Ausgabe 19 | Seite 4 8. September 2007 AD
<<< zurück weiter >>>


William the Conquerer

Das letzte Sonntagsrätsel bot diesmal eine Reihe von Antwortmöglichkeiten. Wilhelm I., Wilhelm II., Wilhelm der Eroberer, William I., William II., William the Conquerer, William the Bastard, alles gültige Lösungen! Wer war diese Persönlichkeit, die bei uns eigentlich hauptsächlich durch die Schlacht bei Hastings bekannt ist?

Geboren 1027 oder 1028 in der Normandie, war er ein unehelicher Sohn von Herzog Robert I., der den Beinamen 'Teufel von der Normandie' trug. Dieser beschloss 1034 nach Jerusalem zu pilgern und setzte, wegen fehlender legitimer Erben, William als seinen Nachfolger ein. Fast sämtliche Beschützer des jungen Herzogs kamen gewaltsam ums Leben, 'William the Bastard' überlebte aber sämtliche Intrigen und Anschläge.

Trotz zahlreicher Feinde wurde die Position der Normandie unter seiner Führung allmählich gestärkt. Bewunderung rief seine Tapferkeit im Kampf und seine überragenden Führungsqualitäten hervor. Als Herzog war er als William oder Wilhelm II. bekannt.

In England begann ein erbitterter Kampf um den Thron nach dem Tod von Edward dem Bekenner. Graf Harold Godwinson ließ sich zum König krönen, obwohl Edward William zu seinem Nachfolger erkoren hatte. Ein weiterer Widersacher um den Thron war König Hadrada von Norwegen. Er landete mit 300 Schiffen in England und zog nach anfänglichen Siegen in York ein. In der Schlacht von Stamford Bridge wurde er dann allerdings vernichtend von Harold Godwinson geschlagen und verlor dabei sein Leben.

Allerdings gab es jetzt das Problem: Würde Harold wieder rechtzeitig in den Süden gelangen, wo mittlerweile William mit seinen Truppen gelandet war? Der überhastete Aufbruch führte zu einer entscheidenden Schwächung, bei der anschließenden Schlacht bei Hastings fiel Harold im Schlachtgetümmel.

Der Feldzug zog sich zwar noch etwas hin, nach und nach unterwarfen sich aber die englischen Gebiete, so dass Weihnachten 1066 die Krönung stattfinden konnte. Hier bekam er dann den Namen William I., mit dem Zusatz ´the Conquerer´. So gelangte zum ersten Male ein Normanne auf den englischen Thron.

Bis zum Jahre 1087 regierte er als König England, dann verstarb er krankheitsbedingt.

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle






Woher kommt der Ausdruck 'blau machen'?


Der Ausdruck ist auf die Färberzunft im Mittelalter zurück zuführen. Wolle, Garn und Stoffen wurden mit dem tropischen Indigo (oder Waid) blau gefärbt. Indigo ist im Farbbad aber zunächst gelblich. Erst durch Luft oxidiert er und färbt sich dann blau. In dieser Zeit machten die Färber Pause. Da das Einfärber in der Regel an einem Montag geschah, sprach man auch vom "Blauen Montag". Der "Blaue Montag" brachte später sogar einen Aufstand zu Tage, da er verboten wurde.
Dies in einen späteren Artikel.

© Schloss Spangenberg







Denn eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und auch keinen Tag; und daher macht auch ein einziger Tag oder eine kurze Zeit oder eine große Heldentat einen Mann nicht gesegnet oder glücklich.

Aristoteles






Erlebnisse eines Ex-Freifräuleins




Das Fest ist vorbei, mir tut der Rücken weh und ziehe Bilanz, an der ich Euch teilhaben lassen möchte.

Also, es war schön. Habe viel gelacht, natürlich nur im Innern, als die Damen mit ihren uneleganten großen und plumpen Hauben auftauchten und ich mit meiner Eleganz sie würdevoll begrüßte. Einer ist ihr hässlicher Kopfputz fast vom Kopf gefallen. Natürlich tat ich so, als hätte ich davon überhaupt nichts bemerkt, sondern knickste höflich, wie es mir als ehrbare Bürgerin zusteht.

Die Gäste gingen dann in den Saal meines Hauses und blieben überrascht stehen, denn ich hatte ein Tischtuch auflegen lassen und Schalen mit seltenem Obst und Karaffen mit leichtem Wein. Als alle sich gesetzt hatten und dachten, sie würden nicht mehr bekommen, ließ ich den ersten Gang auftragen. So ging es immer weiter und ich konnte regelrecht spüren, wie sich meine Gäste immer wohler fühlten und mir beständig ihr Wohlwollen versicherten.

Als beim letzten Gang die süßen Dinge zum Zuge kamen sowie die edlen Käse aus dem Frankenreich - ein Tipp meines lieben Schreibers, hatte ich bereits einige Kontrakte eingesackt und Geschäftsverbindungen geschlossen. So sollte es weiter gehen.

Nur eines ist nicht so gut gewesen: Die schönen Tischtücher, die ich hatte aufdecken lassen, zu jedem Gang ein anderes, bekamen Flecken, weil nicht jeder wirklich es versteht, ein gutes Mahl zu verspeisen. Interessant war dabei aber wieder, wer die meisten Kleckse auf mein Tuch hat fallen lassen.

Aber es war gut insgesamt. Denn einige Tage später kam eine Taube geflogen. Sie trug gute Nachrichten. Denn ich bin mal wieder aufgestiegen.

Eure sehr zufriedene Ellisa

© Ellisa von Mayenfells






Danke für
Leckeres aus MurmelTown


Bildquelle:pixelio.de

Aufmerksame Leser haben sicher festgestellt, dass in den Ausgaben des Tagblattes meist ein oder mehrere Rezepte für mittelalterliche Gerichte zu finden sind. Die Kochanleitungen der letzten Wochen stammen alle von MurmelTown, von dort ist eine große Menge in unserer Redaktion eingetroffen.

Schon allein das Lesen der Rezepte läßt einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Guten Appetit allen Nachkochern!

Allerbesten Dank nach Murmeltown für diese zahlreichen schönen Beiträge!

© Max Hohenstein, Chronist von Wulferisbuttle




<<< zurück Tagblattarchiv weiter >>>