Wantus krummem Rücken- kommt sie nach Santeril!" Der Wirt machte eine Bewegung, die nach Geld fragte. Cherubias legte beide Hände auf den Tisch, in jeder Hand eine Münze. "Draußen in den Marschen gibt es viele kleine Hütten. Sie werden von Jägern benutzt. Aber derzeit ist draußen Sumpfzeit. Man kann dort Wandern, aber Jagen ist nicht möglich. So stehen die Hütten leer."

"Lasst mich raten. Es sind viele Hütten und Durchsuchen kostet viel Zeit." Der Wirt nickte. Als er weiterreden wollte, unterbrach Marxellus mit einem satten Rülpser. Der Wirt lachte und fuhr doch fort: "Südlich gibt es eine Bucht. Dort kann man mit einem Boot landen. Und Schiffe können ungesehen bis auf kurze Distanz an den Strand kommen." "Wird das noch gemacht?" Der Wirt sah sich um und beugte sich vor. "In den letzten Monaten sind dort Schiffe gelandet. Aber ich weiß nicht, woher oder wohin. Übrigens ist vor einigen Stunden dort wieder ein Schiff abgefahren." "Verflucht!" Cherubias drückte dem Wirt eine Goldmünze in die Hand. "Buche eine Passage nach Santeril. Und verkauf die Pferde!" Marxellus sprang auf. "Adular?" Cherubias verdrehte die Augen. "Das wollte ich wissen!" Marxellus rannte los.

wird fortgesetzt.

© cherubias




Gilden-WBW für alle Welten

Quer

Im virtuellen Ozean gehen dem
Phischer dicke Konten Internetz

© Hinrik

Dieser Gilden-Wettbewerb läuft vom 15.05. ab sofort bis zum 27.05.2011 um 23:59 Uhr.


Hinweis: Hier gelten im Wesentlichen die gleichen Grundvoraussetzungen wie beim normalen WBW. Allerdings werden die Waren nicht aus dem Lager heraus an eine spezielle Stadt geschickt, sondern es funktioniert ähnlich den Marmorspenden für das Weltwunder: Im Gildenmenü ist die zugehörige Eingabemöglichkeit zu finden.
Der tagesaktuelle "Stand der Dinge" kann derweil in der Gildenübersicht im Menü Stats/Gilden, sortiert nach "Wettbewerb", betrachtet werden.

Die Gewinne beim
Gildenwettbewerb (GWBW)




1. Platz --> Goldpokal
2. Platz --> Silberpokal
3. Platz --> Bronzepokal

Und nun viel Erfolg, frohes Schaffen und ein gutes Gelingen!

© Hinrik



Rezepte

Schwallenbergs Sauce

"Eine gute Sauce
Nimm Wein und Honig, setzt das aufs Feuer und laß es kochen. Tu mehr zerstoßenen Ingwer dazu als Pfeffer. Zerstoß Knoblauch, doch nicht allzuviel, und mach es stark und rühr es mit einem schmalen Löffel aus Holz oder Metall um, laß es kochen, bis es aufwallt. Dies soll man bei kaltem Wetter essen, und es heißt >>Schwallenbergs Sauce<<."

Zutaten (für 4 Personen):


  • 1/8l Rotwein
  • 4 EL Honig
  • 1/4 Milchbrötchen
  • 5 cm Ingwer
  • 1/2 TL schwarzer Peffer
  • 1 Knoblauchzehe



Zubereitung:

Den Wein mit dem Honig erhitzen. Fein gewürfelten Ingwer im Mörser zerkleinern, den Peffer im Mörser mittelfein stoßen, die geschälte Knoblauchzehe ganz fein schneiden oder pressen. Alles zusammen mit dem Brötchenviertel in die Wein-Honig Mischung geben und noch etwas einkochen lassen. Durch ein feines Sieb oder Tuch passieren und warm zu Wild, Rind, Schwein, Lamm oder Fleischpasteten Servieren.

© Mausburg




22. Mai 1455

Mit der “Ersten Schlacht von St. Albans” eskalierte der Zwist um die englische Krone zwischen den Hauesern York und Lancaster zu einem langwierigen Krieg, der mit Unterbrechungen nahezu 35 Jahre dauern sollte. In die Geschichte gingen diese Jahre als die “Rosenkriege” ein.
Den blumigen Namen verdankt dieser doch recht gewalttaetige Hader den Wappen beider Familien, in denen sich je eine Rose finden laesst : rot bei den Angehoerigen der Lancasters und weiss bei den Yorks.
Beide konnten ihren Stammbaum bis zu Edward III. zurueckfuehren, woraus auch beide ihren Anspruch auf den englischen Thron ableiteten.

Die “Erste Schlacht von St. Albans” gewann das Haus York klar. Das Kriegsglueck wechselte im Laufe der Jahre mehrfach, genau wie die Koalitionen der beiden Familien.
Wenn auch die Lancaster–Linie in direkter Folge ausgeloescht wurde und damit die Yorks als vermeintliche Sieger aussahen, erschien 1485 mit Heinrich Tudor ein entfernter Lancasterverwandter auf der Bildflaeche und sorgte letztlich fuer einen Lancastersieg.
Jener Heinrich beendete die Herrschaft der Plantagenets, zu denen sowohl York als auch Lancaster gehoerten, und begruendete die Tudor-Dynastie, die bis 1603 die Geschicke Englands bestimmen sollte.

© Askanum


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